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Festival-Fressbudencheck mit Andhim auf dem Melt!

Das Kölner DJ-Duo Andhim checkt mit uns die Fressbuden- und (auf eigenen Wunsch) die Toilettensituation des Melt! Festivals aus.

Tobias Müller und Simon Haehnel

Habt ihr schon mal von Hip House gehört? In den späten 80ern haben HipHop-Produzenten aus Chicago dieses Genre kreiert, indem sie „Ooh! Yeah! loop” und diesen Snippet von Technotronics „Pump Up the Jam“ exzessiv in ihren Tracks benutzten. Es ist dieser Befehlston, der dir sagt „Jetzt nach links und stampf auf den Boden. Kommt schon, Leute, lasst uns zu dem Beat grooven!“, die eher auf eine Geburtstagsparty von Will Smiths Kindern passen würden als auf einen Warhouse Rave. Der meiste Hip House aus den späten 80ern ist deswegen ziemlich, ziemlich schlecht, obwohl einige Künstler wie Queen Latifah es stets geschafft haben, den Groove zu finden.

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Aber jetzt vereinen sich in Berlin HipHop und House erneut. Es gibt immer mehr HipHop-Produzenten, die sich der Housemusik zuwenden und immer mehr House-DJs, die HipHop-Tracks remixen und samplen, wie beispielsweise Lauhaus und Adana Twins. In London kannst du den Vibe ebenso spüren, mit Produzenten wie Jamie Trench und Jesse Rose, die den HipHop-Beat mit dem Viervierteltakt wiedervereinen. Das Ergebnis ist ernstzunehmendes Hinterngewackel.

Andhim ist ein Produzentenduo aus Köln mit HipHop im Hintergrund und modernen, aber partytauglichen „Super House“ im Vordergrund, der letzte Woche die Sleepless-Bühne des Melt! Festivals zertrümmerte. Weil sie zu albern für ein normales Interview waren, haben wir sie auf dem Festival herumgeführt, um die Fressbuden-Situation und (auf ihren Wunsch hin) die Toilettensituation zu checken.

Fressbude Nummer 1: Indische Küche

YNTHT: Nervt dich dein Bart, Tobias? Dein Essen hängt dauernd darin.
Tobias: Ja manchmal, aber ansonsten würde das Essen eben auf meiner Haut kleben.

Ja, ich lasse mir diesen Bad Boy schon seit einiger Zeit wachsen. (auf meinen Flaum Bezug nehmend)
Simon: Das ist kein Bad Boy.

Eines Tages wird er einer sein.
Das ist vielleicht ein Bad Girl. Du weißt bestimmt, dass Bärte das neue Schwarz sind. Deswegen lassen wir sie uns auch wachsen, denn eigentlich ist Andhim das neue Schwarz.

Andhim ist das neue Schwarz? So nenne ich vielleicht diesen Artikel.
Ja, warum nicht? Das ist eine gute Überschrift. Andhim: das neue Schwarz. Aber mit weißen Typen, falls es dir noch nicht aufgefallen ist.

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Jetzt, wo du es erwähnst…
Ich weiß, wir sind sehr HipHop-mäßig und scratchen viel, aber eigentlich sind wir weiß.

Würdest du HipHop als euren größten Einfluss bezeichnen?
Simon: Am Anfang hat das unsere Musik sehr beeinflusst, weil wir beide mit HipHop angefangen haben. Aber inzwischen haben wir so viele Einflüsse. Wie Kokosnuss-Curry mit Reis oder Veggieburger…

Wie findet ihr das indische Essen?
Also ich habe das vegetarische Gericht gegessen mit Kartoffeln und Reis in gelbem Curry mit Joghurt und grüner Pfeffersauce und es war scharf, aber nicht zu scharf. Es war sehr lecker. Ich schmecke es jetzt noch, es war mmmhhh.

Wie gehst du mit der ganzen Schärfe um?
Ich bin es gewöhnt, scharf zu essen, weil ich früher in einer Chili-Fabrik gelebt habe. Mein Vater war ein Chili…
Tobias: Ein Chili-Mann.
Simon: Wie die Red Hot Chili Peppers.

Dein Vater war bei den Red Hot Chili Peppers?
Ja, einer von den Chili Peppers, eine Coverband der Red Hot Chili Peppers.

Alles klar.
Und als Kind musste ich viel Chili essen, um zu beweisen, dass ich es wert bin. Wenn ich das nicht tat, musste ich den Gürtel spüren.

Ist wenigstens irgendetwas an dieser Geschichte wahr?
Alles.

Letztes Fazit zum indischen Essen?
Tobias: (rülpst laut) Das ist unser Fazit.

Fressbude Nummer 2: Veggie Food

Was esst ihr jetzt?
Tobias: Ich habe keine Ahnung, was das ist. Ich esse normalerweise keine Veggieburger. Dass ich kein Fleisch esse, bedeutet doch nicht, dass ich Fake-Fleisch essen muss. Ich finde das seltsam. Es ist nicht besonders gut, sehr salzig.

Simon, du scheinst immer von Frauen umgeben zu sein. Was ist dein Geheimnis?
Simon: Bei Frauen? Zeig einfach deinen Penis.

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Das ist alles?
So läuft das in Deutschland. Zeig einfach dein Würstchen. Ich habe ein kleines Würstchen.

Und ist das ein Hindernis?
Nein, überhaupt nicht. Ich zeige immer Fotos von Tobis Würstchen und tue so, als wäre das meins. Ich sage dann: „Hey, willst du mehr hiervon sehen? Dann folge mir und komm mit in mein Hotelzimmer.“

Wie hast du Tobias kennengelernt?
Simon: Bei einem Würstchen-Contest. Ein Wettkampf, wer das größere Würstchen hat.

Warum hast du überhaupt teilgenommen?
Weil ich sehr selbstbewusst bin. Es geht um Träume. Ich träume von einem großen Penis. Ich habe ein dickes Konto und ein cooles Fahrrad.

Was ist Super House?
Simon: Das ist Musik, bei der sich die Leute noch mehr super fühlen, als sie schon sind. Unser Hauptziel bei unseren Sets ist, dass du dich gut und besonders fühlst, damit du mit einem Lächeln nach Hause gehst und sagst: „Wow, ich habe alle meine Sorgen vergessen und jetzt bin ich einfach nur glücklich.“

Aber ist nicht jeder House super?
Nein, nicht jeder. Nur unser House. Nein, es gibt natürlich viel andere gute Musik. Aber es gibt auch eine Menge Scheiß. Guck dir doch nur die Beatport 100 an, fast nur Dreck.

Da House ein Revival feiert, habt ihr Angst, dass es immer beschissener wird?
House ist nur ein Name. Natürlich machen wir keine Housemusik. House ist unserer Meinung nach ganz anders, als das, was wir machen. Wir dachten, es wäre lustig unserem Stil einen Namen zu geben, weil wir alle anderen Genrebezeichnungen lächerlich finden. Wenn du einen DJ danach fragst, was für Musik er spielt, und er sagt: „Es ist ein Mix aus Deep-Tech-House mit einem groovy Latin-House-Einfluss…“ Scheiß drauf. Wir sagen: Fickt euch alle, wir machen Super House. Das machen wir, finde dich damit ab und frag nicht noch mal.

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Genres sind wirklich nervig.
Sie sind lächerlich. Wen interessiert das? Schau in die Gesichter der Leute auf der Tanzfläche. Es interessiert sie nicht, solange die Musik gut ist. Niemand auf der Welt interessiert sich für Genres.

Fressbude Nummer 3: Der Eismann.

(Nach unserem Kokosnuss-Curry mit Reis und dem mysteriösen Veggieburger waren Simon und Tobias schon zu voll, um noch weiter zu essen, also habe wir ihnen ein Eis gekauft als Belohnung, dass sie sich so gut benommen haben und alles aufgegessen haben. Stattdessen sind wir dann zu den Dixiklos gegangen, um die auszuchecken.)

Wie ist euer Eindruck zu den Melt! Toiletten bisher?
Tobias: Sehr, sehr sauber.
Simon: Wie immer auf Festivals ist die Toilettensituation richtig schlecht. Aber wir sind überrascht, dass es hier verglichen mit anderen Festivals ganz okay ist. Ich musst vorhin beim Pinkeln nur zweimal kotzen. Aber jetzt ist alles wieder gut. Ich denke, im Backstage ist alles gut, aber dort gibt es auch keine Dixiklos.

Ist es nach dem ganzen scharfen Essen okay für euch, solche Toiletten zu benutzen?
Tobias: Nein, nein. Ich werde die VIP Toiletten benutzen. Obwohl die Dixiklos wirklich sehr sauber sind.
Simon: Zu sauber für ein Festival.

Ihr mögt es lieber dreckig?
Simon: Ja, ja. Ich habe auch gern Sex auf den Dixiklos.

Danke, Andhim. Ich bin mir nicht sicher, ob irgendetwas, das ihr gesagt habt, wahr war oder Sinn gemacht hat, aber ich habe es sehr genossen, mit euch zu essen und aufs Klo zu gehen.

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