Das eingestampfte Metallica-Computerspiel hätte das nächste ‚Super Mario Bros' werden können

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Das eingestampfte Metallica-Computerspiel hätte das nächste ‚Super Mario Bros' werden können

Es sind bisher unveröffentlichte Spielszenen des Metallica-Spiels aufgetaucht. Wir hätten da aber noch ein paar Verbesserungswünsche.

Als vor Kurzem Gameplay-Aufnahmen eines niemals fertiggestellten Metallica-Computerspiels veröffentlicht wurden, waren wir schon traurig. Traurig über ein Stück Metallica-Popkultur, das nie hatte sein sollen. Einem Video zufolge, das auf PtoPOnline.com gepostet worden war, hätte das Spiel den Titel Damage Inc. gehabt. Der ursprüngliche Trailer war 2003 während der Promophase für das umstrittene Meisterwerk St. Anger veröffentlicht worden. 2005 sollte das Spiel in den Läden stehen.

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Natürlich kam ich nicht drum herum, mir den Kopf darüber zu zermartern, was für eine Videospiel Metallica wohl machen würden. Wie von vielen bereits erwähnt, scheint die unfertige Version von Damage Inc. eine Art Twistetd Metal meets Grand Theft Auto-Klon zu sein. Als echter Metallica-Fan weiß ich aber, dass uns das Spiel eine weitaus reichere und bedeutungsvollere Erfahrung geliefert hätte. Immerhin hat die philosophische Diskographie der Band bereits Generationen großer Denker beeinflusst. Egal, ob Elon Musik oder Leonardo Da Vinci, alle geben sich ihre tägliche 'tallica-Dröhnung. Um etwas Licht auf das aufgegebene Metallica-Spiel zu werfen, habe ich die letzten 30 Jahre Master of Puppets auf Dauerschleife gehört, an Kirk Hammetts bezauberndes Lächeln gedacht und mir irgendwelches Zeug im Kopf zusammengesponnen. Kein Zweifel, vor Final Fantasy, Super Mario Bros und No Man's Sky hätte es sich garantiert nicht verstecken müssen.

Als mögliche Erklärungen für das postapokalyptische Setting kam für mich eigentlich nur ein Szenario in Frage: Unzählige Metallica-Klagen hatten alles Leben und jede Freude auf dem Planeten getötet. Der Spieler kämpft sich durch eine verstörende Welt, in der Lulu als gutes Album gilt und Menschen gerne 17,99 Euro für eine CD ausgeben. In den gezeigten Spielaufnahmen gibt es keine Musik von der Band zu hören, womit wir gleich beim besten Kaufargument wären. Fans haben dadurch die Möglichkeit, das Spiel zu spielen, ohne in eine Diskussion über Alben nach Load gerissen zu werden. Eine Virtual Reality-Kompatibilität wäre ein weiteres Muss. Dann könnten die User innerhalb einer Art Hardcore-Metallica-Fan-Matrix miteinander interagieren und sich Avatare zusammenbauen. Auswählbar wäre dann wirklich alles von der Ausprägung des alkoholinduzierten Leberschadens, bis hin zum bevorzugten Weißton der Hautfarbe. Sie könnten sich sogar einen eigenen Catchphrase a la „Nascar ist ein Sport" ausdenken. Metallica-Fans würden endlich ihren Frieden in einer von Vokuhilas bevölkerten 80er-Jahre-Welt finden.

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In dem Spiel fährst du offensichtlich mit einem todbringenden Vehikel rum, um deine Feinde zu töten. Ich schätze, auf der einfachsten Schwierigkeitsstufe trittst du gegen die Fähigkeit des Drummers und Gründungsmitglieds Lars Ulrich an, ein gleichmäßiges Tempo zu halten. In den höheren Stufen bekommst du es dann mit seinen emotionalen Ausrastern zu tun. Da es in dem Spiel in erster Linie darum geht, Autos mit Waffen zu zerstören, möchte ich einen besseren Titel als Damage Inc. vorschlagen: Blowing up Cars with Guns: The Sound of Metallica When they Cover Once-Great Songs by Other Artists.

Falls sie sich eines Tages doch noch dazu entscheiden sollten, Damage Inc. fertigzustellen, hoffe ich, dass es auch über einen Online-Modus verfügt. Denk nur an die ganzen Easter-Egg-Möglichkeiten. Mithilfe der Magie des Internets könnten die Spieler per Livefeed dem Ex-Bassisten Jason Newsted dabei zuschauen, wie er sein Ausscheiden aus der Band bejammert. Oder du könntest James Hetfield dabei beobachten, wie er sich selbst dafür lobt, tiefgreifende Lyrics wie „We're so fucked / Shit outta luck / Hardwired to selfdestruct" geschrieben zu haben. Definitiv auf einer Stufe mit den griechischen Tragödien. Selbst in seinem Frühzustand sind die Soundeffekte von Damage Inc. ziemlich exquisit. Metallica würden dieses Feature—schließlich will man seiner Marke treu bleiben—vor einer möglichen Veröffentlichung allerdings noch voll gegen die Wand fahren. Kein Geräusch von einem Metallica-Irgendwas darf unter der Aufsicht eines fähigen Tontechnikers entstehen.

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Gerüchten zufolge gibt es auch Cheat-Codes für Damage Inc.. Wenn du während des Spiels hoch, hoch, runter, runter, links, rechts, links, rechts, B, A, Start drückst, wirst du von Metallica verklagt. Der Titel hätte auf der PS2, Xbox und PC erscheinen sollen, aber wahrscheinlich wären die meisten Metallica-Fans eh zu sehr damit beschäftigt gewesen, das Riff von „Enter Sandman" auf ihrer Gitarre hoch und runter zu spielen und zu ignorieren, dass die Schulzeit schon lange vorbei ist.

Master.

Master.

Für Devin Pacholik läuten die Glocken: @DevinPatches

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