Pizza ist jetzt offiziell eine Wissenschaft

Denkt zurück an eure Jahre an der Uni. Was hat euch durch all die langen Nächte in der Bibliothek, die schlechten Noten für ein „zu emotionales" Essay über Die Glasglocke und durch das erste Semester hinweggeholfen, als euch eine Existenzkrise plagte, weil ihr euch von eurem Schulfreund getrennt und euch selbst einen neuen Haarschnitt verpasst habt?

Freunde und Familie, die euch so gut unterstützt haben? Ein unstillbarer Drang, endlich richtig in die Materie einzudringen, für die ihr euch entschieden habt?

Näh. Salami, extra Käse, Jalapeños und ein 24-Stunden-Lieferservice, der innerhalb einer halben Stunde zustellt. Am Ende eurer drei (oder fünf?) Jahre, kanntet ihr euren Pizzaboten wahrscheinlich besser als euren wissenschaftlichen Betreuer.

Obwohl Pizza also so manch kulinarisch nicht besonders versierten Studenten durch die Unizeit gebracht hat, hat noch nie jemand dieses Gericht als eines eigenen Studiums würdig empfunden. Bis heute.

Diese Woche kündigte die Manchester Metropolitan University an, 1.500 Ausbildungsplätze zu schaffen—und zwar in Kooperation mit niemand Geringerem als Pizza Hut.

Über fünf Jahre werden die Studenten im Rahmen des Programms, das mit einem Hochschulabschluss abschließt, unter anderem in Nahrungsmittelproduktion und Finanzanalyse unterrichtet. Einige werden an der Uni studieren, andere von Pizza Hut ausgebildet.

Laut der Restaurantkette solle die Ausbildung akademische und praktische Fähigkeiten vereinen und Kandidaten sollen „Fähigkeiten fürs Leben, nicht nur für die Arbeit in einem Restaurant" vermittelt werden.

Leider gibt es bisher noch keine weiteren Informationen, wie der Studienplan der Pizzastudenten genau aussehen wird. Wird es dort akademische Debatten über New York- vs. neapolitanische Pizza geben? Bekommt man Zusatzpunkte, wenn man alle Ninja Turtles beim Namen aufzählen kann? Man weiß es nicht.

In einer Stellungnahme gegenüber Manchester Evening News sagte die HR- und Marketingleiterin von Pizza Hut, Kathryn Austin, dass es in der Ausbildung um mehr als nur Pizzastücke in Schachteln verpacken geht. Sie erläuterte: „Im Laufe der nächsten Jahre werden wir hart daran arbeiten, unseren Studenten und Teammitgliedern die beste Ausbildung und Entwicklung zu ermöglichen, damit wir ihnen Fähigkeiten fürs Leben mitgeben können, nicht nur für die Arbeit in einem Restaurant."

Auch der britische Politiker Nick Boles war fast so aufgeregt wie wir, dass Pizza jetzt endlich die akademische Aufmerksamkeit bekommt, die sie schon lange verdient. Zu der gleichen Tageszeitung hat er gesagt: „Ich möchte mehr Unternehmen dazu ermutigen, sich an Firmen wie Pizza Hut zu orientieren und ihre Ausbildungsprogramme auszubauen."

Was da noch alles auf uns zukommen könnte …