Groucho Marx und Alice Cooper haben sich mal beim Frühstück getroffen und ihre Gemeinsamkeiten ausgetauscht. Die zwei waren anscheinend wirklich gute Freunde und der alte Saubär Marx lud den Horrorrock-Zirkusdirektor oft zu sich nach Hause ein. Die beiden schauten dann zusammen Fernsehen bis in die Nacht. Irgendwie ein schönes Bild. Cooper bezahlte als Tribut an den Original Ladysman, die Restaurierung des letzten Os im Hollywood-Zeichen. Da zerdrücke ich aber schon ein Tränchen. Groucho sagte in seiner unendlichen Weisheit einmal: "A man is only as old as the woman he feels." In diesem Sinne …

Das sind Geschichten, die mich wirklich intressieren. Mädels sind doch in Wirklichkeit alle irre und es braucht einfach nur einen untersetzten, Action-Figuren bastelnden Ubernerd mit verbogenem Penis um sie neu zu kalibrieren.Young Adult ist super und unterstützt genau diese meine These. Jason Reitman, Regisseur von Juno, hat ein schön subtiles Fremdschämen inszeniert, das Charlize Theron in ihrer gewohnten Meisterklasse rüberbringt. Eine verlebte, Wii-spielende Teenie-Buch-Autorin unterbricht ihr planlos deprimierendes Leben, um sich einem anbahnenden Nervenzusammenbruch zu widmen. Ihr ehemaliges Highschool-Sweetheart bekommt ein Kind und sie einen entsprechenden Knacks.

Darum packt sie ihren Hund und den Freizeitalkoholismus in den Hello Kittie-Rucksack und bricht auf, um ihre Jugendjahre zu reanimieren. Ich musste an einige Damen aus meinem Bekanntenkreis denken, denen ich ähnliche modische wie zwischenmenschliche Irrsinnigkeiten zutrauen würde. Geichzeitig sah ich in ihrem versoffenem Autorendasein ohne Zukunft ein Stück Vertrautes und ich bin SO WAS von keine reife attraktive Blondine.

Erst vermutete ich ja, dass Charlize in diesem Film zu ihrer Rolle als entally etardedemale aus zurückkehrt, aber der Schein des pinken Ballet-Tutu am Poster trügte. Auch die Furcht vor einem artigen Ausrutscher erfüllte sich gottseindank nicht. Stattdessen wurde mein Faible für kaputte Frauen echt hart auf die Probe gestellt. Als das Wrack weinend dastand, mit einer schiefen Stütz-Strumpfhose bis über den Bauch gezogen und den Silikon-Ausstopfern am Busen klebend, starb der auch letzte Fetisch. Sie verlangte nach einer Umarmung des humpelnd-nerdigen Dicken und noch nie hat eine "Stuck up Bitch" so viel Mitleid verdient. Der moralische Twist am Ende ist die Krönung. Man erwartet den lahmen ich-lerne-dazu-und-werde-ein-besserer-Mensch-Ausschiss, aber nein! Die punkige Realität der weiblichen No-Future-Emanzipierung über die Hinterwäldlerstadt-Idylle wird siegen! Ich glaube tatsächlich  nach diesem Film ein schlechterer Mensch geworden zu sein. Also anschauen, oder könnt ihr diesem süßem Gesichtchen etwas abschlagen?

M

R

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Arrested Development

Bad Teacher-

Der grantige Martin flüsterte mir einst eine Filmempfehlung ins Ohr und einige Wochen später sah ich dann das Licht. Das Licht eines überirdischen Automobils, das Knight Riders Eierbecher quer in den aufgebohrten Luftfilter pudern würde, hätte es die Chance. Charlie Sheen ist The Wraith, ein mysteriöser Bro, der lässig reinkarniert um sein Mädchen mit den weißen Cowboy-Stiefeln kämpft. Ich denke, dass der Film Daft Punks Robophilie entfacht haben könnte. Hier ein paar Gründe warum das mehr Laune macht als irgendein behindert-ironisches 80ies Revival in Musik oder Fernsehen: Gangs sind erst einmal aus Prinzip und aus tiefer Überzeugung böse. Die Regeln von Straßenrennen besagen, entweder du verlierst deinen Wagen oder wir vergewaltigen deine Freundin. Autounfälle werden zelebriert, ein rollender Blechfeuerball bis zum Ende ausgekostet genau wie jede CGI-lose Explosion. Man möchte laut lachend und mit auf die Leinwand ausgestreckten Zeigefinger Michael Bay skull-fucken, so dass er sich daran ein FX-Scheibchen abschneidet.

Ja, Mädchen werden dich lieben, wenn du zurückhaltend oral-einsilbige Lässigkeiten ausscheidest und eine halbwarme Enduro fährst. Das ist schlichtweg die Wahrheit. Sherilyn Fenn, die in Twin Peaks noch um einiges appetitlicher ist, kann sich dem puren Sex von Charlies toupierter Haarpracht nicht erwehren. Außerdem war sie vertraglich daran gebunden, mindesten einen Busen zu zeigen, aber nur wenn Tim Feehan den Soundtrack airfistet. Ihre nackten Schenkel haben aber tatsächlich mehr Charakter als ihr Gesicht. Dann spielt auch noch Nick Cassevetes, John Cassevetes riesiger Sprössling, den manisch-eifersüchtigen Psycho-Boyfriend so dermaßen method, dass er sich vor dem Film sicherlich über einige Monate hinweg mit Surferketterl, Motoröl und Daterapes vertraut gemacht haben muss.

Skank, der fiese bunte Billy Idol Punk-Charakter weist schön durchdachtes, frequent wechselndes Make-Up auf und eine gediegene Abhängigkeit von Hydraulik-Flüssigkeit. Auch Ron Howards hässlicher Bruder, der immer irgendwelche Freaks in 80s-Filmen mimt, ist dabei, und das bringt noch mal 1000 Credibility-Punkte. Dieser Film erforscht wagemütig die Grenzen des Cools und sprengt sie unversehens weit offen. Hier ein Lünk mit dem Beweis! Wer kennt ähnliche Beispiele für die einschüchternde Urmacht der Achtziger? Teilt mit uns was ihr euch nie getraut habt zu verraten …

Screenshots aus den Filmen

Josef auf Twitter: @theZeffo