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Hamburg hat diese Hymne für seine Olympia-Bewerbung wirklich nicht verdient

Es sagt schon viel über ein Video aus, wenn die Kommentarfunktion ausgeschaltet wird.

Was viele nicht wissen: Hamburg ist nicht nur die Stadt der Hafenkaschemmen, der 187 Straßenbande und der Hamburger Schule: Darüber hinaus ist die Hansestadt auch ein Ort, an dem die Schlagerkultur gedeiht wie nix Gutes. Nicht nur in den 50-Cent-Pro-Mexikaner-Kneipen um die Reeperbahn wird gejubelt, wenn „Atemlos“ läuft, sondern auch auf dem Schlagermove, einem Love Parade-mäßigen Straßenfest, bei dem eine halbe Menschen vollgepumpt mit Endorphinen durch Hamburg tappert und sich über Stunden Schmachtfetzen über billigste Electro-Beats reinfährt, als gäbe es nichts Besseres auf diesem Planeten.

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Von daher verwundert es kaum, dass nicht Tocotronic, sondern eine gewisse Saskia Leppin als Erstes auf die Idee kam, ihrer Stadt eine Motivations-Hymne zu schreiben, damit diese auch ja die olympischen Spiele in die wohlhabende Stadt an der Elbe holt. Um das zu erreichen, hat sie sich sogar ein Hamburg-T-Shirt angezogen und viele Sportler mit im Video—nur kennt man die halt nicht. Nachdem du das Video angeschaut hast, wirst du dir vermutlich wünschen, dass du auch Saskia Leppin niemals kennengelernt hättest:

Zumindest wurde der Clip nicht, wie anfangs vermutet, vom Hamburger Stadtmarketing in Auftrag gegeben, sondern nur vom Hamburger Sportbund „unterstützt“. Dennoch haben die Verantwortlichen schon vorsorglich die Kommentarfunktion unter dem Video ausgeschaltet. Auch wenn Saskia Leppin nach dem Feedback zu ihrem Video die Hoffnung darauf, als offizielle Botschafterin die Olympia-Kampagne der Hansestadt zu begleiten, wohl begraben kann, muss sie nicht den Kopf in den Sand stecken: Für einen Auftritt beim nächsten Schlagermove reicht's bestimmt!