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Sexismus, Andere Sportarten

Nicki Minaj hält Twitter-Rede über Seximus im HipHop und nein, das Thema ist noch nicht durch

"Die Großen haben mit Drake, Kendrick & J-Cole zusammengearbeitet, weil sie dope MCs sind. Mit Nicki haben sie zusammengearbeitet, weil ihnen jemand eine Pistole an den Kopf gehalten hat."
Foto: imago | UPI Photo

Dass die Problematik von Sexismus im HipHop auch heute weiterhin aktuell ist, beweisen nicht nur die zahlreichen mal guten, mal weniger guten Artikel in sämtlichen HipHop-Magazinen. Immer wieder sprechen sich auch die Big Player im Business gegen die Ungerechtigkeiten aus, die Frauen in ihrem Berufsleben begegnen, weil sie eine Vagina haben – oder in Nicki Minajs Fall "big titties big butt, too". So nutzte die selbst ernannte Queen of Rap diese Woche Twitter, um sich ein bisschen den Frust von der Seele zu reden.

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Denn ja, selbst eine Nicki Minaj – von der man erwarten könnte, dass zumindest sie ja den Sprung in die oberste Liga der Raps geschafft und damit den gebührenden Respekt verdienen würde – hat immer noch mit dem strukturellen Sexismus dieser Gesellschaft und somit auch im HipHop zu kämpfen. Was nur abermals demonstriert, dass die Diskussion noch lange nicht vorbei sein darf.

Anlass ihrer Ansprache war ein Ausschnitt aus einem Video-Interview mit dem Rapper Russ, in dem er anprangert, dass Minaj nicht die Anerkennung kriegt, die sie verdienen sollte.

Daraufhin folgte eine Reihe von Tweets, in denen sich Minaj darüber auskotzt, dass Frauen – egal in welchem Berufsfeld – doppelt so hart für die Hälfte des Respekts arbeiten müssen wie ihre männlichen Kollegen. Denn am Ende liegt der Sexismus im HipHop nur bedingt an dem "bösen" hyper-maskulinen Macho-Genre selbst, sondern eben daran, dass unsere Gesellschaft an sich nach wie vor eine sexistische ist.

Wie sich das konkret auf Minajs Karriere ausgeprägt hat, erklärt sie im nächsten Tweet. Stichwort Kollaborationen.

Wie Eminem schon zu seinen Anfangstagen sagte: "Some people only see that I'm white, ignorin' skill / 'Cause I stand out like a green hat with a orange bill".Was für Eminem seine Hautfarbe war, ist für Minaj ihr Geschlecht: eine Rechtfertigung, ihre Skills zu ignorieren, weil sie nicht der Klischee-Standard-Vorstellung eines Rappers entspricht.

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Nur, dass sich dieses "Stigma" bei Eminem mit der Zeit gelegt hat. Heute ist er (vollkommen zurecht) einer der am meisten respektierten Rapper der Welt. Er konnte sich quasi von seiner weißen Haut "rehabilitieren". Minaj hingegen ist auch nach "10 Jahren konsequenten Gewinnens" immer noch mit den selben Problemen konfrontiert. Why tho? Weil weiß sein in dieser Welt – selbst wenn es die HipHop-Welt ist – immer noch ein Vorteil, etwas "Gutes", ist. Eine Frau sein nicht. Und eine schwarze Frau sein erst recht nicht.

Wer jetzt wieder kräht, dass man doch nicht alle Männer über einen Kamm scheren und sich alle mal wieder beruhigen sollen, dem sei gesagt: stimmt. Manche Männer sind nicht so und es wäre wünschenswert, wenn es mehr davon gäbe. Männer wie Kendrick Lamar zum Beispiel. Also: Seid doch einfach mal ein bisschen mehr wie Kendrick Lamar. "Sit down, be humble."

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