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Hört auf, irgendwelchen Mist zu unterschreiben, Kanye West wird nie ein David-Bowie-Coveralbum machen

Kanye hat gute Gründe, kein Bowie-Coveralbum zu machen. Euer unsinniges Gehate ist jedoch bestimmt keiner davon.
Ryan Bassil
London, GB

Anfang des Monats hat Kanye West das Veröffentlichungsdatum für sein lang ersehntes siebtes Album SWISH bekannt gegeben. Wenn man bedenkt, dass er fast drei Jahre an der Platte gearbeitet hat und bereits so lange darauf hingefiebert wird, ist es wahrscheinlich, dass SWISH das einzige Album ist, das Kanye in absehbarer Zeit veröffentlichen wird. Wenn du dich jedoch ein bisschen umschaust, scheint ein weiteres Album auf dem Weg zu sein—ein David-Bowie-Tribute-Album mit Covern und eigenen Texten über die Klassiker des Thin White Duke.

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Der Daily Star—eine britische Zeitung, die für so bahnbrechende Geschichten bekannt ist wie „Monster-Ratten in der Größe von Kühen“ und „Warum hat sich dieser Mann 114 Käsebällchen in den Hintern geschoben?“—berichtete, dass Kanye im Studio war und Klassikern wie „Heroes“, „Changes“ und „Rebel Rebel“ seinen eigenen Touch verliehen hat. Eine Quelle sagte: „Einige sind geradlinige Coverversionen, bei denen Kanye richtig singt. Bei anderen rappt er seine eigenen Texte über Bowies Musik.“ Stimmt natürlich nur nicht.

Es gibt kein Kanye West: Tribute to David Bowie-Album. Es hat nie existiert, nicht einmal als entfernter Gedanke. In einem Statement gegenüber TMZ hat ein Sprecher von Yeezy die Behauptungen des Daily Star als Unsinn abgetan. Aber auch bevor Kanyes Team darauf reagierte, gab es kein Tribute-Album. Eine „anonyme Quelle vom Daily Star“ ist im Prinzip eine Warnung, dass das, was du anschließend liest, eine riesige Lüge ist. Die Zeitung entstammt derselben Schwemme an Boulevardzeitungen, die behaupteten, er plane, ein „dreistündiges Spoken-Word-Album“ auf Vinyl zu veröffentlichen und habe einen „Wutraum“ in seinem Haus, voller alter Fernseher und anderer Gegenstände zum Zerstören.

Für jeden mit einem funktionierenden Gehirn sollte es ziemlich offensichtlich gewesen sein, dass der Daily Star sich eine Geschichte aus den Fingern gesogen hat. Trotzdem war die Nachricht überall zu finden: Vom Daily Telegraph bis zu den Idioten im Facebook-Feed—alle sind ausgerastet, weil sie dachten, dass es bald ein Album gibt, auf dem Kanye über „Heroes“ rappt. Mittlerweile weißt du wahrscheinlich, was die Unterzeichner von Petitionen über Kanye denken—er wurde bereits als „talentfreier Trottel“ (der mehr Grammys gewonnen hat als fast jeder andere lebende Musiker), „das Schlimmste, was der Musik passiert ist“ (obwohl er eine Generation beeinflusst hat) und „eine Beleidigung“ (für deine Intelligenz, wenn du falschen Nachrichtenmeldungen glaubst) bezeichnet.

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Natürlich hat also jemand eine Petition gestartet, genau wie letzten Sommer, als der Rapper Headliner beim Glastonbury war. Dieses Mal mit dem Ziel „KANYE WEST DAVON ABZUHALTEN, COVER VON DAVID BOWIES MUSIK AUFZUNEHMEN“. Die Petition selbst hat immerhin schon über 23.000 Unterschriften. Mittlerweile vertrauen die Magazine auf die Leichtgläubigkeit ihrer Leser und die profitablen Hass-Klicks, also wurde die Geschichte von der Mainstream-Presse schonungslos ausgeschlachtet, als wäre Vivienne Westwood mit einem Panzer nach Westminster gefahren und hätte danach verlangt.

Die Sache ist, dass sich Content über Kanye West und seine Frau Kim Kardashian immer lohnt. Du musst dir nur die Reaktionen auf Kanyes letzte Veröffentlichungen ansehen, die bei Twitter getrendet sind, Kims #BreakTheInternet-Kampagne oder wie die Kardashian-App den iTunes Store zum Kollabieren gebracht und eine Millionen Dollar „pro Minute“ eingebracht hat, um zu sehen, welche Macht das Paar über die Medien hat. Trotzdem, da jeglicher Online-Content immer mehr zu einem undurchsichtigen Durcheinander wird und Prominente wie West Klicks garantieren, kommen wir einer Atmosphäre näher, in der respektable Publikationen gerne über Kram berichten—wie anonyme Quellen zweifelhafter Zeitungen. Der einzige Unterschied zwischen der Story über Kanye vom Daily Star und der vom letzten Jahr, in der Kanye sich selbst mit Nelson Mandela verglichen hat, ist, dass letztere von einer Satire-Seite stammte.

Sagen wir es also ein für allemal: Kanye West veröffentlicht kein David-Bowie-Tribute-Album. Er hat nie ein David-Bowie-Tribute-Album veröffentlicht und wird auch in Zukunft kein David-Bowie-Tribute-Album veröffentlichen. Hör auf, alles zu glauben, was du im Internet liest. Du solltest lieber sofort dein WLAN kappen. Geh nach draußen, atme die kalte, leichte Winterluft ein. Fühle, wie der Wind dein Gesicht berührt. Sei dir bewusst, dass dort draußen solche Angelegenheiten nichts anderes als belanglos sind, verglichen mit der Schönheit der Natur. Schönen Tag.

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