Alles, was ihr über das lange Pfingstwochenende verpasst habt

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Was am Wochenende passiert ist

Alles, was ihr über das lange Pfingstwochenende verpasst habt

Rock am Ring, Rock in Vienna, der letzte Techno Sonntag, tanzende Cops in Manchester, neue Musik von Kanye West. Es war SEHR viel los am Wochenende.

Foto: Screenshots vom Facebook/Bushido, Facebook/arianagrande und Imago

Willkommen zurück im echten Leben nach drei freien Tagen! Wie jede Woche haben wir uns kurz von der Realität verabschiedet und uns voll und ganz auf das Wesentliche konzentriert: gut gehen lassen. Aber da die Welt trotzdem nicht stillstand, sind viele Sachen passiert, die wir und vielleicht auch ihr im Strudel der Freizeit gar nicht mitbekommen habt. Lest hier, was ihr alles verpasst habt:

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Rock am Ring muss wegen Terrorverdacht unterbrochen werden

Vermutlich dürfte es inzwischen jeder mitbekommen haben: Vergangenen Freitag musste Deutschlands größtes Festival, Rock am Ring, unterbrochen werden. Grund: Drei Menschen, die angeblich Verbindungen zur hessischen Salafisten-Szene haben, hatten Zugang zum Gelände und teilweise auch "sicherheitsrelevanten Bereichen" des Festivals. Einer von ihnen soll außerdem einen Backstage-Pass auf einen falschen Namen bei sich gehabt haben. Die Polizei nahm die Personen verläufig fest, während die 86.000 Festivalbesucher das Gelände verlassen.

Bitter, vor allem wenn man bedenkt, dass ausgerechnet die Show von Rammstein – einer der berüchtigtsten Live-Bands der Welt und Highlight eines jeden Festivals – flach fiel und auch nicht nachgeholt werden konnte. Die verdächtigen Personen wurden am nächsten Tag freigelassen, da kein konkreter Tatverdacht bestand und das Festival ging seinen gewohnten Gang weiter ohne Zwischenfälle. So weit, so gut, warum erwähnen wir das hier also überhaupt noch, wenn das, wie in unserem Anfangssatz erwähnt, eh "inzwischen jeder mitbekommen hat"?

Erstens, der Vollständigkeit eines Wochenendrückblicks halber und zweitens wegen Marek Lieberberg. Der ist der Veranstalter des Festivals und im Gegensatz zum Zwischenfall am Freitag ist dessen Rede anlässlich der Vorkommnisse nicht Schnee von gestern, sondern auch heute noch aktuell. Denn wie viele andere Leute, versteht Lieberberg mehr als nur eine Sache falsch, wenn es um Vorfälle wie jenen bei Rock am Ring geht.

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So forderte der Veranstalter eine klare Stellungnahme von Muslimen gegen den Terror: "Ich bin der Meinung, es muss jetzt Schluss sein mit This is not my Islam and this is not my Shit and this is not my whatever. Jetzt ist der Moment, wo jeder sich dagegen artikulieren muss."

Erstens: Nein, niemand muss sich für irgendetwas rechtfertigen oder Stellung beziehen, nur weil er die gleiche Religion besitzt wie einige Verbrecher, die jene Religion für ihre Zwecke missbrauchen. Zweitens, tun das ganz viele trotzdem. Lieberbergs Forderung "Ich möchte endlich mal Demos sehen, die sich gegen diese Gewalttäter richten. Ich habe bisher noch keine Moslems gesehen, die zu Zehntausenden auf die Straße gegangen sind und gefragt haben: 'Was macht ihr da eigentlich?!'", ist Nonsens, denn all das passiert bereits.

Weltweit demonstrierten Menschen jeglicher Nationen, Geschlechter oder Religionen bereits gegen den Terror, seit er begann aufzutreten. Auch Muslime. Vor allem auch Muslime. Sei das nun direkt auf den Straßen dieser Welt, im Internet via sozialer Medien oder viralen Videoposts.

Dass Lieberberg zu einem Zeitpunkt, wo noch nicht mal klar war, ob bei dem Terror-Verdacht (!) überhaupt ein islamistischen Hintergrund vorliegen könnte, bereits zu seinem Rundumschlag gegen Muslime ausholte, kommt noch dazu.

In der nächsten Stresssituation – in der sich Lieberberg zweifelsfrei befand – könnte er und wir alle uns ein Beispiel an seinen Festival-Besuchern nehmen: Kühlen Kopf bewahren und weiter rocken.

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One Love Manchester

Ebenso wie Ariana Grande und zahlreiche andere Weltmusiker. Am Sonntag Abend fand das fulminante Benefizkonzert One Love Manchester, das an die Opfer des Terroranschlags beim Ariana Grande Konzert am 22. Mai erinnern sollte, vor etwa 50.000 Menschen statt.

Neben der Sängerin, die das Event ins Leben gerufen hatte, traten unter anderem Take That, Pharrell Williams, Miley Cyrus, Katy Perry, Robbie Williams, Coldplay, The Black Eyed Peas und Justin Bieber auf. Auch Liam Gallagher war da und beschimpfte anschließend seinen Bruder Noel via Twitter für dessen Abwesenheit.

Sonst ließ sich davon aber niemand die Laune verderben: Auch Polizisten tanzten ausgelassen zur Musik.

Außerdem ließen sich Ariana Grande und ihre Crew wohl nach der Show das Wahrzeichen Manchesters tätowieren: eine Biene. Das Tattoo-Studio sticht dieses Zeichen der Solidarität seit dem Anschlag für 50 Pfund und spendet das Geld für die Opfer.
Auch die Einnahmen des Konzerts gingen an den We Love Manchester Emergency Fund. Das Britische Rote Kreuz gab bekannt, dass inzwischen mehr als 10 Millionen Pfund gespendet wurden – davon 2,4 Millionen während des Konzerts.

Ariana Grande ließ es sich außerdem nicht nehmen, ein paar ihrer sehr jungen, verletzten Fans vor dem Benefizkonzert im Krankenhaus zu besuchen:

Kanye West wird geleaked

Kanye West befand sich ja in Wyoming auf irgendeiner Bergspitze, um dort in der Isolation sein neues Album aufzunehmen. Jetzt wurden allerdings drei Tracks geleaked und ins Netz gestellt – wovon inzwischen nur noch "Euro" online ist. Der Mix scheint allerdings noch nicht fertig zu sein, klingt alles noch etwas rau und unsauber. Typischer Kanye-Move. In welcher Form und ob die geleakten Stücke auf dem neuen Album zu hören sein werden, ist noch unklar – aber prominente Gäste wie A$AP Rocky, Migos und Young Thug, die auf den Tracks zu hören sind, wird Kanye sich ja wohl nicht von so ein paar Hackern vermiesen lassen.

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Bushido gegen schlechten Service Vol. 8

Bushido ist das Sprachrohr, das die untragbaren Service-Zustände deutscher Unternehmen, unter denen wir alle zu leiden haben, anprangert und bekämpft und wir sollten ihm verdammt nochmal dankbar dafür sein. Nicht zuletzt wegen des Unterhaltungsfaktors.

Das jüngste Objekt von Bushidos Zorn: Air Berlin. Die haben nämlich seine Taschen woanders verstauen wollen und sind allgemein angeblich super unfreundlich. Nun ja, die Airline heißt ja schließlich auch Air Berlin – eine Stadt, nicht direkt für ihre Freundlichkeit bekannt ist. Das weiß Bushido eigentlich besser als jeder andere. Und die Beweise häufen sich:

Die Airline hat sich bisher noch nicht geäußert, aber wir bleiben auf das angekündigte Nachspiel gespannt.

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