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Es gibt kaum österreichische Künstler auf Pirate Bay

Netzsperren bringen wenig. Außer katastrophaler PR.

IFPI Austria, der Verband österreichischer Majorlabels, hat heute etwas getan, womit jeder gerechnet hat: Er hat einen Brief mit der Forderung, mehrere Internetseiten zu blockieren, an verschiedene Provider geschickt. Genauer gesagt an thepiratebay.se, isohunt.to, 1337x.to und h33t.to.

Möglich wurde das durch eine Entscheidung des OGH, der „Netzsperren" für zulässig erklärte, wenn es auf diesen Seiten zu Urheberrechtsverletzungen kommt. Hinter der Musterklage stand der Verein für Antipiraterie (VAP), eine Lobbyorganisation der österreichischen Video- und Filmbranche. Aktuell ist Pirate Bay allerdings weiter erreichbar, die Gespräche zwischen VAP und den Providern laufen noch. Die IFPI kündigte relativ schnell an, dem Beispiel zu folgen, und ist dieser Ankündung heute nachgekommen.

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Die Kritik an Netzsperren ist vielfältig. Grundsätzlicher, rechtlicher, aber auch rein praktischer Natur: Sie lassen sich relativ einfach umgehen, und lösen normalerweise ein Katz-und-Maus-Spiel aus—wie bei kino.to, das relativ schnell wieder als kinox.to online war. Netzsperren sind primär eigentlich eine symbolische Aktion, ein Zeichen der Industrie, dass man etwas tut.

Foto: labnol via photopin cc

Aber wogegen überhaupt? Wenn man auf die Torrentseiten schaut, findet man kaum österreichische Künstler. Auf den Seiten Pirate Bay und isohunter findet man aktuell zum Beispiel weder Ja, Panik noch Bilderbuch.

Ein bisschen „besser" sieht es bei größeren, englischsprachigen Künstlern aus Österreich aus. Soap & Skin und Left Boy lassen sich zumindest von Pirate Bay herunterladen.

Auf isohunt findet man übrigens sogar Andreas Gabalier.

Dieser Artikel soll natürlich nicht dazu aufrufen, sich Musik aus dem Internet herunterzuladen (Leute, kauft Musik und unterstützt die Künstler!). Und ja, er ist auch polemisch, weil die Majors in Österreich natürlich nicht nur österreichische Künstler verkaufen (genau genommen sogar sehr viel weniger). Und ja, die Maßnahme ist legitim. Aber trotzdem darf man die Frage stellen, ob man eine Maßnahme, die außer katastrophaler PR wenig bringt (weder der Industrie, noch der heimischen Musikszene), nicht einfach mal auslassen kann.

Es ist Jahre her seit Jonas das letzte Mal etwas auf einer Torrent-Seite heruntergeladen hat. Er ist auf Twitter: @L4ndvogt

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