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Bis so guet

Wie Berlusconi Zürich vor Asylantencontainern bewahrt hätte

Berlusconi hat mit der vermeintlichen Nichte Mubaraks Bunga Bunga gemacht und uns so vor einen Asylantencontainer-Dorf bewahrt, oder so.

4.5 Millionen Euro hat Silvio Berlusconi für Sex mit Ruby Rubacuori bezahlt, das jedenfalls hält ein Mailänder Gericht für erwiesen. So teuer wurde es wahrscheinlich, weil das Mädchen mit dem besonderen Namen zur besagten Zeit noch minderjährig war. Besonders grosses Pech hatte der gute Silvio, weil er Ruby fälschlicherweise für die Nichte von Ägyptens damaligen Premierminister Mubarak hielt und sie unter diesen Vorzeichen kurzerhand aus dem Gefängnis holte. Um eine Staatskrise zu verhindern, natürlich. Die dummerweise, wenigstens in Ägypten, dann ja trotzdem kam.

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Bei soviel Umsichtigkeit und Menschlichkeit kann man Silvio eigentlich nur darüber böse sein, dass er nicht wenigstens einmal auch an uns, seine Nachbarn, die Schweizer, gedacht hat. Alles hätte doch soviel einfacher und billiger gehen können. Schliesslich war bei uns zur besagten Zeit Prostitution ab 16 nicht illegal, er hätte also problemlos so viele Minderjährige besteigen können, wie sein lüsternes Präsidentenglied verlangt hätte. Wahrscheinlich wäre es kaum teurer als 200 CHF pro Beischlaf geworden und, selbst in seiner wohl fick-hochfrequentierten Bunga Bunga-Hütte, sicherlich nie 4.5 Millionen.

Die Ähnlichkeit mit Mubarak ist in der Tat verblüffend.

Und was wäre für uns herausgesprungen? Als Dankeschön hätte Silvio sich dem Problem annehmen können, das einen guten Schweizer mitunter am meisten beschäftigt: denn auch wir haben Probleme. Vor allem, wenn es um Fremde geht, die wir hier nicht wollen. Darum hätte sich der gute Silvio mit seinem Restgeld sicherlich gerne gekümmert. Denn wie wir gestern im Blick lesen konnten, gibt es aktuell wieder Zürcher, die furchtbar Angst vor afrikanischen Asylanten haben. "Ein Container-Dorf passt nicht ins Trend-Quartier", liest man in der Überschrift. "Im Kreis 5 wehren sich Anwohner gegen 500 Asylsuchende als zukünftige Nachbarn".

Gott sei Dank gibt Der Blick diesen armen, rechtschaffenden und besorgten Bürgern eine Stimme. Und die meinen es ja auch nur gut mit den Fremden. Die Asylbewerber seien wahrscheinlich traumatisiert und deshalb auf dem Land, in der Ruhe, besser aufgehoben. Ausserdem sei es ja nur schwerer für die armen Fremden, wenn sie sehen, wie gut es uns hier gehe und sie dann doch zurück müssen. Ja, soviel Umsichtigkeit und Menschlichkeit passt zu Silvio, das hätte er verstanden.

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So voll wie das Schweizer Boot

Bekanntlich kommt ja ein Grossteil der afrikanischen Flüchtlinge mit kleinen und überfüllten Booten in Italien an, um dann in manchen Fällen auch bei uns ihr Glück zu versuchen. Mit 4.5 Millionen hätte Silvio heldenhaft die militärischen Abwehrkräfte von Frontex vor der Insel Lampedusa stärken können, zur sogenannten Flüchtlingsbekämpfung. Wahrscheinlich würden die Zahlen auch deswegen zurückgehen, weil einfach noch mehr dieser Fremden beim Versuch, die Festung Europa zu erreichen, vor der Insel Lampedusa ertrinken, was Frontex zwar auf ihren Überwachungsinstrumenten früh registriert, aber selbstverständlich nicht weiter beschäftigt. Denn gute, vorschriftshörige Mitarbeiter wissen, dass man eben eine Abwehragentur und keine Rettungsagentur ist.

Es wird pro Jahr von mehreren tausend toten Flüchtlingen im Mittelmeer ausgegangen.

Im Endeffekt ist das ja auch irgendwie gut, wenn sie sterben oder von Frontex und Silvio noch stärker bekämpft würden. Ein guter Zürcher weiss, umsichtig und menschlich, dass sie dann immerhin nicht sehen müssen, wie gut es uns hier geht, im schönen Zürich. Vielleicht bräuchte man dann nur einen Container im Kreis 5 und nicht gleich ein ganzes Dorf.

Besser Investieren als Silvio kannst du deine Kohle dieses Wochenende hier:

Donnerstag:

Gehen wir an die gute alte NEON im Hive.

Freitag:

Ist Open Eye Festival

Samstag:

Wird erst Hidden Asia eingeweiht und dann legen wir das Kaufleuten in Schutt und Asche.
Das Zürcher Desperados-Tribe „D.I.ZH“ übernimmt den Laden ab 16 Uhr bis spät oder Polizei oder beides.

Sonntag:

Rave of Love in Richis Kiosk  auf der Allmend Brunau.

Montag:

Geben wir uns ab18 Uhr visionär im entsprechenden Museum an der Spitalgasse 10 in 8004 Zürich.