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Wie ticken eigentlich Money Boy-Fans?

Money Boy ist einer der polarisierensten deutschsprachigen Rapper. Wir haben mal versucht herauszufinden, wie eigentlich seine Fans ticken.

Alle Fotos: Jessy Nowarre

Money Boy ist einer der polarisierensten deutschsprachigen Rapper. Keiner lebt mehr nach der „Hate Me Or Love Me“-Maxime als der Boy. Wie wir auch schon mehrfach erfahren durften. Am 29. Mai spielte MBeezy ein Konzert in Leipzig; da waren all jene Menschen, die gerne mal so richtig upturnen und ihren Hustensaft aus Prinzip gemischt mit Sprite trinken, natürlich da. Ein bunt gemischter Haufen offensichtlich größtenteils minderjähriger Fischerhutträger war gekommen, um dem Zugpferd der GloUpDineroGang die Ehre zu erweisen. Trotzdem haben wir letzten Endes auch eine handvoll volljähriger Fans des Boys gefunden und befragt. Brrrr!

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Felix und Marcel

Noisey: Seit wann feiert ihr Money Boy?
Felix: Seit seinen ersten großen Tracks. Eigentlich seit „Dreh den Swag auf“.

Zu welcher Tageszeit hört ihr Money Boy?
Felix: Ich höre Money Boy immer im Auto auf dem Weg zur Arbeit mit meinen Kollegen. Wenn ich was getankt habe, haue ich das auch immer mal rein, aber die Kumpels, mit denen ich unterwegs bin, feiern das nicht ganz so hart. Beim Autofahren bin ich natürlich immer nüchtern.
Marcel: Ich höre den Boy eigentlich eher nach der Schule, wenn ich mich entspannen und kurz ein bisschen Spaß haben will.

Magst du Genetikk?
Marcel: Hast du Cocaine mit?

Fickst du mit Kendrick?
Marcel: Isst du‘n Sandwich?

Lebt ihr YOLO? Wie sieht eurer Meinung nach das YOLO-Leben aus?
Felix: Wir sind nur am Saufen, die Bitches sind uns egal—genau das ist YOLO für uns.

Was macht eurer Meinung nach den klassischen Money Boy-Fan aus?
Felix: Das ist auf alle Fälle ein Lifestyle, den man verkörpern muss. Auf jeden muss man ‘nen Anglerhut aufhaben, ich habe meinen nur leider heute vergessen. Und du musst auf das Cash aus sein, es zählt nur das Cash!
Marcel: Money over Bitches!

Louise

Warum bist du Money Boy-Fan?
Louise: Eigentlich bin ich gar kein Money Boy-Fan. Ich finde es einfach lustig, was er so für Musik macht. Ich feier seinen Style, seine Sprache, seinen Slang.

Was ist deine Lieblingsline von Money Boy?
Louise: „Magst du Nazis? Nope! Magst du Partys? Jup!“

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Wie muss ein Money Boy-Fan deiner Meinung nach aussehen?
Louise: Er braucht ganz viele Goldketten, muss ein bisschen bekifft sein, einen bunten Hut tragen und auf jeden Fall lustige Sprüche klopfen.

Dicke Maus, Gruni und Kretsche

Seit wann und warum feiert ihr Money Boy?
Dicke Maus: Ich feiere Money Boy seit fünf Jahren für das, was er ist. Er macht sich keinen Kopf darüber, was er rappt, er rappt geil und er bringt die Crowd zum Kochen, Digga. Brrrr…

Ist das sein Ernst oder ist Money Boy für euch nur eine Kunstfigur?
Gruni: Das ist echt umstritten, aber ich glaube ihm. Er hat zwar studiert und all den Scheiß, aber er lebt das halt einfach. Ich meine, wer eine Diplomarbeit über Gangsterrap schreibt, ist in der Szene drinne und liebt den Scheiß. Wir feiern ihn, weil er real und trotzdem Gangster ist.

Was ist deine Lieblingsline von Money Boy?
Alle drei: „Homie ich bin clean und ich sippe Lean. Mein Homie tut im Jail sitzen.“

Was haltet ihr von seinen Autotune-Einlagen?
Kretsche: Die Autotune-Einlagen finden wir auf jeden Fall nicht geil, die nerven. Die finden wir auch ganz und gar nicht lustig. In real ist der viel besser.

Der Boy behauptet, er würde YOLO leben. Könnt ihr das auch von euch behaupten?
Digge Maus: Hast du uns mal angeguckt?
Gruni: YOLO ist das, was wir jedes Wochenende leben. Einfach nicht an morgen denken und nur tun, worauf du Bock hast. Und das mit 24!

Wann hört man am besten Money Boy?
Digge Maus: 24/7! Wir hören das nüchtern, wenn wir auf Arbeit fahren und wenn wir von der Arbeit kommen total hart.
Kretsche: Das Geile an Money Boy ist: Wenn wir geile Laune und Feierabend haben, schmeißt du die Songs einfach im Auto an und dann haben alle gute Laune. Das ist, worauf es ankommt.

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Charlotta und Resi

Was fasziniert euch an Money Boy?
Charlotta: Alles! Weil Money Boy real ist. Allein der Style und die Redensart.

Ist das sein Ernst oder ist Money Boy für euch nur eine Kunstfigur?
Cahrlotta: Ich weiß nicht. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass das sein Ernst ist. Ich glaube eher, dass er eine Kunstfigur ist.
Resi: Ich kann mir nicht vorstellen, dass er nur eine Kunstfigur darstellt. Da sind wir uns nicht ganz so einig.

Alle hier feiern seinen Hit „Choices“. Welche Line aus dem Song ist eure liebste?
Beide: „Bist du ein Veganer? Nope! Bist du fly wie Adler? Jup!“

Wann hört ihr Money Boy?
Calotta: Wenn wir nach der Schule dicht auf der Wiese im Park liegen. Dann hören wir richtig laut, mit Bässen, und grillen dazu oder sowas.

Wie sieht euer YOLO-Leben aus?
Resi: Entspannt, viel chillen, nicht so viel nachdenken und zu wenig für die Schule machen.

Antonio und Moritz

Warum feiert ihr den Boy?
Antonio: Weil er das, was die Amis machen, auf lustige Weise hier in Deutschland macht—auf eine Art und Weise, die hier nicht viele drauf haben. Gerade sein neuer Sound, was er sich da so einfallen lässt…
Moritz: Auch die neuen Sachen mit seinen Autotune-Parts feiern wir. Auf Albumlänge kann ich mir sowas nicht reinziehen, aber paar einzelne Songs gehen voll klar.

Money Boy hat seine eigene Kunstsprache entwickelt. Habt ihr die auch drauf?
Antonio: Klar! Wir sind freshe Dudes am been, würd' ich mal sagen. Wir sind swaggy am sein. Wir haben den Swag gepusht und drehen ihn auch immer auf, ist doch klar.

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Was meint Money Boy, wenn er vom YOLO-Leben redet?
Antonio: Wir folgen ihm ja auch auf Instagram, daher wissen wir schon ganz gut, was er so macht. Er turnt sich ziemlich viele Drugs rein, der Boy. Ich persönlich finde, dass Marihuana das Beste ist, was geht, aber darüber hinaus muss man es nicht zu sehr übertreiben. Jeder muss das für sich entscheiden und ich diskriminiere da auf jeden Fall keinen, der so unterwegs ist.

Also kein Sizzurp für euch?
Moritz: Sizzurp klingt eigentlich schon recht attraktiv. Zumal es das hier ja auch fast gar nicht gibt. Probieren würde ich ihn auf jeden gerne mal, warum nicht?

Habt ihr euch für das Konzert besonders fly angezogen? Wie muss man als Money Boy-Fan aussehen?
Antonio: Wir haben uns schon bewusst für das Money Boy-Konzert angezogen, aber wir laufen auch normal so rum. Das ist unser alltäglicher Lifestyle.

Wann hört ihr Money Boy?
Antonio: Das kommt ganz auf die Songs drauf an. Es gibt ja auch deepere Tracks von ihm wie „Pray“, das kann man sich auch so mal gönnen. Ansonsten ziehen wir uns Money Boy eigentlich immer nur rein, wenn wir stoned sind.

Connewitzer 1 und Connewitzer 2

Wie ernst nehmt ihr Money Boys Musik?
C1: Ernst nehme ich das auf jeden Fall nicht, ich finde es eher lustig. Man merkt ja auch, dass das Kunst ist. Ich glaube zwar schon, dass er sich jeden Morgen Kodein in seine Sprite macht, aber das macht er, glaube ich, auch ein Stück weit, um eine Rolle zu spielen. Wobei ich natürlich auch nicht weiß, in wie weit der Boy den Sebastian schon übernommen hat.

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Hört ihr regelmäßig seine Songs?
C2: Regelmäßig auf jeden Fall nicht. Wenn mir mal meine Arbeit auf den Sack geht, höre ich mir gerne was auf Youtube an, komme dadurch mal raus aus diesem Alltagstrott und hab dann mal fünfzehn Minuten lang Spaß. Das bringt einen über den Tag. Insofern gibt der Junge einem schon Kraft, auch wenn er das wohl eher unbewusst macht.

Was spricht euch eher an, sein Auftreten oder die Musik?
C1: Beides! Egal, ob er es ernst meint oder nicht, dafür das er so viel bitet, macht er das ziemlich gut. Auf seinem Standard ist so manch anderer deutsche Rapper nicht. Und Money Boy entertaint halt ungemein.

Wen, glaubt ihr, bitet er?
C1: Alle seine Vorbilder aus dem Dirty South der USA.
C2: Alleine schon bei „Dreh den Swag auf“ hat er ja eins zu eins von Solja Boy übersetzt. Und da er Gucci Mane oft zitiert, feiert er den wohl auch hart.

Habt ihr eine Lieblingsline?
Beide gleichzeitig: „Ich bin der Shit, genau wie ein Stück Scheiße!“

Leo und Alex (haben alle Farben verschluckt)

Was fasziniert euch an Money Boy? Warum seid ihr hier?
Alex: Der Boy ist genauso wie ich Österreicher, von daher müssen wir zusammenhalten.
Leo: Ich bin hier, weil Money Boy einfach ein Phänomen ist. Er begeistert die Massen.

Euer Lieblingssong von Money Boy?
Alex: „Choices“!

Und eure Lieblingsline?
Alex: Das kann beziehungsweise will ich nicht rezitieren. Das ist zu politisch inkorrekt.

Was sippt ihr so im Alltag?
Alex: Also ich sippe Hustensaft. Ob da jedoch Kodein drinne ist, weiß ich gar nicht.
Leo: Hustensaft, jeden Morgen nach dem Aufstehen.

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Wann und in welchem Zustand hört ihr den Boy?
Leo: Immer früh zum Swag-Aufdrehen.
Alex: Wann immer wir draußen rumchillen, wenn es heiß ist und wenn's abgeht. Das kannste halt in jedem Zustand hören. Aber der Zustand verändert sich im Laufe des Hörens.

Was macht einen richtigen Money Boy-Fan aus?
Alex: Hauptsache er hasst Joiz!

Was erwartet ihr vom Konzert?
Alex: Ich werde jetzt Sven Väth zitieren: ich erwarte mir „Gute Laune“!

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