FYI.

This story is over 5 years old.

penis-skandal

Der lächerliche Penis-Eklat des SC Paderborn

Im Trainingslager soll Paderborns Stürmer Proschwitz betrunken einer Angestellten seinen Penis gezeigt haben. Präsident Finke will ihn rausschmeißen. Dabei widerspricht die Angestellte den Berichten. Was ist in Paderborn los? Ist das der Effe-Effekt?
Foto: Imago

Das Trainingslager des SC Paderborn im türkischen Belek ähnelte eher einer Klassenfahrt der zehnten Klasse, als einem professionellen Trainingslager. Schon am Mittwochabend schlugen Stefan Effenbergs Spieler vollkommen über die Stränge. In einer feuchtfröhlichen Nacht pinkelten einige Teamkollegen wohl in die Hotelflure, warfen Blumentöpfe in den Hotelpool und feierten bis sechs Uhr morgens. Am Sonntagabend soll dann Stürmer Nick Proschwitz betrunken sein Gelschlechts- sowie Hinterteil einer Mitarbeiterin präsentiert haben. Bei diesem Vorfall sollen auch Mitspieler Marvin Bakalorz, Christian Bickel und Oliver Kirch anwesend gewesen sein.

Anzeige

Die Betroffene bestreitet jedoch den Vorfall gegenüber der dpa: „Sexuell belästigt worden, das sei hier noch einmal definitiv gesagt, bin ich zu keinem Zeitpunkt. Belästigt hat mich erst die falsche Berichterstattung." Die Redakteure der Neuen Westfälischen, die über den Vorfall berichteten, nannten sich jedoch selber als Zeugen des Vorfalls. Die Betroffene will von den Vorgängen jedoch nichts gemerkt haben: „Davon, dass ein Paderborner Spieler eintrat, in zwei Metern Abstand an seiner Hose zog und sofort wieder ging, nahmen wir kaum Notiz", sagte sie am Montag, nachdem mehrere Medien schon von einem „Penis-Eklat" berichteten.

Nick Proschwitz, dem ehemaligen Torschützenkönig aus der zweiten Liga, steht wohl der Rauswurf aus dem Team bevor. Sofort sah sich Präsident Wilfried Finke genötigt, klare Kante zu zeigen. Gegenüber der „Neuen Westfälischen" sagte er: „Unabhängig von den arbeitsrechtlichen Dingen kann ich mir nicht vorstellen, dass dieser Spieler noch einmal das Trikot unseres Vereins tragen wird!"

Aber nicht nur für Proschwitz hat dieser Penis-Vorfall Konsequenzen, auch Stefan Effenberg scheint als Trainer gründlich versagt zu haben und die Mannschaft in keiner Weise unter Kontrolle zu haben. Präsident Finke ist sauer und deutet eine Veränderung an: „Nach weiteren Recherchen werden jegliche Maßnahmen ergriffen. Möglicherweise bleibt kein Stein auf dem anderen." Doch war sein Schnellschuss wirklich notwendig?

Zugegeben, Stefan Effenberg ist ein schlechtes Vorbild, während seiner Profikarriere fiel er mit Frauengeschichten, Gepöbel und Alkoholeskapaden negativ auf. Wegen des „Stinkefinger-Skandals" flog er 1994 sogar aus dem Kader der deutschen Nationalmannschaft. Effe ist ein Typ, der selbsternannte „Tiger" und die Fußballwelt braucht solche Kerle.

Aber Skandalnudeln werden als Trainer nur ungern gesehen. Heute Morgen lag die Nachricht in aller Munde: Effenbergs Zeit beim SC Paderborn ist abgelaufen. Nach zwölf sieglosen Liga-Spielen wurde ihm die Nachricht gestern Abend telefonisch mitgeteilt. Laut der BILD hat Effe den Rauswurf allerdings gut aufgenommen. Und wer weiß, vielleicht steht er bald wieder bei SKY vor der Kamera und erklärt den anderen, wie man es richtig macht.