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Haudegen vs. Frei.Wild – Der Unterschied zwischen Proletariat und Deutschtümelei

Haudegen sagen Frei.Wild die Meinung, ziehen wieder zurück und hinterlassen schwer verunsicherte "Deutschrock"-Fans.

Fotos: Imago

Rap und Rock, das ist nicht immer gut gegangen. Ob nun das atemberaubend belastende Crossover-Album von Jay-Z und Linkin Park oder die Ausflüge diverser MCs ins Rockmilieu (Hallo, B-Tight) – oft endet das Ganze in einem Desaster. Wenn Rapper plötzlich verkünden, "ernsthafte Musiker" zu werden und deepe Pressetexte veröffentlichen, ganz so, als sei Rap keine richtige Musik, ist der Fremdschamfaktor meist immens hoch. (Never forget, Chakuza).

Die Unterschiede der beiden Musikrichtungen treten jedoch am deutlichsten in der Streitkultur der Protagonisten zu Tage. Dass sich Mitglieder der Ärzte und der Toten Hosen einst im Vollsuff eine kleine Rauferei geliefert haben, erfuhr man circa 20 Jahre später in einer Retrospektive. Im Rap unvorstellbar. Wenn sich Rapper A kratzt, kann man sich sicher sein, dass Rapper B dazu einen Tweet verfasst. Jeder Streit ist potenzielle Promo. Das liegt aber auch in der Natur der Sache: Rap ist immer auch Battle, Ansage und Gegnerbezug.

Was passiert, wenn zwei ehemalige Rapper, die inzwischen erfolgreich im Rock-Milieu verortet sind, sich der Methoden ihrer alten musikalischen Heimat bedienen, konnte man nun am Beispiel Joe Rilla und Tyson Berlin beobachten. Die beiden Musiker, inzwischen lange unter ihren bürgerlichen Namen Hagen Stoll und Sven Gillert als Haudegen unterwegs, kotzten sich mal eben spontan auf Facebook aus und hielten mit ihrer Meinung sowie ihren Absichten bezüglich Frei.Wild nicht hinterm Berg. Der Grund dafür ist unbekannt. Inzwischen ist der Post wieder offline.

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