Foto: ImagoEs gibt Neues von Eminem und wie es scheint, arbeitet er wieder daran, sich den Ruf als Amerikas größtes Arschloch zurück zu holen. Niemand hat in den Nullerjahren mit seinen Texten derart provoziert, wie Eminem. Frauenhasser, Schwulenhasser, kein Respekt vor nichts—Eminem wurde schon so ziemlich alles vorgeworfen und daran ist er auch nicht ganz unschuldig gewesen. Dass er kein Frauen- oder Schwulenhasser ist, hat er mehrfach klargestellt und ein bisschen leidig ist die alte Leier von dem ironischen doppelten Boden im Rap und künstlerischer Freiheit inzwischen auch. Dank eines gewissen blonden Mannes, der neuerdings Amerika Tag für Tag mit frauenfeindlichen und rassistischen Äußerungen schockiert—jedoch ohne doppelten Boden und jegliche Ironie—ist sie aber wieder aktueller denn je. Golden muten inzwischen die Zeiten an, als noch Rapper mit ihren Texten und nicht Präsidenten mit ihren Gesetzesentwürfen sich den Ruf als Staatsfeind Nummer Eins einbrachten.Das sieht Eminem wohl ähnlich und arbeitet in seinem Featurepart auf Big Seans "No Favors" wieder kräftig daran, hinsichtlich Provokation Trump zu zeigen, wer hier immer noch der Real Slim Shady ist: "I'm anti, can't no government handle a commando / Your man don't want it, Trump's a bitch! / I'll make his whole brand go under". Nach dieser (wahrscheinlich) ernsten Ansage an Trump, fährt Eminem so fort, wie er es immer gemacht hat: Sinnlos Leute beleidigen und Unsinn reden. Nichts, was Trump nicht auch permanent machen würde. Mit dem Unterschied, dass Eminem Rapper ist und Trump der Präsident der Vereinigten Staaten.Wenn wir also sagen, dass wir Eminem wieder gerne als größtes Arschloch zurückhaben würden, dann meinen wir das durchaus positiv. Denn es würde zeitgleich bedeuten, dass Donald Trump nicht mehr der Mensch in den USA wäre, der am meisten Unsinn redet. Hört euch also hier "No Favors" von Big Seans neuem Album I Decided. mit Eminem an und verliert eure Hoffnung nicht.
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