In Nigeria ist Fußball der Volkssport schlechthin—das bewies auch das gestrige Qualifikationsspiel zum Africa-Cup, bei dem die Super Eagles gegen Ägypten antraten. Die begeisterten Zuschauer verharrten auf Tribünendächern, saßen im Innenraum am Spielfeldrand oder kletterten auf einen wackeligen Gerüst-Turm und die Flutlichtmasten. Laut Medienangaben zwängten sich 40.000 Menschen in das nur 25.000 Zuschauer fassende Stadion in Kaduna. Aber warum konnten die Veranstalter „mehr als ausverkauft" melden?
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Das Ahmadu Bello Stadium in Kaduna, Baujahr 1965, war derart überlaufen, weil die Tickets nichts kosteten. Die nigerianische Zeitung Premium Times berichtete gestern, dass Gouverneur Nasiru El-Rufai alle Tagestickets aufkaufen ließ, um den Zuschauern freien Eintritt zu ermöglichen. Die eigentlich tolle Idee, das Fußballspiel allen Menschen zu ermöglichen, geriet aber völlig aus dem Ruder: 40.000 Fans der Super Eagles überrannten nicht nur die Eingänge, sondern sollen auch über Mauern und Absperrungen geklettert sein. Zum Glück ging aber scheinbar alles glimpflich aus und die eklatanten Sicherheitsmängel blieben folgenlos.Das Spiel der beiden Verfolger in Gruppe G endete 1:1, nachdem Roma-Stürmer Mohamed Salah für die Ägypter spät ausgleichen konnte. Damit bleiben die Nordafrikaner mit zwei Punkten Vorsprung auf Nigeria Tabellenführer. Beim nächsten Spiel der Super Eagles sollten die nigerianischen Politiker aber die tolle Idee von Gratis-Tickets wenigstens auch mit einem konsequenten Sicherheitsdienst kombinieren—damit die Zuschauer das Spiel auch sicher genießen können.Das LS Nigeria vs. Ägypten war würde ich mal sagen"ausgezeichnet besucht".
Rund 40.000 Zusch. bei 25.000 Kapazität pic.twitter.com/LV8wS5wdSj
— Thomas Muck (@tom_1203) 26. März 2016
Stade de 25mil place 40mil supporters hier au Nigeria #NigvsEgyp. @James_Fielden pic.twitter.com/HLf9ijBXT1
— Regard du Gabon (@RegardG) 26. März 2016