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Wie Kollegah seinen Personenkult immer weiter vorantreibt

Kollegah macht es seinen Fans sehr einfach, wie ihr Vorbild auszusehen. Jetzt gründet er ein eigenes Modelabel.

Kollegah hat es wie kein Rapper vor ihm geschafft, einen Personenkult um seine Kunstfigur aufzubauen (Money Boy mal ausgenommen, aber der lebt den Scheiß ja auch). Er ist der „Boss“, der „Zuhälter“, der Zigarren-paffende „Bosstransformator“, der „Rap-Revolutionär“. Und jetzt wird er vielleicht auch der „Mode-Zar“, immerhin scheint er mit Deus Maximus endlich sein eigenes Modelabel etablieren zu wollen. Damit gibt er seinen Fans genau das, was ihnen noch fehlt, um ihrem Idol äußerlich ebenbürtig zu sein. An allen anderen Faktoren hat Kollegah in den letzten Jahren beharrlich gearbeitet. Er will scheinbar nicht nur der einflussreichste Deutschrapper werden, sondern sich nebenbei auch noch eine Doppelgänger-Armee aufbauen.

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Die Fans werden motiviert

„Du bist Boss“ auf dem letzten Album King ist die Lebens-Blaupause für jeden Kollegah-Fan. Was anderen die Bibel oder der Koran ist dem bosshaften Hörer dieser Songtext (dessen Zeilen sich übrigens wunderbar als Wandtattoo eignen). In dem Track erklärt Kollegah, was für ihn ein guter Mensch ausmacht—was er also auch von seinen Fans erwartet. Du bist nämlich erst Boss, wenn du deinen „Körper modellierst“, deine Finger von destruktiven Drogen lässt, nach persönlichem und finanziellem Erfolg strebst und immer „deinen Mann stehst“—also Kollegahs Lebenstil nachahmst. Das berührt und funktioniert nicht nur bei der Stammhörerschaft. Immerhin kann sich so ziemlich jeder mit einer derart positiven Lebenseinstellung identifizieren. Doch auch abseits des persönlichen Bereichs weiß der Ur-Boss zu helfen. Beispielsweise in Sachen Weltpolitik. Dank „NWO“ beginnt der Fan, den tagtäglichen Nachrichten zu misstrauen, sich im Internet „besser“ zu informieren und sich passiv für den Frieden zwischen den Völkern einzusetzen. Von wegen nur Punchline-Gewitter, Kollegah führt seine Hörer mit fester Hand durch den Irrgarten der eigenen Meinungsbildung, um als frischgebackene Killuminaten die Welt zu verbessern.

Die Fans werden gestählt

Das Fitnessprogramm des Rappers ist dank des subtilen Namens „Bosstransformation“ schon längst ein eigenes Meme geworden—was Kollegah sehr recht sein dürfte. Immerhin steigert die wachsende Bekanntheit auch die Käuferschaft, die sich in 12 Wochen zum Boss pumpen will. Und ja, sehr viele Leute gehen den Deal ein und posten stolz Bilder ihres durch Kollegah geformten Körpers—#bosstransformation. Selbst wir haben unseren Hobby-Lauch fasziniert durch den Fitness-Parkour geschickt, um zu sehen, was das Programm kann. Auch sehr praktisch, dass er seine Rolle als Rapper mit der eines Motivationstrainers kombiniert und durch „Ghettoworkout“ und „Bosstransformation“ den faulen Fan-Geist zu Höchstleistungen anspornt.

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Deus Maximus

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Freitag, 23. Oktober 2015

Die Fans werdet eingekleidet

Für knallige Shirt-Motive hat sich Kollegah schon lange interessiert. Seien es nun seine Killuminati-Shirts, die er in dem thematisch sehr passendem „NWO“ effektiv in Szene setzte, seine Gain-Shirts, die für den Blickfang im nächsten Fitnessstudiobesuch sorgen oder seine offenherzige Promo für das Modelabel Copayn (logische Zielgruppe: Pumper), die Kleiderwahl wurde seinen Fans schon lange erleichtert. Jetzt gibt es mit Deus Maximus also das Kollegah-eigene Modelabel, das sich stilistisch an griechischen Pomp bedient und ganz gut zu einem göttergleichen Ego eines Kollegahs passt. Der Wille ist da, die Muskeln sind gestählt und werden jetzt auch von edlen Stoffen bedeckt—zum perfekten Soldaten der Kollegah-Armee fehlt jetzt eigentlich nur noch eins: die neue Albumbox.

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