"Du wirst kein Bild mit Hitlergruß finden" – Haudegen im Interview

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"Du wirst kein Bild mit Hitlergruß finden" – Haudegen im Interview

"Ich fahre ganz bestimmt nicht irgendwo nach Südtirol und setz mich da auf die Alm." – Haudegen über Frei.Wild, nationalistische Deutschrock-Fans und worauf sie wirklich stolz sind.

Foto: Marcel Hotze

Die Hansa Studios in Berlin. Haudegen, bestehend aus Hagen Stoll und Sven Gillert, basteln gerade an neuer Musik. Grund für das Treffen ist jedoch nicht etwa ein neues Album, sondern ein Facebook-Post, der vor Kurzem für Aufsehen gesorgt hat. Adressat der etwas rüden Ansage war die Band Frei.Wild beziehungsweise deren Sänger Philipp Burger, seit Jahren schon erfolgreich mit rechtsoffen anmutendem Heimat-Rock und platten Parolen. Was passiert ist, könnt ihr HIER nochmal nachlesen.

Wer Haudegen nicht kennt, läuft leicht Gefahr, sie in den gleichen Topf zu werfen: Proletarier-Charme, hühnenhaft, volltätowiert. Die Vergangenheit der Bandmitglieder im Hooligan-Milieu und der Rap-Szene reicht dem einen oder anderen Beobachter aus, um die Schublade endgültig zu schließen, in die man Stoll und Gillert so leicht stecken kann. Nach dem ersten höflichen Geplänkel und einem kurzen Wettbewerb, wer stärker berlinern kann, wurde dann Tacheles geredet.

Noisey: Ihr habt in der letzten Woche mit einer Aktion für Aufsehen gesorgt, die man sonst eher im Rap vermuten würde. Streit über soziale Medien ist ja sonst immer ein sicheres Indiz für ein bald erscheinendes Album. Das hat sich dann jedoch meist relativ schnell wieder beruhigt und war nicht so gemeint. In eurem Fall hatte man jedoch das Gefühl, dass da eine ganz ehrliche Wut formuliert wurde. Woher kam diese Wut? Und warum traf sie ausgerechnet eine Band und deren Hörerschaft, die man in eurer Nähe vermutet hätte?
Hagen: Erst einmal muss man ja mit dem Mythos aufräumen, dass man als Person des öffentlichen Lebens, der mehrere tausend Menschen zuhören, keine persönliche Meinung mehr haben darf. Und natürlich wird einem da sehr schnell unterstellt, dass es um PR und Marketing geht, weil die Menschen das mittlerweile so gewöhnt sind. Das ist auch genau der Grund, warum wir uns jetzt äußern.
Sven: Wir sind uns ja bewusst, dass wir 'nen großen Schnitt an Hörerschaft haben. Uns ging es aber darum, Stellung zu beziehen. Wir sind eben nicht wie diese Typen. Wir haben 'ne ganz andere Einstellung zum kompletten Dasein.

Das komplette Interview gibt es bei Noisey Deutschland.