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Premieres

Earl Sweatshirt hat gerade ein zehnminütiges Epos veröffentlicht und es ist wundervoll

Der Name des Tracks ist aussagekräftig: es ist ein Exorzismus und er ist seiner Mutter gewidmet.
Ryan Bassil
London, GB

Wenn du dir Earl Sweatshirts neueste Veröffentlichung I Don’t Like Shit, I Don’t Go Outside anhörst, hast du nicht das Gefühl, dass es ihm gut geht—die Platte spricht jeden an, der generalisierte Ängste erlebt hat, die dadurch entstehen, sich mit der Realität auseinandersetzen zu müssen, wenn du „high wie sonst was“ bist und die Last jedes einzelnen Kalendertags dich erdrückt. Aber die Ehrlichkeit des Albums fühlt sich befreiend an. Die Fähigkeit, Emotionen offenzulegen, ist ein wichtiges Licht am Ende eines langen, schwarzen Tunnels und außerdem bieten seine Songs, wie Earl letzten Monat bei Pitchfork erzählt hat, einen Schnappschuss seines Lebens und kein Porträt. Wir alle machen schwere Zeit durch; Earl presst seine nur zufällig auf Platte.

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Heute hat er „Solace“ veröffentlicht—einen Track/ein Projekt/eine Veröffentlichung von zehn Minuten Länge, der, wie er NPR in einem Gespräch über die Aufnahmen seines Albums IDLSIDGO gesagt hat, „eher seiner Mutter“ gewidmet ist. Wenn du dich zurückerinnerst oder dir Earls Texte anhörst, dann wurde die Anspannung zwischen ihm und seiner Mutter durch die „Zeit, die er auf dieser Insel verbracht hat“ verursacht—die Erziehungsanstalt in Samoa, in die er geschickt wurde, während Odd Future groß wurden. Als das passierte wurde „Free Earl“ zu einem Phänomen und auf T-Shirts gedruckt, auf Rap-Konzerten gerufen und über Twitter verbreitet—und die meisten Fans haben Earls Mutter für sein Verschwinden verantwortlich gemacht.

„Nach Samoa und dem Zeug, das mit meiner Mutter passiert ist, nach all dem ‚Free Earl‘-Scheiß, bin ich sehr bewusst mit meiner Mutter in der Öffentlichkeit umgegangen“, hat Earl Grantland gesagt. „Ich wäre in einer Position gewesen, ehrliche und unvoreingenommene Kritik an meiner Mutter zu äußern, wenn es nicht dieses unmittelbare negative Image und das Stigma in Bezug auf sie da draußen gegeben hätte… Das war das Schlimmste überhaupt. Die Leute mit ihren ganzen Emails, die sie beleidigt haben und so.“

Auf „Solace“ legt Earl Sweatshirt seine Gemütslage dar. Der Name des Tracks ist aussagekräftig: es ist ein Exorzismus. Ein Moment, um seine Gefühle freizusetzen, sie mit der Welt zu teilen und als Ergebnis Trost und Frieden zu finden. Hör es dir selbst an:

Ryan Bassil ist bei Twitter: @RyanBassil

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