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Popkultur

Diese Filme am /slash Filmfestivals 2015 werden unseren Angstschweiß fließen lassen

Vom 17. bis 27. September bringt das fantastischste Filmfestival wieder Blutorgien, Kinder-Zombies und einen türkischen Höllenritt nach Wien.
Screenshot via YouTube

Spürt ihr, wie sich die Härchen auf eurer Haut prophylaktisch aufstellen? Erkennt ihr auf einmal bei jedem Besuch im Bauhaus überall Potential für Mordwaffen? Und häufen sich bei euch auch die blitzartigen Momente in der Bim, in denen ihr plötzlich zerfressene Untote zu sehen glaubt?

Das alles hat seinen guten Grund—das grandiose /slash-Filmfestival im Filmcasino kommt wie ein manischer Serienmörder im besten Fortsetzungs-Slasher aller Zeiten, schon wieder unaufhaltsam auf uns zu.

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Baskin (presented by VICE)

Wir haben wieder vorab—wie ein gieriger Fresssack beim Gratis-Buffet—die saftigsten und blutigsten Filetstücke des fantastischen Films durchgekaut. Besonders schmackhaft ist uns dabei Baskin aufgefallen. Hautnahe an der Weltpremiere am 11. September haben wir die Ehre, dieses türkische „Sur-horror-lism"-Epos in Wien als unseren VICE-Film des diesjährigen /slash anzukündigen. Wie verlosen 2x2 Karten für Baskin, sendet uns einfach eine Mail mit dem Betreff „Baskin" an win@vice.at.

Polizisten sind ja offenbar auch in anderen Ländern nicht unbedingt die größten Sympathieträger—gerade nach den Fällen extremer Polizeigewalt bei den Aufständen im Gezi-Park. Genau zu dieser Zeit begann auch die Produktion von diesem bitterbösen Independent-Projekt.

Baskin schickt fünf Vertreter unserer „Freunde und Helfer" durch eine Falltür in einem verlassenen Abbruchhaus direkt in die Hölle. Schwarze Messen, geile Cinematographie und eine Nerven zerbeißende Stimmung machen dieses heiß erwartete Juwel aus Istanbul zum Genre-Schmankerl des Jahres. „Tanrı yardımcımız olsun!"

Baskin: 25. 9., 23:00 Uhr

Cooties

Elijah Wood hat ein komisches Hobby. Er mischt als Produzent mittlerweile bei ziemlich freakigen Filmprojekten mit, wie zum Beispiel dem großartigen A Girl Walks Home at Night mit dem Hidschāb tragenden Vampirmädchen. Das Thema der scheinbar unschuldigen Horror-Ausgeburten bleibt bei Cooties gleich—und der Film geht sogar noch um einiges weiter.

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Kinder können ohnehin schon nervig und unheimlich belastend sein—wenn die kleinen Scheißer dich dann auch noch aufessen wollen und die einzige Verteidigung eine gezielte Kopfnuss mit einem Baseball-Schläger ist, hast du echt einen schlechten Tag erwischt. In diesem Zusammenhang gibt die Schule tatsächlich einen recht innovativen Hintergrund für eine Zombie-Geschichte wie Cooties ab.

Lasst uns zusammen herausfinden, ob ein Film mit 11-jährigen Untoten und deren dramaturgisch unausweichliche Metzelei uns rein moralisch nicht vielleicht sogar ein bisschen zu viel wird. Vordergründig erinnert uns das jedenfalls jetzt schon an Klassiker wie Ein Kind zu töten … und das stimmt uns gleichermaßen bedenklich und vorfreudig.

Cooties: 19. 9., 18:00 Uhr

Frankenstein

Moderne Adaptionen von alten, klassischen Büchern sind immer so eine Sache: Es kann natürlich ein solide funktionierende Version wie Great Expectations mit Ethan Hawke daraus werden—es kann aber auch etwas wie Gullivers Reisen mit Jack Black dabei rauskommen. Oder sogar so ein „Film" wie Dario Argentos letzter Dracula in 3D.

Frankenstein von Bernard Rose—ja, der Typ, der Mr. Nice, Snuff Movie und Candyman gemacht hat und mit Jim Henson bei The Muppet Show gearbeitet hat—ist eine sehr integre und vor allem detailorientierte Reanimation (hehe) des originalen Stoffes von Mary Shelly.

Der Doktor hat immer noch einen Gottkomplex und die Menschen sind letztlich wieder die wahren Monster—ist doch egal, ob sie Heugabeln oder Goldschläger schwingen. Wir freuen uns auf jeden Fall auf die Neuinterpretation von Igor!

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Also einfach die ganzen anderen aktuellen furchtbaren Machwerke mit dem selben Markennamen links liegen lassen—wie zum Beispiel Frankenstein vs. The Mummy, den grottenschlechten I, Frankenstein oder den dieses Jahr ebenfalls anlaufenden Victor Frankenstein mit Zauberlehrling Radcliffe, der sich immer noch peinlich übertrieben als erwachsen und maskulin gibt, um den Potter-Flucht endlich anzubringen.

Frankenstein: 24. 9., 20:30 Uhr

Nina Forever

Irgendwie wollten wir alle schon einmal einen flotten Dreier mit der Freundin und der Ex. Die Frage ist, ob jemand ein Problem damit hat, wenn die „Verflossene", wie im Falle von Nina Forever, tatsächlich ein bisschen vor sich hin rinnt und ein dämonisches Blutwesen ist. Anscheinend soll dieser Mischmasch aus Sexploitation und Gore eine Komödie darstellen, aber an der Stelle von erwartungsgemäßen Genre-Parodien bekommt man eher eine psychologisierte Erektion und Wutanfälle.

Nina Forever ist der perfekte Date-Movie—zumindest, wenn man gleich zu Beginn einer Beziehung ein bisschen die Grenzen seines Gegenübers ausloten möchte. Außerdem kann man mit vielen hemmungslos kranken Sexszenen, versauter Bettwäsche und dem übermannenden Gefühl von Untreue nicht viel falsch machen. Irgendwie ist das Ganze auch ein Märchen, aber lasst uns diese Dimensions-Büche der Pandora gar nicht erst aufmachen. Die viel dringlichere Frage, die der Film aufwirft, ist: Was ist wirklich, wenn du deiner Konkurrentin nicht einmal noch den Tod wünschen kannst?!

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Nina Forever: 19. 9., 23:00 Uhr

Deathgasm

Mit Metalhead-Slashern ist das so eine Sache. Einerseits sind diese Filme großartig, weil sie meistens genau diejenigen Typen als Hauptdarsteller haben, aus denen auch das Festival-Publikum besteht. Andererseits kratzen sie immer auch ein bisschen am Wir-machen-jetzt-einen-Kultfilm-Kitsch—und nicht selten merkt man ihnen an, dass auf die gute Idee („Lass uns sowas wie Tarantino machen, nur für Metal") ein etwas fantasieloses Konzept und ein noch viel plumperer Spielfilm voller aufgelegter Schenkelklopfer für gestrige Das-Schwarze-Auge-Nerds folgt.

Wer das Genre kennt (falls es denn überhaupt eines ist), weiß wahrscheinlich, wovon ich rede. Es gibt diese Filme in ähnlich vielen Facetten wie die 20-seitigen Rollenspiel-Sonderwürfel. Irgendwo zwischen Zero Charisma—der an sich schon eine Mischung aus der widerspenstigen Nettigkeit von Little Miss Sunshine und der absurden Autounfalls-Komik von Observe and Report ist—und Knights of Badassdom—sorry, aber es war leider wirklich furchtbar langweilig—reiht sich nun Deathgasm ein.

Das heißt auch, dass wir hier einen Schrödinger'schen Spagat hinlegen und aussagetechnisch unbestimmt bleiben müssen. Wir wissen nämlich selber noch nicht ganz, ob Deathgasm nun genauso plump wie die schlimmsten Metal-Slasher, oder doch so raffiniert und blutig wie die allerbesten sind. Am besten, wir schauen ihn uns alle noch mal gemeinsam an. Warum auch nicht? Ich hab außer Rollenspielen jedenfalls nichts vor.

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Deathgasm: 18. 9., 23:00 Uhr

Yakuza Apocalypse

Ich behaupte jetzt einfach mal, Takashi Miike hat noch keinen einzigen schlechten Film gemacht. Und das, obwohl ich weiß, dass einige Menschen dem zumindest One Missed Call entgegenhalten werden—wenn nicht sogar seine gesamte Filmographie. Diesen Leuten kann ich nur sagen: Ihr habt keine Fantasie, viel zu rigide Genre-Grenzen und könnt euch einfach nicht genug auf Filme einlassen, die keinem aristotelischen Drei-Akt-Schema folgen (und dabei Plüschfiguren, Aliens, Porno, Splatter und Gesellschaftskritik ineinander verweben).

Wenn ihr also zu diesen Leuten gehört, habt ihr bereits eine Meinung zu Miike—und ihr habt im letzten Absatz auch schon meine Antwort. Wenn ihr ein bisschen weniger borniert seid, dürfte euch Yakuza Apocalypse aber munden. Sofern einem Raketen-Kermits, Sonnenstürme und brutale Mafia-Zombies eben munden können.

Wie immer ist das in all dem Pomp und Trubel eingewobene Thema aber nicht ganz unernst. Miike persifliert das Zombie-Genre mit einer Yakuza-Epidemie, die aus Schulmädchen, Ehepartnern und überhaupt jedem Mitglieder der berüchtigten Mafia-Organisation macht. Dabei entwirft er nicht nur eine (scherzhafte) Typologie von Yakuza-Gangstern, sondern auch eine (ernsthafte) Kritik am um sich greifenden organisierten Verbrechen in Japans Untergrund. Takeshi Miike!!

Yakuza Apocalypse: 26. 9., 20:30 Uhr

Turbo Kid

Offizielles Pressebild

Willkommen (zurück) im Jahre 1997, wo die Erdlandschaft nach der großen Apokalypse in den 80ern einer kargen Wüste gewichen ist. Wie in allen guten Endzeit-Flicks gibt es auch hier einen selbsternannten Herrscher der Ödnis, der die letzten Überlebenden in seine Terrorherrschaft zwingen will und glücklicherweise auch zwei äusserst sympathische Widersacher, namentlich „The Kid" und seine Freundin Apple, die sich aufmachen, um ihn zu stürzen.

Ein Anzug mit Turboladung, ein alter Walkman und herrliche Gore-Szenen mit Kreissäge sorgen für ein stimmiges Gesamtpaket und locken wünschenswerter Weise jeden echten /slash-Enthusiasten ins Filmcasino (so diese nicht eh schon längst allein von Titel und Plakatsujet in Turbo Kids Bann gezogen worden sind).

Turbo Kid: 22. 9., 23:00 Uhr

Für alle genannten Filme gibt's 1x2 Tickets zu gewinnen (mit Ausnahme von Baskin, wo wir 2x2 Karten für euch haben). Schreibt uns einfach eine Mail an win@vice.com, nennt als Betreff den gewünschten /slash-Film und betet zur Gewinnchancen-Erhöhung einen ausgestopften Frosch an.

Hier geht es zum vollständigen Programm vom /slash Filmfestival.