Die größte Sammlung von Drogenbeutelchen aller Zeiten
Fotos bereitgestellt von Dan Giannopolous

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Die größte Sammlung von Drogenbeutelchen aller Zeiten

Dan Giannopolous hat über mehre Jahre hinweg alle Drogenbeutelchen fotografiert, die er gefunden hat. Jetzt dient diese Sammlung als Grundlage einer Ausstellung—mit genau 420 Exemplaren.

Im Jahr 2013 haben wir schon einmal mit dem Fotografen Dan Giannopolous gesprochen, der damals gerade damit angefangen hatte, Bilder von weggeworfenen Drogenbeutelchen zu machen, auf die er in der Nähe seines Zuhauses gestoßen ist. Zusätzlich zeichnete er noch die dazugehörigen Koordinaten auf und versuchte so, irgendein erkennbares Muster auszumachen. Drei Jahre später ist zwar immer noch kein erkennbares Muster vorhanden, dafür aber Unmengen an Fotos von leeren Beutelchen.

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"In Bezug auf das Muster konnte ich nichts feststellen", erzählt mir Dan am Telefon. "Eigentlich wurde mir so nur klar, wie viele Schmutzfinken es da draußen gibt. Anscheinend haben viele Drogenkonsumenten überhaupt kein Problem damit, ihren Müll einfach irgendwo hinzuschmeißen."

Da viele der Beutelchen in großen Mengen online bestellt werden können, wird man wohl auch kein Design finden, das sich nur auf eine bestimmte Gegend beschränkt.

Alle Fotos: bereitgestellt von Dan Giannopolous

Dazu kommt dann noch, dass Dan vor allem Beutelchen fotografiert hat, die Gras enthielten ("Viele der Beutelchen habe ich auch bei meinen Freunden gefunden, die alle verdammte Kiffer sind"). Und Grasdealer sind jetzt nicht gerade dafür bekannt, großen Wert auf ein bestimmtes Beutel-Design zu legen. Anders sieht es da schon bei Heroin oder Pillen aus, denn hier versehen die Dealer das Ganze oft mit einem individuellen Aussehen. Wenn man jedoch nicht gerade wahnsinnig teures Marken-Weed aus den USA verkauft, dann ist das Verpackungsdesign wohl ziemlich egal.

Über die Jahre hinweg hat Dan jedoch auch einige Veränderungen bemerkt. "Anfangs sind mir noch viele mit Bruce Lee oder Bulldoggen bedruckte Beutelchen untergekommen", meint er. "Zwar waren diese Designs im weiteren Verlauf meines Projekts immer noch da, aber es sind immer wieder neue dazukommen—zum Beispiel verschiede Smileys oder das Biohazard-Symbol."

Da er die Beutelchen oftmals an den typischen Orten für Drogenkonsum (Parks, Haltestellen, Seitengassen, abgelegene Trampelpfade) vorfand, wurde Dan klar, dass es ziemlich sinnlos sein würde, da irgendwelche Daten erheben zu wollen. Deshalb entschloss er sich dazu, seinen Fokus voll und ganz auf die Ästhetik zu legen. "Für mich sind das einfach nur hübsche, kleine Street-Art-Kunstwerke, die fotografiert und vergrößert richtig cool rüberkommen", erklärt er mir.

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Deshalb ist er dann genau so vorgegangen und jetzt ist sein Projekt, das er übrigens auf den Namen WASTE(D) getauft hat, sogar in der Ben Oakley Gallery von Greenwich ausgestellt. Verrückterweise ist die Anzahl der Beutelchen, die er präsentiert, "komplett unbeabsichtigt" sehr ikonisch.

"Irgendwann bin mich mit meiner digitalen Collage an einem Punkt angekommen, an dem ich das Ganze einfach ausdrucken musste. Da habe ich dann auch aufgehört und mir gedacht: 'OK, hier ist jetzt Schluss'", erzählt Dan. "Und da waren es eben genau 420 Beutelchen."

Es folgen nun noch einige weitere Exemplare aus Dans Sammlung.