Anzeige
Anzeige
VICE News hat sich mit Augenzeugen des Mordes an Jo Cox unterhalten:
Der brutale Mord an Jo hat nun eine Person ins Rampenlicht gerückt, die das genaue Gegenteil davon war. Die ganze Sache stellt jedoch leider auch alle Menschen in Frage, die Jo jemals inspiriert hat oder die weinen, weil man Jo nicht ersetzen kann. Natürlich ist es eine gute Sache, auf die Hilfe suchenden Menschen in Syrien aufmerksam zu machen oder etwas für sie zu spenden, aber wir müssen einfach mehr unternehmen. Meiner Meinung nach sind so viele von uns entweder depressiv oder verängstigt, weil es den Anschein hat, als ob eine immer größer werdende Welle des Hasses und der Angst auf uns zurollt. Die Tragödie um Jo könnte diese Welle nun umkehren.Sie könnte uns dazu ermutigen, uns zusammenzutun und eine neue Art der Politik zu machen—nicht so engstirnig, streitlustig und parteiisch, sondern großzügiger. Mich hat die Tragödie dazu gebracht, zu reflektieren und mir folgende Frage zu stellen: Lebe ich mein Leben so, weil ich faul, egoistisch und ein Gewohnheitstier bin oder weil ich es wirklich so will und mag? Egal wie idealistisch das jetzt klingen mag, aber meines Erachtens nach sollten wir jetzt alle zusammenhalten und uns für die Liebe einsetzen. Und zwar nicht nur in den eigenen vier Wänden, sondern auf der ganzen Welt.Am 22. Juni wäre Jo 42 Jahre alt geworden. Ihre Freunde und Kollegen organisieren nun Events, die an diesem Datum auf der ganzen Welt gleichzeitig stattfinden. So werden ihre Londoner Nachbarn zum Beispiel ein Boot voller Blumen und Gedenkschriften die Themse entlangsegeln. Und um 16:00 Uhr wird am Trafalgar Square dann ein großes Treffen abgehalten, um Jos Leben sowie die Liebe, die sie in sich trug, zu würdigen. Das alles findet unter dem Motto "More In Common" statt—ein Auszug aus ihrer ersten Rede vor dem britischen Parlament, in der sie auch darüber redete, dass die Dinge, die uns vereinen, größer seien als die Dinge, die uns trennen. Ich hoffe, dass der 22. Juni den Start von etwas markiert, das genauso außergewöhnlich wird, wie Jo Cox es war. Ich werde auf jeden Fall da sein.