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Dank dieser Studie wissen wir endlich, warum Nickelback von Kritikern so leidenschaftlich gehasst wird

Warum hassen Musikkritiker Nickelback? Um das herauszufinden, hat eine finnische Studie zahllose CD- und Konzert-Reviews von 2000 bis 2014 analysiert.

Eines muss man Nickelback lassen: Die kanadischen Dad-Rocker sind verdammt gut darin, den kollektiven Hass der Musikwelt auf sich zu ziehen. Ob es nun an der sexuellen Ausstrahlung des Sängers Chad Kroeger, ihrem Überhit „How You Remind Me“, schlicht ihrer Musik oder doch dem Hundeblick von Kroeger liegt, du musst schon in sehr dunkle Ecken schauen, um einen Nickelback-Fan zu finden.

Warum eigentlich? Um diese Frage ein für alle mal zu klären, hat sich die finnische Studentin Salli Anttonen durch zahllose Nickelback CD- und Konzert-Reviews von 2000 bis 2014 gegraben und diese analysiert. Ihre Ergebnisse hat sie unter dem illustren Namen „Hypocritical Bullshit Performed Through Gritted Teeth: Authenticity Discourses In Nickelback’s Album Reviews In Finnish Media“ veröffentlicht und kommt laut Buzzfeed Kanada zu folgenden, nachvollziehbaren Schlussfolgerungen:

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„Nickelback sind zu viel von Allem, um irgendeiner Sache wirklich zu genügen. Sie halten sich zu penibel an Genre-Erwartungen, was als leere Imitation wahrgenommen wird, tun dies aber wiederum nicht gut genug, was dann als kommerzieller Schachzug und Ermangelung einer eigenen stabilen und aufrichtigen Identität wahrgenommen wird." Also machen sie im Grunde genau das, was jede kommerziell erfolgreiche Band früher oder später machen wird.

Je berühmter Nickelback wurden, umso stärker wurden sie für die immer gleichen Gründe kritisiert—fehlende Authentizität, zu kommerziell, zu gefällig. Anttonen vermutet, dass die Musikkritker durch den Verriss von Nickelback-Platten ihre eigene Authentizität untermauerten wollten. Dabei galt immer mehr: Umso kreativer der Diss, umso besser. Was die Live-Qualitäten anging, wurde immer wieder unterstrichen, wie langweilig und kantenlos die Band doch sei und ging sogar soweit, Nickelback dafür verantwortlich zu machen, dass harte Musik „von aller Rebellion, Leidenschaft, Gefahr und Haltung“ bereinigt wäre.

Wenn man sich ihre Ergebnisse so durchliest, scheint es schon so, als ob Nickelback als Sündenbock herhalten mussten—für hungrige Kritiker-Egos und für generelle Entwicklungen der Rockmusik in den letzten zwanzig Jahren. Eine Band eben, die zur falschen Zeit am falschen Ort war. Andererseits: Nickelback sind auch 2016 noch da, schreiben Alben, verkaufen Konzerttickets, leben von ihrer Musik. Du kannst dagegen sagen, was du willst: An Kroegers Hundeblick sind bisher alle Kritiker verzweifelt.

Höre dir doch nur nochmal ihren Hit an und versuche, nicht den Text mitzukroegern:

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