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Mit diesem Trick hat ein Spotify-User wohl eine Million Dollar verdient

So gesehen hat der Betrüger bei seiner Tat nicht mal irgendein Gesetz gebrochen. Jetzt hat die Streaming-Plattform ein Statement abgegeben.
Lauren O'Neill
London, GB
Symbolfoto: Jon Åslund | Flickr | CC BY 2.0

Spotify hat ein Problem mit Fake-Künstlern. Das geht schon seit letztem Jahr so, aber trotzdem ist wohl noch keine Lösung in Sicht. Obwohl sich die Streaming-Plattform bemüht, gegen unrechtmäßige Aktivitäten vorzugehen, scheinen die Betrüger den Verantwortlichen immer einen Schritt voraus zu sein.

Wie genau hat man sich das Ganze vorzustellen? Am Dienstag veröffentlichte die Website Music Business Worldwide einen Artikel darüber, wie ein zwielichtiger Spotify-User aus Bulgarien zwei Playlists erstellt haben soll – "Soulful Music" und "Music From the Heart". Darin enthalten waren lediglich einige kurze, künstliche Lieder, die gerade so die von Spotify vorgegebene monetarisierte Länge von 30 Sekunden überschritten. Dennoch kletterten diese beiden Playlists laut Music Business Worldwide die wöchentlichen Charts hoch, obwohl sie nur verdächtig wenige Abonnenten hatten ("Soulful Music" zum Beispiel nicht mal 1.800). Wieso performten die Listen also gut?

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Wenn die Vermutungen zutreffen, dann besaß die Person oder Organisation hinter den Playlists auch eine große Anzahl an Spotify-Premium-Accounts, die sich "Soulful Music" und "Music From the Heart" quasi rund um die Uhr anhörten. Das wäre zwar ein ziemlich großer Aufwand, aber die Erträge waren wohl noch viel größer: Laut den Hochrechnungen von Music Business Worldwide könnte "Soulful Music" durch die Streams in einem Monat knapp 300.000 US-Dollar erwirtschaftet haben. Mit zwei Playlists ergibt das in einem Zeitraum von vier Monaten (so lange waren die Listen online) locker über eine Million Dollar. Und an sich ist das Ganze nicht mal illegal.

Musiklabel finden das natürlich nicht so cool. Und obwohl sich Spotify noch nicht dazu geäußert hat, ob der Bericht von Music Business Worldwide der Wahrheit entspricht, gab das Unternehmen folgendes Statement ab:

"Wir nehmen die Manipulation von Streaming-Aktivitäten auf unserer Plattform sehr ernst. Bei Spotify sind mehrere Erfassungsmechanismen implementiert, die den Musikkonsum überwachen, um solche Manipulationen aufzuspüren, zu analysieren und etwas dagegen zu tun."

"Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck daran, diese Prozesse und Erkennungsmethoden zu verbessern, um so die Folgen solcher inakzeptablen Aktivitäten für legitime Künstler, Rechteinhaber und User zu minimieren."

Da habt ihrs. Eigentlich könnte die ganze Geschichte auch die perfekte Vorlage für einen Gaunerfilm sein, in dem ein paar Nerds es den großen Streaming-Plattformen mal so richtig zeigen wollen.

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