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Heulsuse der Woche

Eine Frau aus Wedel hetzt gegen „Lampedusa-Neger" und ein Autofahrer schlägt einer Frau ins Gesicht, weil er von ihr überholt wurde.

Und wieder ist es an der Zeit, sich über ein paar Menschen zu wundern, die mit der Welt nicht fertig werden.

Heulsuse #1: Drei Handwerker mit Aggressionsproblemen

Foto: Feans | Flickr | CC BY 2.0

Der Vorfall: Drei Männer werden von einer Autofahrerin überholt.

Die angemessene Reaktion: Einfach weiterfahren.

Die tatsächliche Reaktion: Sie folgen ihr und warten, bis sie halten muss, worauf einer von ihnen ihr ins Gesicht schlägt.

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Diesen Montagabend waren drei Handwerker mit ihrem weißen Pritschenwagen auf einer Straße in Richtung Brennet unterwegs. Und dann geschah das in ihren Augen Unglaubliche: Sie wurden von einer Frau überholt! In einem kleinen, grünen Daewoo! Das wollten die Drei nicht auf sich sitzen lassen. Sie folgten der Dame, holten sie an einem Stoppschild ein und konfrontierten sie mit ihrer Tat. Einer der Männer stieg aus, riss die Tür des Kleinwagens auf und brüllte auf die Frau ein, was ihr überhaupt einfiele, die Drei zu überholen. Als die verängstigte Frau die Tür wieder zu schließen und zu fliehen versuchte, schien für den Brüllenden das Maß voll: Er holte aus, schlug der Frau ins Gesicht und verletzte sie dabei so stark, dass sie später im Krankenhaus behandelt werden musste.

Spätestens nach dieser Aktion wurde den Dreien bewusst, dass sie doch vielleicht etwas überreagiert haben könnten, weshalb sie in einem verzweifelten Versuch, nicht weiter aufzufallen, die Lichter des Pritschenwagens ausschalteten und im Dunklen den Tatort verließen.

Anscheinend hat die Aktion ihren Zweck erfüllt, denn die Polizei fahndet immer noch nach ihnen.

Heulsuse #2: Eine rassistische Flüchtlingsgegnerin aus Wedel

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Beitrag von Wedel - die andere Seite.

Der Vorfall: Die Stadt Wedel stellt Flüchtlingen in einem Wohnbezirk Unterkünfte bereit.

Die angemessene Reaktion: Als dortiger Bewohner die neuen Nachbarn willkommen heißen, versuchen sie kennenzulernen, ihnen vielleicht sogar eine Hilfe sein.

Die tatsächliche Reaktion: In einem offenen Brief die Stadtverwaltung und die übrigen Nachbarn dazu auffordern, dass die Einquartierung von den „Lampedusa-Negern" endlich ein Ende nehmen soll.

Vor einigen Tagen tauchte ein Brief von einer Bewohnerin der Stadt Wedel auf, in dem sie Kritik an der städtischen Maßnahme äußert, Flüchtlingen in ,ihrem' Wohnbezirk Unterkunft zu gewähren. Die Formulierung ,Kritik äußern' ist angesichts des Briefinhalts eine milde Bezeichnung.

In dem Schreiben ist unter anderem die Rede von Lampedusa-Negern, die auf Kosten der deutschen Kultur leben und diese mit den Füßen treten würden. Auch soll es durch sie zur Verbreitung von TBC, HIV und neuerdings Ebola kommen. All diese Menschen, so die aufgebrachte Wedelerin, seien auf ihren Kontinenten als Geburtenüberschuss nicht zu gebrauchen. Durch fehlende Bildung und Zukunftsperspektiven würden sie den hiesigen Steuerzahler außerdem sehr viel Geld und sorglosen Schlaf kosten.

Ob sich die vermeintliche Hiltrud Maier (es ist unklar, ob es sich bei dem Namen um ein Pseudonym handeln könnte) einen Gefallen damit getan hat, ihre E-Mail-Adresse im Brief anzugeben, bleibt abzuwarten.

Wer ist die größere Heulsuse?

Letztes Mal: Ein Familienvater rastet wegen eines verpassten Zugs aus und Kassel beschwert sich über die Documenta-Eröffnung in Athen.

Gewinner: Der Familienvater!