Drogen

Jemand hat versucht, Hitler-Kokain mit Hakenkreuzflaggen nach Europa zu schmuggeln

Versteckt war es in einer Ladung Spargel. Kein Scherz.
Kokainpakete mit Hakenkreuzflaggen, in Peru wurden Drogen mit Nazisymbolen entdeckt.
Das sichergestellte Kokain in der Hafenstadt Paita | Foto:

Policía Nacional del Perú auf Twitter

Die Polizei in Peru hat vergangene Woche 57 Kilo Kokain sichergestellt. Das ist im südamerikanischen Vergleich gar kein besonders großer Fund, aber diese Ladung hatte eben noch eine Besonderheit: dicke, fette Hakenkreuzfahnen auf den Ziegeln. In einige der 50 Kokainblöcke hatten die Drogenhändler auch noch "HITLER" in Großbuchstaben gepresst. Laut den Ermittlern war die Ladung für den europäischen Markt bestimmt.

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Entdeckt hatte eine Anti-Drogeneinheit der peruanischen Polizei die auffällig verpackte Ware in der Hafenstadt Paita. Diese befindet sich im Nordwesten des Landes, nicht weit entfernt von der Grenze zu Ecuador. Der Frachtcontainer, in dem sich die Drogen befanden, sollte nach Belgien gehen.

Wer für das bizarre Branding der Ware verantwortlich ist, ist bislang unklar. Die Behörden gaben keine Festnahmen im Zusammenhang mit dem Fund bekannt.


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Kurioses Labelling von Drogen kennt man vor allem von Ecstasy-Pillen, die gerne in die Formen bekannter Firmen- und Comiclogos gepresst werden. Aber auch im Kokaingeschäft ist eine Kennzeichnung üblich, um die Qualität und Herkunft der Ware zu unterscheiden. Hier geschieht das allerdings im Kilobereich, entsprechend bekommen die fantasievollen Label und Stempel in der Regel nur Großdealer zu Gesicht.

Vergangenen November stellte die Polizei in Uruguay erst 444 Kilo Kokain sicher, bei dem man in die einzelnen Blöcke das YouTube-Logo gepresst hatte. Im Juli 2022 entdeckten mexikanische Behörden 1,6 Tonnen Kokain, die Kilopakete verziert mit den Firmenlogos von Tesla und Prada.

In Peru wird nach Kolumbien das meiste Kokain produziert. Der Großteil davon geht nach Nordamerika und Europa. Es ist allerdings unklar, ob das Hitler-Kokain aus Peru stammt. Laut eines Polizeiberichts, der der Associated Press zugespielt worden war, entdeckten die Beamten die Drogen im Lüftungssystem eines Spargelcontainers. Das Frachtschiff, auf dem sich der Ware befand, fährt unter liberianischer Flagge und hatte davor in der Hafenstadt Guayaquil in Ecuador gehalten – einem wichtigen Umschlagplatz für Drogen und Schauplatz eines brutalen Kriegs zwischen rivalisierenden Kartellen.

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Was die Drogenproduzenten dazu bewegt haben könnte, ihre Ware mit Hitlers Namen und Hakenkreuzen zu verzieren, kann man hier nur spekulieren. Allerdings erfreuen sich Nazisymbole und auch rechtsextreme Ideologien in einigen Teilen Südamerikas bis heute großer Beliebtheit. Im April 2022 hatte der damalige peruanische Ministerpräsident Anibal Torres während einer Kabinettssitzung Adolf Hitler als Vorbild für den Ausbau der Infrastruktur genannt und damit international für Empörung gesorgt.

2021 sorgten kolumbianische Polizeischüler für irritiertes Stirnrunzeln, als sie für eine Feier zu Ehren Deutschlands ihre Polizeistation in Deutschland- und Hakenkreuzfahnen schmückten und sich Naziuniformen anzogen

2018 kandidierte in dem peruanischen Dorf Yungar ein Mann mit dem Namen Hitler Alba um das Amt des Bürgermeisters. Im Gegensatz zu Premierminister Torres war er sich allerdings der schwierigen Geschichte seines Namens bewusst. Sein Slogan: "Ich bin Hitler der Gute". Am Ende setzte sich Hitler Alba dann auch gegen seinen Herausforderer Lenin Rodríguez durch.

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