FYI.

This story is over 5 years old.

Alkohol

Dein Gehirn ist schuld an deinen Alkoholexzessen

Forscher wollen herausgefunden haben, welcher neuronale Schaltkreis Saufeskapaden kontrolliert. Oder eben nicht.
Photo via Flickr user mimi anderson

Oh, wir kennen es doch alle. Ganz langsam fängt man mit ein paar Schluck Bier an und dann hat man sich doch wieder einen Jägermeister-Red-Bull nach dem anderen hintergekippt. Die Folgen dieses Kontrollverlusts bekommen wir meist hart zu spüren.

Die Gesamtkosten für alkoholassoziierte Krankheiten liegen bei schätzungsweise 26,7 Milliarden Euro.Bei solchen Zahlen wollen Gesundheitsexperten natürlich herausfinden, warum ein sittlicher Mensch innerhalb von wenigen Stunden komplett zur Sau mutiert.

Anzeige

ARTIKEL: Es gibt vier Arten von Betrunkenen und du gehörst zu einer davon

Für alle Feierwütigen, die zum letzten Drink einfach nicht „Nein" sagen können, gibt es jetzt gute Nachrichten aus der Wissenschaft. Forscher der University of North Carolina at Chanel Hill wollen herausgefunden haben, welcher neuronale Schaltkreis Saufeskapaden kontrolliert.

Scheint nämlich so, dass die Amygdala und die Area tegmentalis ventralis, der Sitz des Angst- bzw. Belohnungszentrums, beim Saufen sehr stark miteinander interagieren.Das Forscherteam hat sich insbesondere den neuronalen Schaltkreis zwischen diesen beiden Bereichen angeschaut und festgestellt, dass ein Ausschalten dieser Verbindung „vor dem exzessiven Trinken bewahren könnte."

ARTIKEL: Deine jugendlichen Saufeskapaden haben dein Gehirn für immer zerstört

Zwar wurde die Studie an Labormäusen durchgeführt, die Ergebnisse könnten aber genauso relevant für menschliche Partyanimals sein: So könnten die komplexen Verhaltensmuster, die zu einem Alkoholexzess führen, gezielt angegangen und kontrolliert werden.

„Wir müssen weiter nach alternativen Behandlungansätze bei Alkoholmissbrauch suchen", so Todd Thiele, Autor der Studie, in einer Presseerklärung. „Wenn man jemandem vom Rauschtrinken abhalten kann, verhindert man vielleicht auch, dass derjenige später Alkoholiker wird. Wer insbesondere in jungen Jahren zu Alkoholexzessen neigt, hat ein höheres Risiko, später alkoholabhängig zu werden."