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Der beste Whisky des Jahres wurde gekürt

Jedes Jahr erwarten Whiskynerds mit Spannung, dass die selbsternannte „Whiskyautorität“ Jim Murray den „Besten Whisky des Jahres“ kürt. Der diesjährige Gewinner der Auszeichnung hat für eine Überraschung gesorgt.
Foto von Roman Boed via Flickr

Jedes Jahr warten Whiskynerds mit Spannung auf die Veröffentlichung der Whisky Bible, um zu erfahren, welchen Whisky die selbsternannte „Whiskyautorität" Jim Murray als den besten des Jahres kürt.

Dieses Jahr stammt der Gewinner nicht aus Schottland und es ist auch keine der immer besser werdenden Destillerien Japans. Er kommt vielmehr vom abgelegeneren Ufer des Lake Winnipeg in Zentralkanada. Der „Weltbeste Whisky des Jahres" ist kein geringerer als der Northern Harvest Rye von Crown Royal.

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Bis zu dieser Verkündung war Crown Royal wahrscheinlich in Metalkreisen besser bekannt als in in den Kreisen elitärer Whiskytester. Das hat mit der Band Pantera zu tun, dessen Gitarrist Dimebag Darrell einen Cocktail mit Crown Royal und Cola erfand, den er Black Tooth Grin nannte und bis heute ein beliebtes Getränk unter Metalfreunden ist.

Deshalb kam die Krönung von Crown Royal nicht nur für die früher dominierenden schottischen Whiskeyproduzenten, sondern auch für Jim Murray selbst als Überraschung, der Kanadas Ruf als Whiskyhersteller nicht beschönigte.

„Um ehrlich zu sein, habe ich darüber nachgedacht, Kanada kein eigenes Kapitel in der Bibel zu widmen", sagte Murray in einer Presseaussendung nach der Veröffentlichung der Liste. „Ich bin schon seit längerem von der Qualität von kanadischen Whisky enttäuscht, weil ihm zu viele andere Produkte beigemischt wurden wie Saft oder Wein, um ihm einen sanfteren Geschmack zu verleihen."

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„Dann taucht plötzlich Crown Royal Northern Harvest aus dem Nichts auf und verändert alles. Ich glaube, andere Destillateure des Landes müssen sich das genau ansehen und überlegen, wie sie zumindest versuchen können, diese neue Messlatte zu erreichen. Ansonsten wird der Name von kanadischem Whisky zukünftig immer niedriger angesehen sein im Vergleich zu den hohen Standards, die in anderen Ländern vorgegeben werden."

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Die Top-5 dieses Jahres waren: 1. Crown Royal Northern Harvest Rye (Kanada), 2. Pikesville Straight Rye (USA), 3. Midleton Dair Ghaelach (Irland), 4. William Larue Weller Bourbon (USA) und Suntory Yamazaki Mizunara (Japan). Wenn man sich die Liste genauer ansieht, bemerkt man etwas, das Whiskypuristen überraschen dürfte: Von schottischem Whisky ist weit und breit keine Spur und das obwohl er lange als die historische Messlatte für die Whiskyproduktion und die Komplexität galt.

Einen einzigen Whisky als den besten der Welt auszuwählen, ist ein anspruchsvolles Projekt, aber Murray stellte die diesjährige Liste zusammen, nachdem er um die 1.000 Whiskys verkostet hatte, er hat seinen Job also offensichtlich sehr ernst genommen. Und Murray hat schon für einige Kontroversen gesorgt, wenn es darum geht, Whiskypuristen zu verärgern.

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Für die letztjährige Ausgabe der Bibel ging seine Auszeichnung an den japanischen Yamazaki. „Letztes Jahr waren viele geschockt, dass ich die Auszeichnung Yamazaki verlieh—bis sie ihn probierten. Dann verstanden sie, dass es keine Verletzung der Ehre für Scotch ist, wie sie anfangs dachten, sondern etwas wirklich Außergewöhnliches."

„Dieses Jahr werden ziemlich sicher erneut Augenbrauen hochgezogen werden, weil Kanada selten im Zusammenhang mit den besten Whiskys der Welt genannt werd. Aber ich habe keinen Zweifel, dass die kompromisslose und einzigartige Schönheit die Leute umhauen wird."