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Ecopop? Fick deine Umwelt!

Die Ecopop Initiative ist so selbstgefällig wie SRF-Moderatoren bei einem Roger Federer-Sieg.
Foto von cocoate.com

Heiliger Marroni-Sack! Wenn ich mich in einem Streitgespräch zur Ecopop-Initiative plötzlich auf Natalie Ricklis politischer Seite wiederfinde, dann muss irgendetwas gröber faul sein im Staate Helvetia.

Und in der Tat: Seit einigen Jahren geht ein Gespenst um in der Schweiz, das zum Himmel stinkt; Die Fasnacht der Souveränität. Peter Schneider brachte dieses Konzept im Gespräch mit Kollege von Wyl auf den Punkt: „Wir bestimmen jetzt einfach mal!" Und wie …

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Mit einer Selbstgefälligkeit—die nur von SRF-Moderatoren bei einem Roger Federer-Sieg übertroffen wird—propagieren Befürworter der pseudo-ökologischen Ecopop-Initiative die Reduktion der jährlichen Einwanderung auf 0.2% der Bevölkerung.

Ecopop bedeutet nämlich nicht wie von Super-Vujo vermutet „Ficken für die Umwelt" sondern für alle diejenigen, die es noch immer nicht gecheckt haben: Ausländerfeindliche Abschottung und Neokolonialismus im grünen Deckmäntelchen!

Ecopop – was meint Vujo Gavric? von Jela Hasler auf Vimeo.

Die Initianten wollen für gut 10 Millionen Franken pro Jahr Kondome in Afrika verteilen—um das Bevölkerungswachstum global einzuschränken und somit den Ansturm auf Fort Helvetia etwas einzuschränken.

Als wären fehlende Kondome und nicht ein krasses globales Wohlstandsgefälle Grund für die anhaltende Migration. Bedenkt man zudem die Konsequenzen einer Annahme dieser für unser Land äusserst schändlichen Initiative, wären die Initianten besser gefahren, wären sie in der Zeit zurückgereist und hätten die Kondome ihren eigenen Vorfahren verteilt …

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Zum einen entsprechen die rund 20'000 Einwanderer, die nach einer Annahme der Initiative pro Jahr noch in die Schweiz reisen dürften, gerade mal den humanitären Flüchtlingen und den zurückkehrenden Auslandschweizern.

Da bliebe gar kein Platz mehr für Gastarbeiter, deren Familien, Austauschstudenten oder Steuerflüchtlinge. Dies würde die Schweiz nicht nur gesellschaftlich und wirtschaftlich isolieren, sondern auch die Bilateralen Verträge mit der EU auf Eis legen.

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Zum andern grenzt es an Realitätsverweigerung zu denken, dass Umweltprobleme durch eine restriktive Migrationspolitik gelöst werden könnten. Als ob es der Atmosphäre drauf an käme, ob CO2-Gase in Südafrika, in Deutschland oder in der Schweiz ausgestossen werden. Darüber hinaus fördert die Initiative noch den Pendlerverkehr der ganzen Grenzgänger.

Und von wegen Zersiedelung der Landschaft und überbelasteter Infrastruktur: Anstatt Stimmung gegen Ausländer zu machen, könnte man auch einfach verdichteter bauen, und weniger Wohnfläche für sich selbst beanspruchen.

CC by-nc-nd 2.0

Schaut man sich die demographische Entwicklung der Schweizer Bevölkerung an, so muss man kein Studierter sein, um herauszufinden, dass das ganze AHV-Kartenhaus bald in sich zusammenfällt, wenn das dünner werdende Fundament nicht mit Zuwanderung ausgebaut werden kann.

Die Initianten würden also besser den Schweizern die Kondome wegnehmen, statt sie den Afrikanern zu verteilen. Doch soviel Weitsicht kann anscheinend nicht von jedem Initiativkomitee verlangt werden, weswegen es an uns liegt, liebe Mitbürger, hier einen Riegel zu schieben.

Foto von cocoate.com; Flickr; CC by 2.0

Also stellt gefälligst sicher, dass ihr das Abstimmungscouvert in den Briefkasten schmeisst, bevor ihr euch wieder irgendwo ausuferndem Hedonismus hingebt! Im Nachhinein auf Facebook protestieren kann jeder. Pünktlich einen Brief zu verschicken, will geübt sein.