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Verbrechen

Der Prostituiertenmörder von Nürnberg gesteht seine Tat

Er ermordete zwei Prostituierte und steckte ihre Wohnungen in Brand. Vergangenen Freitag konnte die Polizei den 21-Jährigen festnehmen.
Symbolfoto: imago | imagebroker

Am Ende führte das Handy einer der Getöteten die Ermittler zu ihm. Am 9. Juni war er gerade auf dem Weg in einen Spieleladen, als ihn die Spezialeinsatzkräfte in Nürnberg widerstandslos festnahmen. Innerhalb von zwei Woche hatte der 21-Jährige zwei Prostituierte ermordet. Jetzt gestand er seine Tat in Untersuchungshaft.

"Unser großer Vorteil war, dass das Mobiltelefon der Verstorbenen am Tatort aufgefunden wurde", sagte der Leiter der Sonderkommission am Montag bei einer Pressekonferenz, "wir konnten nachvollziehen, mit wem sie zuletzt Kontakt hatte." Die Ermittler fanden das Handy des zweiten Opfers und werteten die Daten aus. Die Indizien sollen eindeutig gewesen sein. Schon zuvor war sich die Polizei sicher, dass die beiden Morde an den Prostituierten in Nürnberg miteinander zusammenhingen.

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Felix R. brachte zuerst am 24. Mai eine 22-jährige Prostituierte aus Rumänien um. Danach legte er einen Brand in der Nürnberger Wohnung. Die Rettungskräfte fanden die tote Frau in der brennenden Wohnung im sechsten Stock eines Mehrfamilienhauses. Nur zwei Wochen später, am 5. Juni, brannte es in Nürnberg erneut. Man fand in dem brennenden Apartment eine tote 44-jährige Chinesin, die ebenfalls als Prostituierte gearbeitet hatte.

Eine der Ermordeten soll laut Polizei mit Mullbinden gefesselt worden sein, die andere vermutlich mit ihren eigenen Wäschestücken. Sie wurden auf dem Rücken liegend vorgefunden. Die Frauen wurden laut Polizei durch "Gewalt gegen den Hals" getötet. In beiden Fälle habe es vorher sexuellen Kontakt zwischen dem Tatverdächtigen und den Frauen gegeben.

Die Prostituierten waren erst seit Kurzem in Nürnberg. Trotzdem sagte der Leiter der Sonderkommission: "Wir müssen derzeit davon ausgehen, dass es nicht der erste Kontakt war." Die Taten ereigneten sich in sogenannten "Modellwohnungen" in Nürnberg. Das sind Einzimmer-Apartments in Mehrfamilienhäusern, die von den Prostituierten für ein bis drei Wochen angemietet werden und in denen sie ihre Freier empfangen.

Der 21-Jährige hatte nach seiner Festnahme am Freitag noch zugegeben, mit den beiden Frauen in Kontakt gestanden zu haben und auch an den Tatorten gewesen zu sein, leugnete jedoch die Morde. Erst nach einer zweieinhalbstündigen Vernehmung am Samstag räumte er die Taten ein. Die Polizei fand zudem seine DNA-Spuren an beiden Tatorten.

Felix R. gab als Tatmotiv an, mit den Frauen Streit gehabt zu haben. Der Täter sagte laut Oberstaatsanwalt, es habe "Unstimmigkeiten" über die Bezahlung gegeben. Der 21-Jährige ist arbeitslos und lebte in einer Art Gemeinschaftsunterkunft mit mehreren Personen in einem Zimmer. Die Polizei möchte jetzt noch weitere Zeugen befragen.

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