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10 Musikdokus, auf die wir uns 2015 freuen: Kurt Cobain, The Damned, Billy Anderson uvm.

Uns erwarten dieses Jahre neue Dokumentation über Nirvana, Chicago House, norwegischen Black Metal, NYC HipHop, und die Backstreet Boys!

Foto von Kevin Mazur/WireImage

Laut IMDb werden dieses Jahr über 1500 Dokumentarfilme veröffentlicht und bei einem guten Teil davon dreht sich alles um Musik. Sollte auch nur die Hälfte davon wirklich halten, was sie verspricht, dann wird 2015 zu einem überaus erfolgreichen Jahr für Musikdokumentationen werden. Die Filmemacher haben sich mit Themen wie ausgedienten Audioformaten—Kassetten und 78er Schallplatten—, dem Aufstieg und Fall kleiner Plattengeschäfte und dem Einfluss des Ghettoblasters auf die Gesellschaft auseinandergesetzt. Ohnehin schon gigantische Acts wie Kiss und Grateful Dead bekommen noch einmal mehr Zeit vor der Kamera (Letztere dank Martin Scorsese), und auch weiblichen Musikpionieren wie der philippinisch-amerikanischen R'n'B Sängerin Sugar Pie DeSanto und der frühen elektronischen Filmkomponistin Suzanne Ciani wird ein Platz im Rampenlicht eingeräumt, der ihnen in ihren Karrieren in solcher Form bislang vergönnt war.

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Des Weiteren wird es einige „Rapumentaries" und mindestens ein „Documusical" geben—davon hat es aber zum Glück nichts in unsere Top-Ten-Liste geschafft. Blöderweise sind die meisten Veröffentlichungstermine noch TBA—falls nicht anders angegeben—aber Geduld zahlt sich ja bekanntlich aus.

The House That Chicago Built

Dass Chicago die Wiege der House-Musik ist, ist ja gemeinhin bekannt, aber welche war eigentlich die erste House-Platte überhaupt? Lil Louis, bekannt für seinen 1989 Houseklassiker „French Kiss", interviewt seine Kollegen auf der ganzen Welt, nur um herauszufinden, dass sich diese Frage gar nicht so leicht beantworten lässt—selbst von den Menschen, die in den Anfangstagen aktiv dabei gewesen sind.

Montage of Heck

Die allererste Kurt Cobain-Doku, die von seiner Familie autorisiert wurde (Tochter Frances Bean ist auch ausführende Produzentin), soll dieses Jahr bei HBO ausgestrahlt werden. „Als ich Kurts Archiv betrat, fand ich über 200 Stunden Tonaufnahmen mit unveröffentlichter Musik und Audiomaterial, eine weitläufige Ansammlung von Kunstprojekten (Ölbilder, Skulpturen), unzählige Stunden noch nie zuvor gesehener Heim-Videos und über 4.000 Seiten mit Texten, die es zusammen schaffen, das intime Porträt eines Künstlers zu zeichnen, der gegenüber den Medien nur selten sein wahres Gesicht gezeigt hatte", so Regisseur Brett Morgen gegenüber dem Rolling Stone.

The Damned

Nach seinem 2010er Film Lemmy richtet Wes Orshoski für seine zweite Musikdokumentation seine Linse nun auf die britische Punk/Goth-Legende The Damned. Seine Interviewpartner sind unter anderem Frontmann Dave Vanian, Gründungsmitglied Captain Sensible und Ex-Drummer Rat Scabies, sowie Chrissie Hynde von The Pretenders, der damals ebenfalls in der Band spielte.

808

Die Roland TR-808 Drum Machine war und ist ein wichtiger Baustein der modernen, rhythmischen Musik und das können auch die ganzen unterschiedlichen Personen in diesem Film bezeugen. Zu Wort kommen unter anderem Afrika Bambaataa, Phil Collins, New Order, Richie Hawtin, Lil Jon und der 84-jährige Gründer von Roland, Ikutaro Kakehashi, der erklärt, warum das wichtige Instrument nicht weiter hergestellt wird. Produziert wurde das Ganze von Atlantic Films und mit der Dokumentation wird dann auch ein Soundtrack voller 808-Hymnen über Atlantic Records veröffentlicht werden.

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Blackhearts

Christian Falch, Autor der 2012er Dokumentation The Exorcist in the 21st Century über Exorzismus in der katholischen Kirche, hofft, dass dieser Film, in dem die norwegische Black Metal Szene durch die Augen von Fans aus dem Iran, Kolumbien und Griechenland betrachtet wird, hilft, mit dem düsteren Image des Genres aufzuräumen. „Mein Eindruck vom norwegischen Black Metal heutzutage, verglichen mit den berüchtigten frühen 90ern, ist der, dass heute der Fokus auf der Musik liegt und nicht auf dem ganzen anderen Kram, der früher immer mit dem Genre in Verbindung gebracht wurde", sagte er gegenüber Black Reich Shop. „Ich finde, dass das eine gute Sache ist, weil die Musik diese positive Aufmerksamkeit einfach verdient und Musiker nicht kriminell werden müssen, um PR für ihre Bands zu machen."

Stretch and Bobbito

The Stretch Armstrong and Bobbito Show war die Radiosendung für New Yorker HipHop in den 90ern, als die Welt noch in Ordnung schien—ein Ort, an dem Künstler wie Jay-Z, Nas und Biggie zu Legenden wurden, bevor sie überhaupt ein Album veröffentlicht hatten. Dieses sehr persönliche Projekt (Bobbito Garcia schrieb das Drehbuch und führte Regie, Armstrong kümmerte sich um die Musik) beleuchtet die Geschichte und den Einfluss der Sendung, wie auch ihren unerwarteten Kultstatus, den sie in Gefängnissen und der Fashion-Welt erlangte.

Backstreet Boys: Show 'Em What You're Made Of

„Was machst du als Erwachsener in einer Boyband?" Diese brennende Frage wird am 30. Januar in dieser Dokumentation beantwortet, die den Weg der Boys zu Männern zeigt—in der Vergangenheit, Gegenwart und für die Zukunft—und dabei hoffentlich ein paar ungeschönte Wahrheiten über den damaligen Strippenzieher Lou Pearlman offenlegt. Auf jeden Fall gibt es schon mal eine Szene, in der Nick Carter auf jemanden außerhalb des Bildes zeigt und sagt, „Vor dir habe ich keine Angst mehr!" Behind The Music-Fans werden hier ziemlich sicher auf ihre Kosten kommen.

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Industrial Soundtrack For The Urban Decay

Mitglieder von Throbbing Gristle, Carbaret Voltaire, Test Dept und andere Vorreiter der Industrial-Musik begeben sich auf die Spuren der Anfänge dieses oft übersehen Genres in den Arbeitermetropolen Europas und Amerikas. Der wunderschön in Szene gesetzte Trailer vermischt Interviewausschnitte mit Aufnahmen von Fabrikarbeit und Noise.

Billy Anderson: God of Thunder

Trotz einer umfangreichen Diskographie und Jahrzehnten im Geschäft hat der Produzent und Tontechniker hinter Bands wie den Melvins, Sleep, Neurosis und Brutal Truth das Gefühl, er würde gerade erst so richtig anfangen. Dieser Film, in dem auch eine Menge an Archivaufnahmen von Anderson zu sehen sein werden, befindet sich zwar schon seit 2010 in der Produktion, aber Regisseur/Produzent David Hall von Handshake Inc. hat versprochen, die Interviews mit Anderson und seinen Mitstreitern dieses Jahr noch fertigzustellen.

Theory of Obscurity: A Film About The Residents

Diese Dokumentation liefert einen beispiellosen Einblick in diese geheimnisumwobene Band, die mittlerweile seit über 40 Jahren ihr Unwesen treibt und jedem durch ihre ikonischen Augapfel-Köpfe bekannt sein sollte. Theory of Obscurity beinhaltet Interviews mit bekennenden Nachkommen der Residents wie Devo, Phish, Ween und Primus.

Tamara Palmer ist auf der Suche nach Documusicals bei Twitter

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