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Kurz vor seinem Tod: XXXTentacion stellt sich seiner gewalttätigen Vergangenheit in neuem Video zu "Sad"

Posthum wurde ein explizites Video zu seiner Hitsingle veröffentlicht. Darin versucht der Künstler, seine inneren Dämonen zu bekämpfen – auch wenn das heißt, einen Teil seiner Selbst zu töten.
Screenshot von YouTube aus dem Video "XXXTENTACION - SAD! (Official Music Video)" von xxxtentacion

Zwei Wochen nach XXXTentacions Tod erschien vergangenen Donnerstag posthum das Video zu Xs Hitsingle "Sad", die inzwischen erneut auf Platz Eins der US Charts eingestiegen ist. Auch wenn die Umstände tragisch sind, könnte das Video zu diesem Zeitpunkt nicht "passender" sein.

In "Sad" besucht XXXTentacion seine eigene Beerdigung beziehungsweise die Beerdigung des Menschen, der er früher einmal war. Der XXXTentacion, der seinen Zellennachbarn fast tot schlug, weil dieser schwul gewesen sei und ihn "komisch" angeguckt habe – wovon der Rapper auch noch mit Stolz in Interviews erzählte. Der X, der seine damals schwangere Freundin fast bis zur Erblindung verprügelt haben soll. Der destruktive, gewalttätige, rücksichtslose X, den der neue, positive, reumütige X hinter sich lassen muss, um mit sich und der Welt versöhnt werden zu können.

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Dass dieses Vorhaben leider an einigen Stellen etwas selbstgerecht ausfällt, war absehbar. So erklärt X beispielsweise, dass jene Menschen gesegnet seien, die seinem Video mit positiver Energie und Liebe begegnen, statt mit bösen Vorsätzen. Dazu droppt er im Laufe des Videos noch andere schwurbelige Sätze über Energie, Zeit und Negativität. Und macht es sich damit ein bisschen zu leicht.

Denn auch wenn sich XXXTentacion in den letzten Monaten vor seinem Tod als geläuterter Mann gab und tatsächlich den Eindruck erweckte, sich um einen positiveren Lebensstil zu bemühen, ist jede Kritik an ihm richtig und wichtig. Und das wird auch für immer so sein. Denn auch wenn man seine Vergangenheit hinter sich lassen kann und manchmal auch unbedingt muss, bleibt sie trotzdem immer ein Teil von einem.

Vielleicht wird sich XXXTentacion niemals mit der Welt, und die Welt niemals mit XXXTentacion wirklich versöhnen können. Aber zumindest war der Wille da. Und das sollte man zu schätzen lernen.

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