FYI.

This story is over 5 years old.

Ernährung

Nicht nur in China essen sie Hunde

Du bist entsetzt, dass in manchen Teilen der Welt Hunde gegessen werden? Dann halt dich fest. Wie's aussieht haben sich deine Vorfahren auch von Miez und Mops ernährt.
Photo via Flickr user ny156uk

Du solltest dich besser festhalten, wenn du bisher geglaubt hast, Hunde werden nur in den hintersten Ecken Ostasiens gegessen. Historisch gesehen war der beste Freund des Menschen auch manchmal die beste Nahrungswahl des Menschen—und zwar in Europa.

Ein Archäologenteam des katalanischen Instituts für menschliche Palökologie und soziale Evolution fand heraus, dass Überreste von domestizierten Hunden, Füchsen, Wildkatzen und Dachsen menschliche Zahnabdrücke und andere Zeichen „kulinarischer Verarbeitung" aufweisen, so der Guardian. Hund und Katze waren also nicht unbedingt unsere Freunde, sondern unser Essen.

Anzeige

Die Tierknochen, die in einer Höhle in den Bergen von Atapuerca in Spanien gefunden wurden, sind zwischen 7.200 und 3.100 Jahre alt. Unsere nicht allzu weit entfernten Vorfahren haben also Miez und Mops nicht nur gestreichelt, sondern auch gegessen—oder zumindest deren Verwandte aus jener Zeit. Denn dass es damals schon Möpse gab, ist eher fraglich.

Wieso eigentlich auch nicht?

Die Forscherin Dr. Patricia Martin sagte zum Guardian, die „auseinandergenommenen, entfleischten und gekochten" Hunde könnten bei Engpässen als Nahrungsquelle gedient haben. Unsere Vorfahren haben möglicherweise auch einen Nose-to-tail-Ansatz vertreten: „Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass manchmal das Ziel war, an die Haut der Tiere zu kommen", sagte die Wissenschaftlerin.

Füchse, Dachse und Wildkatzen waren schwieriger zu jagen. Deshalb ist es wahrscheinlich, dass sie eher zufällig gefangen und verspeist wurden, merkte Dr. Martin an.

Obwohl es in einer Zeit der industrialisierten Viehzucht, in der fast alles Fleisch von Kühen, Schweinen und Geflügel stammt, schwer nachvollziehbar ist, war es damals nicht ungewöhnlich, gelegentlich an einem Hunde- oder Dachsschenkel zu kauen. Warum auch nicht?

Unsere Ururururururururururururururururururgroßeltern, die noch Katzenkrallen als Zahnstocher verwendeten, wären vielleicht der Meinung, dass wir zu Weicheiern geworden sind.