Die 30 enttäuschendsten Fußballfans Deutschlands
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Popkultur

Die 30 enttäuschendsten Fußballfans Deutschlands

Alexander, 77, würde am See gerne seine Deutschland-Badehose tragen, traut sich aber nicht, "weil man als Patriot heutzutage immer direkt in die Nazi-Ecke gestellt wird".

"Der Fußballwahn ist eine Krankheit", schrieb der deutsche Schriftsteller Joachim Ringelnatz mal. Und das im frühen 20. Jahrhundert, als es noch keine schwarz-rot-goldenen Autokorsos und in ihrem eigenen Erbrochenen liegende Suffleichen auf der Berliner Fanmeile gab. Es ist total egal, ob ihr euch für den durchkommerzialisiertesten Ballsport in der Geschichte der Menschheit interessiert oder nicht – wenn Weltmeisterschaft ist, gibt es kein Entkommen. Was nicht zuletzt auch an den Fußballwahnsinnigen liegt, die grölend durch deutsche Innenstädte ziehen. Willkommen in der Fanhölle.

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Helge, 25, pfeift den türkischstämmigen Nationalspieler aus, um sich anschließend darüber aufzuregen, dass der sich nicht genügend mit Deutschland identifiziere.

Ingrid, 32, weigert sich solange, WM-Spiele zu gucken, bis ihr Bekanntenkreis endlich zugibt, dass Frauenfußball nicht die Aufmerksamkeit bekommt, die er verdient.


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Samuel, 18, hat keine Ahnung, wer "dieser Oliver Kahn" ist, der nach dem Spiel immer alles besser weiß.

Matthias, 31, ist bei muslimischen Bekannten zum Grillen und Fußballgucken eingeladen, bringt aber nur Schweinesteaks mit.

Wolfgang, 46, fürchtet um seine heile Fußballwelt, weil jetzt auch eine Frau WM-Spiele kommentieren darf.

Sandra, 27, schreibt für ihren Arbeitgeber jedes Jahr aufs Neue einen Artikel über die "20 heißesten Spielerfrauen der Welt".

Marlon, 29, guckt immer nur die Vor- und Nachberichterstattung zum Spiel. Das Zwischendrin dauert ihm einfach zu lange.

Foto: imago | Laci Perenyi

Gislinde, 49, verschickt ungefragt Bilder vom Deutschland-Trikot "ohne Nationalfarben" auf WhatsApp und fragt sich, ob "Thilo-Sarrazin nicht vielleicht doch recht hatte".

Eric, 30, kommentiert für alle Anwesenden jede einzelne Spielaktion, auch wenn der Moderator klar und deutlich zu hören ist.

Beatrix, 47, nennt die Mannschaft nur noch Migrantschaft und hält das für ein besonders intelligentes Wortspiel.

Bonnie, 17, freut sich vor der WM am meisten auf die neuen Snapchat-Filter.

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Jonathan, 28, achtet immer ganz genau darauf, ob auch jeder Spieler die deutsche Nationalhymne mitsingt.

René, 29, nutzt jedes Gespräch über Fußball für eine impulsive Moralpredigt zum "Schurkenstaat" Russland mit "Diktator" Putin.

Daniela, 28, erhöht ihren Dispokredit, um sich eine extra große Deutschlandfahne zu kaufen, und hofft jetzt, dass die Mannschaft zumindest die Vorrunde übersteht.

Alexander, 77, würde am See gerne seine Deutschland-Badehose tragen, traut sich aber nicht, "weil man als Patriot heutzutage immer direkt in die Nazi-Ecke gestellt wird".

Timo, 32, sinniert darüber, ob 4-2-3-1 das richtige System sei, weil ein 3-4-3 im modernen Fußball bessere Raumaufteilung für vertikal spielende Box-to-Box-Mittelspieler biete und Überzahlsituationen beim Mittelfeldpressing ermögliche.

Janna, 23, versucht durch lange Facebook-Posts über "peinliche Event-Fans" zu überspielen, dass sie selbst noch nie ein Bundesliga-Spiel bis zum Ende geschaut hat.

Thorsten, 34, und seine Freunde betrinken sich auf der Fanmeile bis kurz vor die Besinnungslosigkeit und greifen anschließend grölend Frauen in der U-Bahn an den Arsch.

Foto: imago | Hartenfelser

Inike, 22, vermiest allen das Public Viewing in der Bar um die Ecke, weil sie das Tragen der Deutschlandfarben einfach nicht mit ihrer antideutschen Haltung vereinbaren kann.

Tim, 30, kotzt sich nach WM-Saufgelagen regelmäßig aufs Trikot, und beschwert sich zu Beginn jedes Spiels aber darüber, dass die Fans anderer Mannschaften einfach keinen Anstand haben.

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Lina, 24, hat seit drei Wochen einen neuen Freund. Pünktlich zur WM schenkt sie ihm ein Trikot mit ihrem Namen auf dem Rücken.

Dimitri, 31, hat eigentlich keine Ahnung von Fußball, aber ein Shirt vom FC St. Pauli, weil er gehört hat, die seien voll Punk und so.

Karlsson, 18, versucht, andere Männer aufzureißen, indem er begeistert erzählt, dass sein Vater es fast mal in den U19-Kader des FC Bayern geschafft hätte.

Dagmar, 33, holt sich Schoko-, Erdbeer- und Vanilleeis und nennt es "Deutschland-Becher nach Daggis Art".

Mirjam, 35, freut sich, dass "Vuvuzela" ein bisschen so klingt wie "Uwe Seeler".

Carsten, 41, vergibt nur zwei Sterne für sein 30-teiliges Deutschland-Fan-Set auf Amazon. Die Konsistenz des Schminkstifts sei ihm zu cremig.

Tarik, 29, hat bis auf Manuel Neuer alle Panini-Sticker im Album und kauft jetzt den Kids an der Supermarktkasse mit seiner Banker-Kohle die Sticker-Packungen weg.

Sascha, 23, erklärt seinem Fünfjährigen, dass "echte Männer nicht weinen". Nach dem Spiel gegen Mexiko hatte er Tränen in den Augen.

Marianne, 45, ist sich sicher, dass Marokko es mindestens ins Viertelfinale schafft, "weil Schwarze einfach schneller rennen können".

Anissa, 19, trägt schwarz-rot-goldene Plastikblumenketten.

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