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Terror-Warnung: Rock-Konzert in Rotterdam wird abgesagt

"Vielleicht solltet ihr euren Namen ändern" – Die Fans von Allah-Las diskutieren, ob der Bandname ein Risiko darstellt.
Foto: imago | Hollands Hoogte (Symbolbild)

Mittwochabend wurde das Konzert der US-Rockband Allah-Las in Rotterdam nach einer Terror-Warnung abgesagt. Die niederländische Polizei hatte einen Hinweis von ihren spanischen Kollegen bekommen und die Venue vorsorglich evakuieren lassen. In der Nähe des Veranstaltungsortes Maassilo wurde ein Van mit spanischem Kennzeichen gestoppt, der mehrere Gas-Flaschen transportierte. Der betrunkene Fahrer wurde verhaftet und später verhört, die Behörden sehen jedoch keinen Zusammenhang mit den Anschlägen in Spanien von vergangener Woche.

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Das Label der Rock-Band ließ laut Guardian verlauten, dass die Kalifornier unverletzt und der Rotterdamer Polizei sehr dankbar seien, die mögliche Gefahr erkannt zu haben, bevor jemand habe verletzt werden können. Auf Facebook diskutieren die Fans nun, ob der Bandname ein weiteres Risiko für Allah-Las darstellt – zusätzlich zu dem Risiko überhaupt Menschen für ein Konzert zu versammeln und so ein potentielles Ziel für Anschläge zu bieten. "Sie hätten erwarten müssen, dass das früher oder später passiert. Mir ist er egal, aber ich konnte mir leicht vorstellen, dass sie nur wegen des Namens zum Ziel werden", meint ein Fan, "Vielleicht solltet ihr euren Namen ändern", ein anderer. Andere stellen sich dagegen: "Ergebt euch nicht diesen Drecksäcken. Ändert nicht euren Namen!"


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In einem Interview mit dem Guardian erklärte Sänger Miles Michaud 2016, warum sie den Namen gewählt haben. Mit Politik oder Religion hat das alles nichts zu tun, sie hätten ihrer Musik schlicht etwas "heilig Klingendes" verpassen wollen. Er gibt zu, dass diese Wahl jedoch schon für negatives Feedback sorgte: "Wir bekommen Mails von Muslimen aus den USA und der ganzen Welt, die sich gekränkt fühlen, aber das war auf keinen Fall unsere Absicht."

Einige Shows in der Türkei mussten sie laut Independent auf der aktuellen Tour auch schon absagen, weil sich die lokalen Promoter nicht wohl fühlten, eine Band mit diesem Namen in der aktuell angespannten politischen Situation auftreten zu lassen. Warum benennen sie sich also nicht einfach um – ähnlich wie ihre Kollegen von Preoccupations, deren alter Name "Viet Cong" ebenfalls jahrelang für Entrüstung sorgte? Darauf gab Michaud damals die Antwort: "Wir haben den Namen schon so lange, dass wir ihn nicht ändern können. Das würde nicht funktionieren."

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