eine collage mit einer Kackwurst auf einem Bett, betrunkene Menschen berichten von ihren gemeinsten Racheakten
Collage: Cath Virginia | Bildmaterial: Getty
Menschen

Betrunkene Menschen erzählen von ihren fiesesten Racheaktionen

"Seinen großen Bruder fand ich eigentlich immer schon ganz süß."

Die meisten Menschen sind ja von Natur aus irgendwie gut und friedliebend, auch wenn sie krass nerven und man am liebsten nichts mit ihnen zu tun haben will. Aber es ist OK, man kommt miteinander aus. Es gibt aber auch ein paar mies bösartige Personen. Und die bringen manchmal selbst die Herzensgutesten und Sanftmütigsten von uns an einen Punkt, an dem wir nur noch eins wollen: Rache.

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Weil wir aber nicht immer stolz darauf sind, zu was für fiesen, übertriebenen und manchmal auch sehr kleinlichen Aktionen uns andere Leute getrieben haben, haben wir Menschen gefragt, von denen wir uns die ehrlichsten Antworten erwartet haben: Besoffene. Und wir wurden nicht enttäuscht. Hier sind einige herrliche Rachegeschichten, gesammelt an einem Wochenende auf Manchesters beliebtester Saufmeile:

Mein Vermieter war ein Arschloch, also habe ich beim Auszug aufs Bett geschissen

"Ich würde gerne behaupten können, dass ich nicht stolz auf diese Aktion bin, dass es das fehlgeleitete Handeln eines impulsiven Mannes war, dass ich jetzt, 13 Jahre später, darauf zurückblicke und mir die ganze Sache unfassbar peinlich ist. Aber das wäre gelogen. Bis heute bin ich stolz wie Oskar, dass ich an dem Morgen, als ich aus meiner Studentenbude auszog, meinem Vermieter einen stinkenden Scheißhaufen auf dem Bett hinterlassen habe. [Anm. d. Red.: In Großbritannien ist es üblich, Wohnungen und Häuser voll möbliert zu mieten.]

Der Typ ging wirklich gar nicht. Das Haus, so ein Reihenendhaus in Leeds, war arschkalt, überall schimmelte es und an manchen Stellen fiel es wortwörtlich auseinander. Was kaputtgehen konnte, ging kaputt. Er hat immer alles vom Billigsten gemacht. Im Winter vor unserem Auszug hatte er uns vier Wochen lang ohne funktionierende Heizung frieren lassen, nachdem der Boiler den Geist aufgegeben hatte. Einmal blieb im Erdgeschoss ein kaputtes Fenster sechs Wochen lang mit Brettern vernagelt, nachdem ein Einbrecher es eingeschlagen hatte. Erst dann ließ er es ersetzen.

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Wir lebten zu sechst in dem Haus und wussten, dass unser Vermieter die Art von Wichser ist, die uns auf keinen Fall unsere Kaution zurückgeben würde. Das Loch, das seit einer Party in unserer Küchenwand klaffte, hätte wahrscheinlich auch nicht geholfen. Das Geld war futsch. Also kamen wir auf die Idee, beim Auszug alle in unsere Zimmer zu scheißen.

Weil wir aber leider nicht alle am selben Tag auszogen, konnten wir die Sache nicht wie geplant durchziehen. Ich war schließlich der letzte von uns, der seine Sachen packte, und entschied mich, alles für meine WG zu geben.

Ob ich etwas bereue? Nur eins. Ich hatte vergessen, Klopapier mit ins Zimmer zu nehmen, und musste dann ins Bad watscheln, um meinen Arsch abzuwischen." – Nick, 35

Ich habe wegen eines Parkplatzstreits die Azaleen meiner Nachbarn gefällt

"Das ist schon eine typische Vorortstory, aber meine alten Nachbarn haben immer direkt vor meiner Einfahrt geparkt. Als ich sie bat, damit aufzuhören, meinten sie nur, dass mir das doch egal sein könne, schließlich habe ich kein Auto. Die haben also einfach weiter da geparkt. Scheiß Boomer.

Ich bin sehr erwachsen damit umgegangen. Kurz bevor ich wegzog – und nach einer ziemlich durchzechten Nacht –, sind ein Kumpel und ich in ihren Garten geschlichen und haben ihre drei geliebten Azaleen weggeholzt. Ich erinnere mich noch, wie ich am nächsten Tag von meinem Zimmer aus zugeschaut habe, wie sie ihren Sträuchern nachgeheult haben. Tja." – David, 29

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Mein Freund hat mich betrogen, also habe ich mit seinem Bruder gebumst – im Zimmer nebenan

"Das klingt wie eine Geschichte aus einer Serie, oder? Ich weiß nicht, ich war ziemlich verletzt von seiner Aktion. Vor allem war ich wütend. Er hatte sich da mit der Falschen angelegt. Wenn irgendjemand in unserer Beziehung hätte fremdgehen sollen, dann ich.

Seinen großen Bruder fand ich eigentlich immer schon ganz süß und ich wusste, dass sie so eine Geschwisterrivalität am Laufen hatten. Ich glaube, die hielten sich selbst für die Gallagher-Brüder, für alle anderen waren sie eher zwei unbeholfene Dullis. Wie auch immer. Anfangs war ich nicht sicher, ob das überhaupt hinhaut und ob ich das durchziehen kann. Am Ende war alles verdammt einfach.

Es brauchte buchstäblich einen Instagram-Like, um mit seinem Bruder ins Gespräch zu kommen. Wir trafen uns dann beim Ausgehen und endeten zusammen im Zimmer neben dem von meinem Ex, wo wir sehr, sehr lauten Sex hatten.

Und danach? Es gab wohl ein bisschen Drama zwischen den beiden und eine Woche später bekam ich eine wütende Nachricht von meinem Ex. Um ihn zu trollen, habe ich ihn dann einfach nach der Nummer von seinem Vater gefragt." – Nicola, 24

Mein Bruder hat meine Schokolade gegessen, also habe ich seine Pornomagazine hingelegt, wo meine Mutter sie sieht

"Da waren wir 14 oder 15 und meine Mutter ist komplett ausgerastet: 'Was macht dieser Dreck in meinem Haus?' Mein Vater reagierte etwas verhaltener – was ganz interessant ist, wenn ich jetzt so darüber nachdenke. Auf jeden Fall hat mein Bruder nie wieder meine Schokolade gegessen." – Adelle, 35

Mein Mitbewohner hat ständig Gitarre gespielt, also haben wir ihm die Saiten durchgeschnitten

"Er hat wirklich ständig Gitarre gespielt – und dazu noch verdammt spät. Man erwartet ja einiges, wenn man in eine WG in London zieht, aber man hat wirklich keinen Bock, um 23 Uhr zum tausendsten Mal "Smoke on the Water" hören.

Wir anderen fingen bald an, darüber Witze zu machen: 'Was wird er wohl heute Nacht spielen? Nimmt er auch Musikwünsche entgegen?' Solche Sachen. Irgendjemand startete dann eine WG-Chatgruppe ohne ihn, in der wir uns ständig Nachrichten aus unseren Zimmern schickten. Irgendjemand meinte dann aus Spaß, dass wir ihm doch die Saiten durchschneiden sollten. Daraus wurde dann nur irgendwie ernst und wir schlichen uns eines Nachts in sein Zimmer und schnitten mit einer Zange alle sechs Saiten durch.

Er hat danach nie etwas dazu gesagt, aber von da an hörte man ihn viel seltener Gitarre spielen. Jetzt, wo ich drüber nachdenke, fällt mir auf, dass niemand von uns ihn einfach mal gebeten hat, nicht ganz so spät noch auf seiner Gitarre rumzunudeln. Er war eigentlich ein freundlicher Typ. Er wäre bestimmt einsichtig gewesen und hätte sich dran gehalten." – Carlos, 29

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