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Neues Fler-Interview verleiht 2017 seinen dringend nötigen Entertainment-Boost

"Die Scheiße ist am Dampfen, überall gibt es Krieg und dann jammert mir Eminem auch noch mit seinen eigenen Problemen die Ohren voll" – Fler meldet sich aus viel zu langer Interview-Pause zurück und verbreitet endlich wieder Weisheiten.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu und man kann getrost sagen: Klassischer Deutschrap hat 2017 mehr oder weniger versagt. Neben Trettmann und Casper oder dem offensichtlich unaufhaltbaren 187-Erfolg gab es nicht viel, was auf einer Jahres-Top-Ten landen würde. Auch wenn Ufo361, RIN oder Bausa ihren jeweiligen Hype ausbauen konnten: Die Fans von straightem oder agressivem Sprechgesang hatten es nicht leicht dieses Jahr. Aber nun, kurz bevor man einen Haken unter das Jahr setzen wollte, wurden wenigstens die Entertainment-Gebete erhört. Fler meldet sich aus seiner viel zu langen Interview-Pause zurück und verbreitet mal wieder Weisheiten auf dem Kanal unseres Lieblingsmoderators, Davud von TV Strassensound.

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Dabei gehörte das monatliche Fler-Interview eigentlich schon zu den eigenen Sehgewohnheiten, wie die Tagesschau. In letzter Zeit herrschte hingegen etwas Funkstille. Und jetzt, wie aus dem nichts, erscheint der Realtalk-Messias auf der Bildfläche und sorgt für einen versöhnlichen Abschluss mit diesem relativ langweiligen Jahr. Wenn Fler-Interviews online sind, müssen Fußballspiele und Netflix-Serien warten. Pizza, Burger oder Pasta und los geht's.


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Jalil hatte letzte Woche in eine Lounge in Friedrichshain geladen, um seinen neuen Whiskey zu präsentieren: Ein idealer Anlass für ein TV Strassensound-Gespräch, denn wo eine Shisha ist, da kann Davud nicht weit sein. Nachdem Jalil kurz erklären darf, wie es zu der Whiskey-Kollabo kam, philosophiert Fler in gewohnter Weise über alles, was er so liebt: Rap, Fashion, Frauen.

Zuerst geht es allerdings um Alkohol und Fler erklärt, dass er nur auf Dates zum harten Fusel greift (oder wenn Sentino in seiner Nähe ist, munkeln böse Zungen). Während er an seiner futuristischen Shisha nuckelt, welche den Moderator größtenteils verdeckt, erläutert er, warum Gucci cool ist und ihm Supreme nicht gefällt – zu knallig und zu bunt. Nicht nur in den YouTube-Kommentaren fragt man sich, wie Fler seinen eigenen, schrillen, fünffarbigen Gucci-Sweater denn beschreiben würde. Erstmal aber kommt es zu dem wunderschönen Satz "Outfit – das heißt ja von außen fit".

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Nach einem kurzen Ausflug in die Weltpolitik ("Die Scheiße ist am Dampfen, überall gibt es Krieg und dann jammert mir Eminem auch noch mit seinen eigenen Problemen die Ohren voll"), der Abhandlung von Flers neuestem Hobby, dem Vertragen mit Kollegen ("Ich hab, glaub ich, in den letzten drei Monaten mit jedem deutschen Rapper telefoniert") und der vollkommen richtigen Erkenntnis, dass es niemanden mehr interessiert, ob sich Rapper A mit Rapper B auf Twitter beeft, ("Wenn ich jemanden ficken will, mach ich den besseren Song") verrät er nebenbei noch, dass er mit G-Hot wieder zusammen im Studio arbeitet. Ob es zwischen dem Maskulin-Labelchef und seinem Ex-Signing eine Re-re-reunion geben wird, bleibt aber unklar.

Moderator Davud trumpft mit einem Upgrade seines berühmten Catchphrase ("Wie kam der Kontakt zustande") auf und fragt Fler einfach mal ganz keck: "Wie sah der First Contact aus?" Da will sich jemand neu erfinden, viel Glück Bruder! Nachdem Jalil abzischt und Kollege Remo sich dazugesellt, will sich auch Fler in Sachen Upgrade nicht lumpen lassen und macht aus seinem legendären Klassiker "Das Leben ist kein Internet" im Handumdrehen "Das Internet ist eine Nutte". Heißt also zusammengefasst: "Das Leben ist keine Nutte". Kann man so stehen lassen.

Zum Ende hin, als Flizzy noch erzählt, warum er trotz der Zusage von Till Lindemann die Rammstein-Maskulin-Shirts wieder einstampfen musste ("Ich dachte, ein Mann ein Wort, aber offensichtlich dürfen die da abstimmen in der Band"), sieht Davud endlich seine Chance gekommen und fragt Fler, wann dieser ihm ein Date mit der Lindemann-Ex Sophia Thomalla organisieren würde. Flers trockene Antwort: "Die datet mit so vielen Typen, da kannst du dich auch einreihen." Aha, OK. Wir freuen uns jedenfalls sehr auf die ersten Red Carpet-Auftritte des neuen Jetset-Paars. Unser Vorschlag für den "Brangelina"-Nickname: Davudalla.

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Bis nächste Woche, wenn es wieder heißt: "Ihr habt lang genug gewartet, dass ein Interview erscheint" (*Savas-Voice*).

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