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Der Echo 2018 in Memes und Tweets: Lachen, damit man nicht weinen muss

Ob Campino-Rede, Engelmann-Fail oder Mark Forster: Twitter kann über alles lollen.
Screenshot von Twitter/@Pokerbeats

Auf den Echo draufzuhauen ist auch 2018 immer noch angesagt. Und das, obwohl dieses Jahr Frei.Wild gar nicht mal nominiert waren und Xavier Naidoo nicht moderieren durfte. Denn die Veranstaltung bleibt "Marktwirtschaft im Abendkleid" (s/o an Twitter) – also größtenteils langweilig, unkreativ und kalkuliert. Aber immerhin mit Haiyti dank des Jurypreises wieder mal eine Künstlerin nicht wegen ihrer Verkaufszahlen, sondern musikalischen Qualität gewonnen.

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Wir hatten uns dieses Jahr aber eigentlich vorgenommen, auf der positiven Welle à la Gucci Mane mitzureiten. Das heißt: lieber lachen, wenn man eigentlich abkotzen will. Aber wie sagt doch ein berühmtes Meme:

Memes: die perfekte Symbiose aus Lachen und Abkotzen. Danke Internet. Um also unserem Traplord auf seinem Pfad der Erleuchtung weiter folgen zu können, überlassen wir dieses Jahr die kritische Berichterstattung den lustigen und aufmerksamen Leuten auf Twitter. Vorerst.

Das Illuminaten-Dreieck um Kollegah, Farid Bang und Campino

Der Echomoment 2018 war vermutlich die Rede von Campino. Statt für seinen Preis in der Kategorie "Rock national" eine große Dankesrede runterzuspulen, entschied sich der Sänger der Toten Hosen dazu, als gutes Gewissen des Echos eine Moralansprache an die versammelte Industrie zu halten. Gegen Rassismus, gegen Antisemitismus, Sexismus, kurz: gegen die Rapper Kollegah und Farid Bang.

Das ist eigentlich gut. Vieles, was Campino sagte, stimmt im Kern und gute Absichten wird er bestimmt auch gehabt haben. Resultat ist aber leider auch eine komplett veraltete "Gangstarap versaut unsere Kinder, schämt euch"-Debatte im Internet, die nun wirklich ins Jahr 2004 gehört. Erst recht, wenn uns sogar Bekannte anschreiben und wütend das Verbot dieser beiden Rapper fordern.

Das eigentliche Thema (tatsächlich fragwürdige Äußerungen von Kollegah und anderen) wird scheinbar zum Mittel zum Zweck. Endlich kann man sich mal wieder so richtig gegen die übermächtigen Rapper mit ihren Ketten, Autos und vermeintlich mangelndem Intellekt wehren. Aber Moment! Wir wollten ja eigentlich gar nicht schimpfen.

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"Julia Engelmann"-Gate

Auch wenn Campinos Rede gefühlt das Einzige war, was beim Echo passiert ist und worüber auch am Tag danach noch gesprochen wird, wollen wir hier nicht Julia Engelmann unerwähnt lassen. Die ehrte die verstorbenen Musiker mit einer Poetry-Slam-Einlage, in der Sätze fielen wie "In deinem Pulli hängt noch immer dein Geruch." Das allein ist schon ziemlich cringy. Aber Engelmanns persönlicher Sarah Connor-Moment sollte erst noch kommen:

Mark Forster und andere Ärgernisse

Frage: Wenn anscheinend alle Mark Forster so kacke finden, warum verkauft er dann so unglaublich viele Platten, wird überall im Radio gespielt und gewinnt ergo permanent Echos? Denkt da mal drüber nach. Und machts halt selber besser und überhaupt. So, genug Internet für heute.

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