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Gesundheit

Länger leben dank Schokopille?

Die COSMOS-Studie will herausfinden, ob Schokolade uns wirklich zu einem längeren Leben verhilft—mit dem Ziel, am Ende eine Schokopille zu entwickeln.

Wenn es ums Essen geht—insbesondere in Massengilt eines: Wo ein Wille ist, ist auch irgendwie ein Weg. Das trifft insbesondere auf Schokolade zu. Wie sagte schon der portugiesische Dichter Fernando Pessoa: „Es gibt keine andere Metaphysik auf der Welt als Schokolade."

Und noch besser wird es, wenn man sich—unter dem Vorbehalt, etwas für seine Gesundheit zu tun—Schokolade in rauen Mengen gönnt. Jetzt gibt es eine Studie, die Schokofansschmecken dürfte: COSMOS steht für „Cocoa Supplement and Multivitamin Outcomes Study" und will herausfinden, ob Schokolade uns wirklich zu einem längeren Leben verhilft—mit dem Ziel, am Ende eine Schokopille zu entwickeln.

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Bei der COSMOS-Studie geht es darum, ob Kakaoextrakte die Gesundheit älterer Menschen verbessern. In der auf vier Jahre angelegten Studie wollen die Forscher herausfinden, ob die Flavonole in Kakao—bioaktive Pflanzenstoffe—wirklich das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle, für den Abbau von kognitiven Fähigkeiten und andere Beschwerden senken kann. Dafür sucht die Women's Health Initiative derzeit nach Teilnehmern—entweder Männer über 60 oder Frauen über 65.

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Bereits bei vorherigen Studien gab es, wie die Wissenschaftler es formulieren, „über die Jahre hinweg Hinweise, dass Kakao gut für die Gesundheit sein könnte". Klinische Studien hätten in der Vergangenheit gezeigt, dass Kakaoextraktegut sindfür den Cholesterinspiegel, den Blutdruck und die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Allerdings habe keine Studie bisher zeigen können, ob dadurch tatsächlich weniger Herzinfarkte und Schlaganfälle auftreten.

Die Forscher—aus Harvard und vom Krebsforschungszentrum Fred Hutchinson in Seattle—wollen ein Multivitaminpräparat entwickeln, das Flavonole enthält—man isst also keine echte Schokolade. Allerdings wird die Studie zu Teilen finanziert und unterstützt vom Süßwarenhersteller Mars, der wahrscheinlich hofft, dass die Süßigkeitenabteilung des Supermarkts in Zukunft auch für Gesundheitsbewusste attraktiv wird.

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Der Radiosender NPR hat Dr. David Katz, Leiter des Forschungs- und Präventionszentrums der Yale University, zur Schokopille befragt. Er hält sie für möglich: „Wenn Schokolade eine Kombination von Inhaltsstoffen enthält, die einen gesundheitlich relevanten Effet haben, dann wäre es schon gut, diese zu extrahieren und darüber nachzudenken, sie in Form einer Pille als Nahrungsergänzung zu nehmen." Allerdings: „Das Schöne an Schokolade ist ja auch der Genuss beim Essen."

Wir würden wahrscheinlich auch eher das echte Zeug bevorzugen.