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Neue Musik

Kraftklub und Farin Urlaub fordern Verschwörungstheoretiker zum kollektiven Selbstmord auf

Selten gab es mehr prominente Leichen als im neuen Kraftklub-Video zu "Fenster".

Foto im Header: Screenshot von Youtube aus dem Video "Fenster" von KRAFTKLUB

Kraftklub sind zurück, aber dieses Mal wirklich. Nach dem Countdown und dem pompösen Live-Video zur ersten Single "Dein Lied" vom neuen Album Keine Nacht für Niemand (VÖ: 2. Juni 2017), blieben wir erstmal ein wenig ratlos zurück. Das klang nicht nach den Kraftklub, die wir sonst kennen. Auch die Idee, der betrügerischen Freundin ein "Liebeslied" zu schreiben, in dem sie erstaunlich ironiefrei als "verdammte Hure" beschimpft wird, gewinnt nicht gerade einen Preis für Originalität. Umso ironisch nuancierter und alarmierender kommt jetzt "Fenster" daher.

"Eins ist klar, so kann es nicht weitergehen mit dem Land, vertraue nicht dem Staat, nimm es selber in die Hand!" Dem Aufruf zur Rebellion will im Video ein Herr folgen, der mit der Schrotflinte loszieht – zu allem bereit. Doch egal, wohin er kommt: Kneipe, Frisörsalon, Bus oder Kino, alle potenziellen Opfer sind schon tot. Der Weg, auf dem er sich Macht zurückholen wollte, ist vereitelt. Wir müssen an den Titel des Albumsvon Ton Steine Scherben denken, der Inspiration für das neue Kraftklub-Album war: Keine Macht für Niemand – auch nicht für die, die zur Gewalt greifen.

Und wie wir uns so die Leichen anschauen, sehen wir sogar einige bekannte Gesichter wie etwa die K.I.Z-Mitglieder rumliegen. Farin Urlaub lässt sich zwar nicht blicken (oder haben wir ihn unter all den toten Körpern übersehen?), aber als am Ende seine Stimme ertönt, klingt das alles plötzlich wie ein Die Ärzte-Song. Ein größeres Kompliment kann man den Chemnitzern eigentlich kaum machen.

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