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Wegen neuem Song: Die Antwoord und Eminem haben jetzt Beef oder sowas Ähnliches

Letzte Woche erschien Eminems neue Single "Untouchable", auf der auch eine Punchline gegen Die Antwoord zu hören ist. Die haben nun geantwortet.
Screenshot via Instagram von @prawn_star | imago/ZUMA Press

Eines erstmal vorweg: Jeder, der sich auch nur fünf Minuten in seinem Leben mit Eminem auseinander gesetzt hat, weiß, dass wenn Eminem jemanden wirklich dissen möchte, er ihn auch zerstört. Ob er Die Antwoord auf seiner am Donnerstag erschienenen neuen Single "Untouchable" also wirklich ernsthaft fertig machen wollte, sei mal dahingestellt. Aber ja, eine Punchline gegen das Duo aus Südafrika existiert.

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In "Untouchable" thematisiert Eminem die ungerechte Behandlung der schwarzen Bevölkerung in Amerika. Dabei schildert er die Situation in den ersten beiden Parts aus der Sicht eines weißen, im letzten Part schließlich aus der Perspektive eines schwarzen Mannes. Ähnlich also wie dieses Musikvideo von Joyner Lucas, das kürzlich in allen Facebook- und Twitterfeeds rumging.

Die besagte Zeile gegen Die Antwoord befindet sich am Anfang des dritten Parts: "I'd rather hear 'em say 'Die N-word' than Die Antwoord / Ninja, now it's better disguised banter". Die Zeile 1:1 ins Deutsche zu übersetzen, ist wegen des Wortspiels aus Die/die und dem doppelten, eigentlich fast dreifachen Deutungsebene der Line quasi unmöglich. Frei übersetzt sagt Eminem, es sei ihm lieber, wenn jemand offenkundig zu seinem Rassismus steht, indem er beispielsweise das N-Wort sagt, als mittels versteckter Witzchen versucht, seinen ebenso realen Rassismus zu verharmlosen. Das ist die erste Ebene.

Die verknüpft er mit der zweiten, wo er sich auf Antwoord bezieht. Ninja ist einerseits der Name von Die Antwoorts männlichem Rapper und wird außerdem im englischsprachigen Raum von Weißen oft als Alternative zu "N***a"benutzt. Eminem kritisiert dabei die Band weniger dafür "Ninja" als doppeldeutigen Künstlernamen gewählt zu haben, sondern vielmehr für deren Aneignung südafrikanischer, schwarzer Kultur, die ihnen schon mehrfach vorgeworfen wurde, beispielsweise für ihr Video zu "Fatty Boom Boom", in dem Yolandi Blackface trug.

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Die Antwoord ist also einerseits der direkte Gegner, aber in der Kernaussage eigentlich nur eine Metapher für ein größeres Problem. Oder (eine weitere Deutungsmöglichkeit) Eminem erwidert einfach den Shoutout, den die Band ihm zuerst auf "Fatty Boom Boom" aussprach, wo sie "My Name Is" darin einfügten. Komplizierter Scheiß. Lyrisch ist und bleibt Eminem nun mal ein verdammtes Genie – auch wenn das inzwischen sehr anstrengend zum Anhören ist.

Überraschend persönlich hat das Duo nun auf die komplizierte, aber dennoch harmlose Line reagiert. So meckert Yolandi in einem Instagramvideo rum, das vor zwei Tagen hochgeladen wurde, dass Eminem den Bandnamen absichtlich falsch ausspreche, damit der Reim auf "Die N-Word" aufgehe und fügt dem noch einen eigenen Diss mit absichtlich falscher Aussprache seines Namens an: "Eminem went to jail and got a bit of semen in his bum and was never seen again". In einem weiteren Video erklärt sie dann nochmals unangenehm oberlehrerhaft, wie der Name richtig auszusprechen sei. Belastend unsouverän.

Denn ein Diss von Eminem – egal wie ernst oder eben auch nicht ernst er gemeint er ist – ist im Endeffekt immer noch eine Ehre. Das hatte sogar Kim Kardashian verstanden!

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