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Frauenvolksbegehren

Es ist Zeit für ein neues Frauenvolksbegehren

Vor 20 Jahren fand das erste Frauenvolksbegehren statt. Seither ist viel zu wenig passiert. Daher wird es nun ein neues geben.

Foto: Christopher Glanzl

Disclaimer: Die Autorin dieses Artikels ist selbst Mitorganisatorin des Frauenvolksbegehrens 2.0.

"Ich denke, es ist Zeit, daran zu erinnern: Die Vision des Feminismus ist nicht eine 'weibliche Zukunft'. Es ist eine menschliche Zukunft. Ohne Rollenzwänge, ohne Macht- und Gewaltverhältnisse, ohne Männerbündelei und Weiblichkeitswahn." – Johanna Dohnal

Wenn es in diesem Tempo weitergeht, dann sind Frauen erst in 170 Jahren gleichberechtigt. Frauen sind in politischen Ämtern und in Unternehmen, Führungspositionen und im öffentlichen Diskurs unterrepräsentiert. Der österreichische Nationalrat setzt sich aus nur 30 Prozent weiblicher Abgeordneter zusammen. Nie gab es eine Bundeskanzlerin, erst zwei Erste Natioinalratspräsidentinnen. In der oberösterreichischen Landesregierung sitzt nur eine Frau.

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85,6 Prozent der Österreicherinnen erleben mindestens einmal in ihrem Leben psychische Gewalt. 93 Prozent aller Alleinerziehendenhaushalte in Österreich werden von Frauen geführt. Viele davon sind armutsgefährdet. 42 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher unter 45 sehen arbeitende Mütter "kritisch". Nur 5 Prozent der großen globalen Unternehmen werden von Frauen geführt. Frauen verdienen in Österreich pro Jahr 21,5 Prozent weniger als Männer. Im Jahr 2000 waren es noch 20 Prozent.

Frauen verdienen in Österreich pro Jahr 21,5 Prozent weniger als Männer. Im Jahr 2000 waren es noch 20 Prozent.

Die Liste ließe sich viel zu lange weiterführen, sie ist lang. Aber vielmehr: Sie ist inakzeptabel. 20 Jahre sind seit dem letzten Frauenvolksbegehren vergangen, das von 644.665 Frauen und Männern unterschrieben wurde. Und viel zu wenig ist seither geschehen. Es braucht ein neues Volksbegehren. Nicht nur, um eine Gesellschaft zu schaffen, in der sich alle Frauen und Mädchen entfalten können, eine Gesellschaft, in der alle Frauen und Mädchen und alle, die sich als Frauen und Mädchen fühlen, dieselben Möglichkeiten haben wie Männer und Jungs.

Die Errungenschaften der bewundernswerten Frauen vor uns, sind keineswegs gesichert. Wir sehen in den vergangenen Monaten, dass es nur einen Menschen benötigt, um viele Fortschritte wieder rückgängig zu machen. Feministische Themen müssen zur Sprache gebracht werden. Sie benötigen mehr Platz und Aufmerksamkeit im öffentlichen Diskurs. Und die Politik muss sich mit ihnen auseinandersetzen. Dafür ist ein Frauenvolksbegehren ein starkes Mittel. Die Forderungen werden heute im Kosmos Theater in Wien vorgestellt.

Ihr könnt und solltet das Volksbegehren hier unterstützen und die genauen Forderungen nachlesen.