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Eminem ist wieder da und wütender als je zuvor

In seinem achtminütigen „Campaign Speech“ legt sich Eminem mit absolut jedem an und bringt pausenlos Lines, die du dir lange auf der Zunge zergehen lassen musst.

Eminem hat sich zurückgemeldet und scheiße, ist der Typ wütend. Der selbsternannte (und von vielen angebetete) Rap-Gott hat als ersten Vorboten auf sein irgendwann erscheinendes Album einen achtminütigen Track namens „Campaign Speech" veröffentlicht, in dem er ohne Pause gegen alles und jeden schießt. Keine Drums, nur düster summende Synthies, die den immer aggressiver spittenden Marshall Mathers bei seiner Spoken-Word-Rap-Tirade anstacheln.

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So gewaltfantasiert er herum, was er mit namentlich bekannten Polizisten machen würde, die wehrlose Schwarze getötet hatten und dafür nicht verurteilt wurden. Donald Trump nennt er eine „tickende Zeitbombe", die—falls er denn wirklich zum US-Präsident gewählt wird—die Macht über unzählige Atomwaffen hätte: „tolle Idee!" Natürlich hat Eminem auch Pläne, was er tun würde, wenn er Präsident wäre: Erstmal Clinton-Style Sex haben und Uncle Sam einem AIDS-Text unterziehen.

Die Lines prasseln rasend schnell auf uns ein, sind so voller Details, unglaublicher Reime („misogynistic" auf „massagin' this dick", echt jetzt?) und Doppeldeutigkeiten, dass wir noch gar nicht vollends erahnen können, was Eminem da eigentlich alles ausdrücken will. In Zeiten, in denen auf Zeitlupen-Trap-Beats zusammenhangslose Einfältigkeiten gemurmelt werden und es eigentlich nur darum geht, eine griffige Phrase möglichst oft in der „Hook" zu wiederholen, ist dieser Track ein willkommener Ellbogenschlag ins Gesicht. Wir haben dich vermisst, Em.

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