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Talib Kweli scheißt arroganten Zuschauer während seines Mannheim-Konzerts zusammen

"I am not your fucking slave!" Am Wochenende lieferte Talib Kweli eine perfekte Demonstration davon ab, was passiert, wenn man sich kacke verhält: Erst gibt's Anschiss und wenn man dann immer noch rumnerven muss, springt selbst Talib Kweli in den Ring.

Als das Video mit dem verheißungsvollen Titel "Talib Kweli dismisses disrespectful guy in the audience", beginnt, wissen wir noch nicht, was passiert ist. Nur, dass jemand im Publikum des Mannheimer Konzerts am Samstag offensichtlich ziemlich verschissen und sich einen Standpauke von Raplegende Talib Kweli eingehandelt hat. Unangenehm.

Offenbar waren der Rapper und ein Zuschauer aneinander geraten, weil Kweli seine Show für eine politische Ansprache unterbrochen hatte. Was dem pöbelnden Zuschauer überhaupt nicht passte.

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"Meinungsfreiheit ist wunderschön", setzt der Rapper an und gibt ein kurzes Beispiel. "Ein Typ kann sich als Adolf Hitler verkleiden und die Straße rauf und runter marschieren und wenn ich ihm dafür auf die Schnauze haue, gehe ich ins Gefängnis. Ich kann mit dieser Konsequenz leben", erklärt er. "Die Konsequenz, wenn du dich wie ein scheiß Nazi aufführst, ist, dass jemand dir dafür eventuell auf die Schnauze hauen wird. Wenn es dir um Meinungsfreiheit geht, musst du dir auch über ihre Konsequenzen bewusst sein."

Er wendet sich wieder an das gesamte Publikum. "Motherfucker wie [der Pöbelnde] sind der Grund, warum wir Donald Trump im Amt haben. Er mag vielleicht gar kein Trump-Unterstützer sein. Er mag sich vielleicht denken, er sei nicht rassistisch. Aber er will, dass ich für ihn Stepptanz tanze."


VICE-Video – Chaos in Chemnitz


Der Zuschauer non grata hat wohl lauthals damit angegeben, kein Geld für das Konzert ausgegeben zu haben. Als Talib seine Show für einige politische Gedanken unterbrechen wollte, habe der Kerl wohl erneut lauthals seinen Unmut darüber geäußert und gefordert, Kweli solle seine Show weiterspielen. "Obwohl er das hier umsonst bekommen hat, will er, dass ich für ihn arbeite, als wäre ich sein scheiß Sklave", wird Kweli langsam etwas lauter. "Ich bin nicht dein scheiß Sklave!" Es folgen Buh-Rufe aus dem Publikum.

"Ich könnte dich hier rauswerfen lassen, das ist heute mein Haus", sagt Kweli. "Du bist heute in meinem Haus, hast dich umsonst hier reingeschlichen, hast damit geprahlt", regt er sich auf. "Hier sind Leute, die dafür Geld bezahlt, Geld gespart haben, um mich performen zu sehen. Und du prahlst damit, dass du gratis hier bist? Check mal dein Privileg!" Der Zuschauer brüllt erneut etwas Unverständliches rein, das wohl aber nicht so nett gewesen sein muss, denn Kwelis DJ springt nun in den Graben zum Publikum.

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Kweli versucht, zu deeskalieren, springt runter zu DJ Spinna und wendet sich erneut dem Zuschauer zu. "Du verhältst dich respektlos, dir wird trotzdem Respekt entgegengebracht und dennoch bleibst du weiter respektlos? Vor dem falschen Motherfucker kann dir so ein Verhalten ein paar auf die Fresse einbringen", schließt Kweli den Kreis zum anfänglichen Adolf-Hitler-Beispiel. Der Typ gibt aber noch immer keine Ruhe.

"Ich soll dir das Mic geben?", fragt Kweli schließlich, wirft es auf den Boden ins Publikum und springt hinterher. Das Video endet.

Was daraufhin passierte, wissen wir leider nicht. Vielleicht wurde alles in einem Friedens-Breakdance-Battle geklärt. Vielleicht haben Kweli und/oder DJ Spinna in letzter Konsequenz das Gleichnis bildhaft demonstriert und dem Typen auf die Schnauze gehauen. Was jedoch relativ unwahrscheinlich ist, denn davon hätte es safe ein Video gegeben.

Vielleicht – und das ist vermutlich der realistischste Fall – hat der Typ irgendeinen Unsinn gequatscht und alle noch mehr genervt. Schließlich waren alle eigentlich hier, um Talib Kweli performen und nicht mit irgendeinem Mannheimer diskutieren zu sehen.

Was lernen wir nun daraus? Mit Neonazis diskutieren bringt nichts, mit uneinsichtigen Pöblern auf Konzerten auch nur bedingt, aber mit Talib Kweli vermutlich immer. Es sei denn, du bist ein Idiot. Dann könnte es unangenehm werden.

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