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Der Kampf zwischen Rechtsradikalen und Dortmunder Ultras hört nicht auf

Die Polizei konnte eine Auseinandersetzung zwischen Dortmunder Ultras und Rechtsradikalen in der Innenstadt noch verhindern. Die Borussenfront und Die Rechte bekämpfen die Ultras nicht nur in der Stadt und im Stadion, sondern auch im Internet.
Foto: Imago/ Thomas Bielefeld

Nach dem 4:0-Sieg von Borussia Dortmund gegen Borussia Mönchengladbach kam es in der Dortmunder Innenstadt zu einer Konfrontation zwischen Rechtsextemen und Dortmunder Fans. Bei den BVB-Fans soll es sich um Mitglieder der Dortmunder Ultrà-Gruppierung „Jubos" handeln, bei der 30-köpfigen rechten Gruppe sollen Mitglieder der berüchtigten „Borussenfront" dabei gewesen sein. Die Polizei konnte laut eigenen Angaben so schnell eingreifen, sodass es zu keiner körperlichen Auseinandersetzung kam.

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In den letzten Wochen häuften sich die Auseinandersetzungen zwischen Rechtsradikalen und den Ultra-Gruppierungen vom BVB. Vor allem die Jubos machten sich nach einem Versuch der Instrumentalisierung gegen die Partei „Die Rechte" stark. Mit einem Spruchband schickten sie ein „Verpisst Euch" in Richtung der rechten Partei, die die Jubos daraufhin zum Feind erklärten. Auch bei einem Testspiel gegen den Reviernachbarn VfL Bochum vor einigen Wochen hatten Mitglieder von „Die Rechte" und Hooligans mit gleicher Gesinnung andere BVB-Fans bedroht. Zuvor kam es in Lünen beim Vorbereitungsspiel der Dortmunder U23 zu einem gewaltsamen Aufeinandertreffen zwischen der Dortmunder Ultra-Gruppierung „The Unity" und Rechtsextremen. In der Vergangenheit wurden auch Mitarbeiter des BVB mehrfach bedroht.

Die Stadt Dortmund ist in Westddeutschland die größte Hochburg der rechten Szene. Der BVB ist auch davon betroffen und gerät immer wieder in die Schlagzeilen. In den 80er Jahren sorgte der BVB-Fanclub „Borussenfront" um den rechtsextremen Siegfried Borchardt (SS-Siggi) für Aufsehen, Schlägereien und Hetzjagden. Im letzten Jahr zog dieser sogar für kurze Zeit in den Dortmunder Stadtrat ein.Wie bei vielen anderen Vereinen erleben rechtsextreme Gruppen seit ein paar Jahren wieder einen Aufschwung und versuchen die Stimmungshoheit und Macht in der Kurve zu erlangen. Die Partei „Die Rechte" versucht mit Mitgliedern des verbotenen „Nationalen Widerstands Dortmund" und Teilen der Borussenfront in der Erlebniswelt Borussia Dortmund anzudocken. Die Dortmunder Ultras, die sich zum Beispiel wie The Unity in der Sommerpause für Flüchtlinge in Dortmund engagieren, versuchen sich gegen diese Vorstöße zu wehren.

Der Verein reagiert ebenfalls immer wieder mit verschiedenen Projekten gegen Rassimus und für Toleranz. „Die Klubführung steht uneingeschränkt hinter allen Anhängern, die die Werte des BVB mit Mut und Zivilcourage gegen die wachsende Zahl zunehmend gewaltbereiter Provokateure aus dem rechten Lager verteidigen", heißt es in einer offiziellen Stellungnahme des BVB zu den letzten Auseinandersetzungen Ende Juli. Dennoch werden vor allem die Ultragruppierungen des BVB dazu aufgerufen, von Gewalt abzusehen: „Der BVB appelliert an seine Fans, sich rechtsextremen Gruppierungen weiterhin entschlossen und solidarisch, dabei aber jederzeit gewaltfrei entgegen zu stellen."

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