Abriss der Woche: *NSync feiern Reunion, Dan Auerbach sammelt Bob Dylans Haare, Kendrick gewinnt und Nirvanas erster Plattenvertrag

Am Ende der Woche freuen wir uns immer sehr auf das bevorstehende, idyllische Wochenende, ohne laute Sounds und ohne dauerhaft Ohropax in den Ohren zu haben. Unsere Körper sind nach jeder Woche schon beinahe gelähmt von dem konstanten Bass, dem wir uns wegen unseres Berufs aussetzen müssen, und dem immer mal wieder aussetzenden Tinnitus, den wir nur haben, weil wir den ganzen Tag hier sitzen. Ich spreche nicht von den Konzerten jeden Abend, den Partys und den Clubnächten, die für einen Musikredakteur geradezu verpflichtend sind. Ich spreche hier von dem Bürojob, den du als Musikredakteur antreten musst, dem täglichen Sitzen in der Redaktion, die den verdammten ganzen Tag mit Bass vollgedröhnt wird. Denn unter unserem Büro ist der Proberaum von 2raumwohnung, die schon bald ihr neues Album Achtung Fertig veröffentlichen werden und danach auf Tour gehen und deswegen den ganzen Tag proben. Erste Annahmen, dass 2raumwohnung schon alte Hasen sind und es vielleicht gediegen angehen lassen, sind schlichtweg falsch. Dort unten wird jeden Tag bis zum Anschlag aufgedreht, auch heute besonders, während mir hier meine Ohropax aus den Ohren fallen und ich die wichtigsten Musiknachrichten der Woche zusammentrage. Knochenarbeit!

Da ist er übrigens, der Proberaum. Nicht im Bild: wir. Aber wir sind da, ehrlich.

Freut ihr euch auch schon so sehr auf die VMAs am Sonntag? Wenn ihr gerade denkt: „Hä? Sprecht ihr von den Video Awards bei MTV? Dem MTV? Gibt es das noch und wo kann ich für Katy Perry abstimmen?", müssen wir euch nun mental auf das absolute Highlight des Jahres vorbereiten. Nicht nur, dass Kanye West, Miley Cyrus und (vielleicht) Daft Punk auftreten werden, Grimes die Chance bekommt, MTV als Moderatorin zu verarschen (so wie sie es auch beim Boiler Room tat), Rivalinnen Katy Perry und Lady Gaga wahrscheinlich nebeneinander sitzen müssen (hoffentlich ziehen sie aus Versehen das gleiche Outfit an), nein! Das Wort auf der Straße besagt, dass auch Justin Timberlake auftreten wird und zwar nicht mit seinem lahmen The 20/20 Experience Album, sondern mit seiner alten Crew, *NSync. Oh mein Gott, ich weiß genau, dass ihr jetzt genauso aufgeregt seid.

Der Black Keys-Frontmann Dan Auerbach steckt gerade tief im Scheidungskrieg mit seiner Frau Stephanie Gonis. Neben Kindern und dem Üblichen (Carpark, diverse Villen, Whiskey-Regal) steht noch etwas Besonderes auf der Liste der Dinge, die nun geteilt werden müssen: Bob Dylans Haare. Und wie man es eben so macht, wenn man dem Ex eins reinwürgen will, nimmt man Kinder UND Bob Dylans Haare in Anspruch—und außerdem noch fünf Millionen Dollar. Was tut jetzt am meisten weh, Dan?

Nachdem Kendrick vor einer Woche auf Big Seans Track „Control" ein paar weniger nette Verse in Richtung Rap-Gemeinde abgeschossen hatte, bekam er nicht nur viele Reaktionen von seinen Rap-Kollegen, sondern auch von den Rap-Fans. Der Track wurde größtenteils positiiv aufgenommen und Kendrick noch mehr abgefeiert. Dank des Tracks brach Kendrick jetzt auch die Eine-Million-Marke der Verkäufe seines letzten Albums good kid, m.A.A.d city. Gute Taktik, Kendrick, aber eventuell hast du jetzt keine Freunde mehr, die mit dir spielen gehen. Vielleicht sehen wir das aber alle zu eng, denn wie A$AP Rocky erklärte: Kendrick hat keine Mütter beleidigt, also will er auch kein Stress. Du weißt jetzt also was zu tun ist, um die Zwei-Millionen-Marke zu knacken.

Fergie heißt nun auch offiziell Fergie, also mit Vornamen. Das ist in etwa so bescheuert wie wenn Marshall plötzlich Eminem heißen würde oder Shawn Jay. Nein, das ist sogar noch bescheuerter, wenn man bedenkt, dass ihr Mädchenname Ferguson ist. Das wäre so als ob Eminem Mathi Mathers oder Jay Carti Carter heißen würde. Und dass Fergie dazu noch aussieht wie ein Furby, macht die ganze Sache nur noch heikler. Wenigstens hat sie gerade noch die Kurve gekratzt, indem sie ihren Nachnamen gewechselt hat und jetzt wie ihr Mann Josh Duhamel heißt.

Kennt ihr noch Nirvana? Das war diese eine Band aus der Zeit, in der echte Künstler noch Heroin spritzten, durchgedrehte Frauen heirateten und brav mit 27 verreckten, damit der Legendenstatus auch authentisch wirken kann. Damals haben sich Rockstars noch richtig Mühe gegeben und nicht nur in Eimer gepinkelt, um danach in einem 5000-Dollar-Anzug mit dem Präsidenten Abendessen zu gehen. Wie auch, wenn selbst Nirvana im ersten Jahr nur 600 Dollar vorgestreckt bekommen haben, um bei dem Label Sub Pop für drei Jahre zu unterschreiben. Das Label veröffentlichte den ersten Plattenvertrag der Band gerade auf ihrem Tumblr, auf dem die Gagen und Bedingungen vermerkt sind. Das Label schrieb dazu: „Six hundred bucks well spent, not that we had it at the time."

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