Foto: Calsidyrose | Flickr | CC BY 2.0Hallo, liebe Liebenden! Nein, nein, nein, zum letzten Mal: Der Valentinstag ist keine Erfindung der Konsumindustrie. Fake News! Das heißt, ja, natürlich wird er von Floristen, Juwelieren und Schokoladenherstellern bis aufs Letzte ausgenutzt und angefeuert, und ja, natürlich sind die Großkonzerne, die daran verdienen, der Teufel, und nein, natürlich macht das das ganze Ding nicht weniger fragwürdig – seinen Ursprung hat der Valentinstag aber im alten Rom.
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Dort wurde Mitte Februar regelmäßig eine Liebeslotterie abgehalten, bei der junge Pärchen mittels Losung einander zugeteilt wurden. Die frisch zusammengewürfelten Turteltäubchen durften (!) anschließend ein ganzes Jahr (!!) miteinander verbringen (!!!), je nach Sympathie und Laune – quasi ein vorchristliches Tinder also. Das mag vielleicht wie euer schilmmster Albtraum klingen, es ist aber auf jeden Fall romantischer als die Valentins-Legende vom kopflosen Märtyrer, die man sich sonst so gern erzählt.So viel zum geschichtlichen Hintergrund – nun zum wichtigen Teil: Der Valentinstag fällt in diesem Jahr zum ersten Mal seit 2012 wieder auf einen echten, richtigen Dienstag. Das bedeutet: Entweder ihr müsst diesmal wirklich auf eure kecken "Ist doch gar kein Dienstag?"-Sprüche verzichten, oder das Risiko eingehen, für einen dieser Menschen gehalten zu werden, die niemals wissen, welcher Wochentag gerade ist. Andererseits, hell-dunkel-hell-dunkel-Montag, gö?Der Valentinstag mag in seinem Kern vielleicht ein zutiefst bösartiger, kapitalistischer Trugschluss sein, aber bedeutet das gleich, dass du ihn boykottieren musst? Eben. Und wenn wir uns ehrlich sind, vergessen wir ohnehin viel zu oft darauf, guten Freunden ein Küsschen zu geben. In diesem Sinne: Schickt viel zu viele Emoji-Herzen! Swipe right! Werft Bussis in die Luft, als gäbe es kein Morgen! Berührt eure Liebsten unaufgefordert an angemessenen Stellen! Führt sie zum Asiaten aus! Wie die legendären Höhner es einst so schön besungen haben: Wenn nicht jetzt, Wan Tan.
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Ich weiß, das alles klingt zunächst verwirrend. Letztendlich ist die Liebe nun mal wirklich ein sehr, sehr seltsames Spiel. Um euch aber eine ungefähre Idee davon zu geben, welches Valentinstagsgeschenk für welchen Menschen in eurem Leben geeignet ist, hier ein Leitfaden.Ein gutes Gspusi kann die schönste Ungewissheit der Welt sein – es ist undefiniert, ungeklärt und im besten Fall weiß keiner von beiden so recht, was das jetzt eigentlich sein soll. Es kann absolut alles und gleichzeitig rein gar nichts bedeuten. Und genauso nichtssagend wie das zwischenmenschliche Verhältnis sollte auch das optimale Gspusi-Geschenk sein.Denkt an Zigaretten, Lollipops, Knutschflecken – die Richtung. Irgendwas, das den Eindruck erweckt, es hätte keinen allzu großen Aufwand gemacht. Achtung: Gspusi-Gesechenke sollten zwar subtil, aber dennoch als solche zu erkennen sein. Schenkt nichts, von dem der oder die andere nicht weiß, dass er oder sie es bekommt. Geht euch testen.Du lebst also in einer regulären Zweierbeziehung, in der beide Seiten den Valentinstag als nicht ernstzunehmenden Scherz empfinden und ihn deshalb ignorieren. Ihr habt von Vornherein abgeklärt, dass ihr die ganze Sache sowieso total doof findet und euch nichts schenken werdet. Wirklich nicht. Keine Geschenke – überleg dir also was Gutes.Glaubt ihr, diese Leute, die den Valentinstag und das ganze Drumherum ablehnen, stehen nicht trotzdem auf Geschenke? Glaubt ihr das wirklich? Dachte ich mir. "Aber ich dachte wir schenken uns nichts" – Bullshit. Seid kreativ! Googelt, woraus man alles einen Blumenstrauß machen kann. Bastelt Schmuck aus Fizzers. Geht auf einen Candlelight Döner. Hetero-Frauen: Zeigt euren Männern, was sie euch wert sind und schenkt einen Schutzbrief der Burschenschaft Hysteria. Und für die Romantiker: Schaut euch gemeinsam La La Land an und lügt euch dann gegenseitig vor, wie toll der Film war.
Gspusi
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