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Facebook

Die peinlichsten Promo-Posts von DJs und Veranstaltern

Wieso wird jeder mit einem Laptop eigentlich für einen Social-Media-Experten?

Foto: Flickr | Anthony Muñoz | CC BY-ND 2.0

Veranstalter und DJs sind keine Werbetexter und Social Media-Marketing-Experten. Aber weil sie zwangsläufig ihre Veranstaltungen oder Gigs in den sozialen Netzwerken promoten müssen, kommen sie permanent in die Situation, ihre Texter-Skills unter Beweis stellen zu müssen. Was dabei rauskommt, ist manchmal wirklich entsetzlich. Jeder der schon mal in der Situation war, Facebook-Promo zu machen, weiß wie schwierig das ist. Anfangs ist man noch kreativ, aber mit der Zeit gehen einem die Posting-Ideen klarerweise aus und die Posts werden immer abstruser. Darum finden viele einen „Promo-Stil", dem sie treu bleiben. Wenn man auf seiner Facebook-Startseite schnell darüber liest, ist das nicht so schlimm. Aber schaut man sich die einzelnen Arten von Postings genauer an, schämt man sich schon ein bisschen für sich selbst (wenn man auch unter den Promo-Postern ist) und für die anderen. Hier eine Aufzählung der gängigsten und peinlichsten „Promo-Post-Stile":

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Englische Sprüche, die „frech" sein möchten

Alternativ: Get it on. Let's dance. Let's goooooooooo. Heads will roll. Let's ball.

Die vermutlich einfachste, faulste Variante des Promotextes ist ein kurzer, „frecher" und „knackiger" Spruch. Damit es besonders cool, underground und international klingt auch noch auf Englisch. Um ehrlich zu sein, ist das die Art von Promo-Post, auf die ich auch immer zurückgreife, weil mir nichts Besseres einfällt. Ein großer Vorteil ist, dass man dabei nicht viel falsch machen kann, außer ein bisschen gewollt hip zu wirken. Noch ein lustiges Emoticon dazu und die Leute kommen bestimmt auf deine Party. Oder auch nicht. Egal.

Emotionale Romane

Manche Leute greifen gerne auf überemotionalen Texte zurück. Das Problem dabei: Es funktioniert nur einmal. Wenn jemand zum ersten Mal einen längeren Text schreibt und meint, dass ihm dieser Abend außerordentlich wichtig ist, und wie sehr es ihn freut, blabla, ist es glaubwürdig. Aber weil das Feedback auf so einen Text meistens gut ist, entwickelt sich scheinbar eine Sucht dafür, pathetische Romane zu verfassen. Die Leute posten dann, als hätten sie gerade einen Oscar gewonnen. Besonders schlimm wird es, wenn die emotionalen Texte ins Englische übersetzt werden und voll von Grammatikfehlern sind.


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Zeitangaben, die nur den Tag angeben

Oder auch: SOON, Ce soir, F r e i t a g, Tomorrow!, HEUTE, Tonight, Morgen!, JETZT, N o w, ton8, …

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Besonders einfallslos und auch sehr beliebt sind Zeitangaben, in allen Sprachen und Schreibweisen. Um sicherzugehen, dass auch niemand vergisst, wann die Party stattfindet. Auch ich verwende sie und bin extrem stolz wenn ich statt „Tonight!" mal „t o n i g h t" schreibe.

Fehlende Zusammenhänge

Dass jemand zu viel auflegt oder veranstaltet, bemerkt man spätestens dann, wenn seine Promo-Posts komplett aus dem Kontext gerissen sind. Irgendwann ist das Ideenkontingent einfach erschöpft. Dann hilft nur noch ein lustiges Bild oder sogar ein noch lustigeres Gif.

Befehle mit Liebe

Oder: Zusagen & kommen !!!!!!, Nicht verpassen, Leute <3, Bis heute Schatziiis!

Sehr verhasst sind hysterische Facebook-Postings, die einem sagen, was man tun soll. Oft markieren die Poster auch noch 30 Personen, die überhaupt nichts mit dem Event am Hut haben, in ihrem Post. Richtig dreist wird es aber erst, wenn sie Leute markieren, die am selben Tag eine Veranstaltung haben oder woanders auflegen. Oder wenn sie in deren Events Promo-Material reinposten. Leute …

Lieder-Posting

Ein absoluter Klassiker: Das Lied-Posting. Meistens eher harmlos, oft etwas übereuphorisch. Im Moment des Postverfassens ist einem einfach nicht klar, dass andere Leute vielleicht nicht so überzeugt von dem Lied sind wie man selbst. Aber das ist auch egal. Ein bisschen Fachwissen darf man als Fachmann, also in diesem Fall DJ oder Veranstalter, wohl einbringen. Auch hier: Englisch klingt bestimmt cooler.

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Drohungen

Alternativ: Wer heute nicht kommt, wird es bereuen. Wer nicht dabei ist, ist selbst schuld. Wenn ihr das verpasst, seid ihr Pussies. Wer nicht kommt, ist ne Fotze!

OK, ich habs kapiert. Bin ich halt eine Fotze. Gute Nacht.

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Dieser Artikel ist im Original auf Noisey Alps erschienen.