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Ein Berliner AfD-Politiker will öffentlich Burkas verbrennen

Die nächste große Idee von dem Mann, der schonmal Flüchtlinge in ein Lager in der deutschen Pampa sperren wollte.

AfD-Politiker Andreas Wild | Screenshot: Facebook

Bücher zu verbrennen ist ja sowas von 1933, dachte sich wohl der Berliner AfDler Andreas Wild. Viel zu altbacken, und überhaupt, wen interessieren denn Bücher noch? Da muss für den Politiker etwas Neues zum Verbrennen her—am besten ein modernes Symbol des "undeutschen Geistes".

Deshalb hat er jetzt laut eines Berichts der Bild am Sonntag auf einer Veranstaltung des Berliner Bezirksverbands Steglitz-Zehlendorf die höchst originelle Idee geäußert, dass man doch öffentlich Burkas verbrennen könne. Für ihn sei das eine politische Maßnahme, die er "weiter im Auge behalten" werde.

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Erst vor wenigen Wochen ist die AfD im Brandenburger Landtag mit ihrem Vorstoß gescheitert, die Gesichtsverschleierung muslimischer Frauen in der Öffentlichkeit zu verbieten. Als Bußgeld sollten ganze 5.000 Euro drohen.

Eigentlich fährt Andreas Wild mit seiner Idee also auf Partei-Schiene, doch seine Vorgesetzten distanzieren sich. "Es gibt keine Unterstützung für Burka-Verbrennungen, das ist nicht Linie der AfD", sagte der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski.

Die AfD-Spitze bemüht sich, ihr Nazi-Image loszuwerden und wieder einmal wird ihr das von den eigenen Mitgliedern gründlich versaut. Schon in der Vergangenheit zeigte sich das braune Herz der Partei: Mal verkaufte ein Politiker in seinem Laden KZ-Geld und Nazi-Orden, mal fuhren andere mit Hitler-Kennzeichen durch Leipzig. Und auch die rechtsextreme Identitäre Bewegung wird regelmäßig von AfDlern beklatscht.

Andreas Wild erregte mit seinen irren Vorschlägen schon in der Vergangenheit Aufmerksamkeit. Im Mai forderte er auf einer Veranstaltung in Erfurt, dass man die in Deutschland lebenden Flüchtlinge doch einfach in Holzhütten irgendwo in der deutschen Pampa unterbringen sollte. Dafür bräuchte man keine Milliardenbeträge, es genügten "Bauholz, Hämmer, Sägen und Nägel". Und wenn das zusammengehämmerte Flüchtlingslager dann stünde, dürfe da natürlich "nicht jeder raus oder rein, wie es ihm gefällt". Klingt irgendwie nach Lager. Wie ist er wohl auf diese Idee gekommen?

Den Nazis hätte es ganz gut getan, die Bücher zu lesen, die sie stattdessen verbrannten. Und Andreas Wild würde sicher auch ganz wunderbar aussehen in einer Burka—jedenfalls besser als in seinem blauen AfD-Pulli.