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R. Kelly, XXXTentacion und bald Eminem? Spotify entfernt Künstler aus Playlisten

Grund sind neue Richtlinien des Streamingdienstes. Frauenrechtler fordern jedoch, auch Eminem, 6ix9ine, Red Hot Chili Peppers und andere zu entfernen.
Foto: Bad Vibes Forever

Spotify hat diese Woche die Zusammenarbeit mit R. Kelly beendet. Heißt, dass seine Musik zwar noch auf dem Streamingdienst verfügbar ist, seine Songs jedoch nicht mehr in den von der Spotify-Redaktion kuratierten Playlists und sämtlichen Algorithmus-Playlists wie "Discover Weekly" landen. Und auch Songs von XXXTentacion sind aus den Playlists verschwunden. Auf Noisey-Anfrage bei Spotify Deutschland verwies man auf das offizielle Statement, die Playlists derart zu befüllen, dass sie die Werte von Spotify widerspiegeln. Sollte ein Künstler etwas "besonders Schädliches oder Hasserfülltes tun", würde das die Zusammenarbeit mit diesem beeinflussen. Erst vor Kurzem hat der Streamingdienst seine neuen "Hate Content & Hateful Conduct"-Policies vorgestellt, gegen welche die genannten Künstler wohl verstoßen.

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Gegen R. Kelly gibt es seit Juli 2017 immer wieder schwere Missbrauchsvorwürfe, XXXTentacion wurde 2017 wegen häuslicher Gewalt und Freiheitsberaubung seiner Ex-Freundin angeklagt. Das Urteil steht noch aus.

Obwohl sie den Schritt von Spotify begrüßen, ist das der US-amerikanischen Frauenrechtsgruppe UltraViolet nicht genug. In einem offenen Brief fordert sie, dass auch Chris Brown, Eminem, 6ix9ine, die Red Hot Chili Peppers und Nelly nicht weiter in den Playlisten auftauchen sollten. Die Vorsitzende der laut eigenen Angaben eine Million Mitglieder starken Gruppe schreibt: "Jedes Mal, wenn jemand Berühmtes trotz Missbrauchsvorwürfen gefeiert wird, halten wir fälschlicherweise das Schweigen aufrecht und zeigen Opfern sexueller und häuslicher Gewalt, dass es keinerlei Konsequenzen für Missbrauch geben wird." Eine weitere Begründung für ihre Liste an ausgewählten Künstlern gibt es nicht.


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Warum genau diese Musiker aufgezählt werden? Nun, Chris Brown wurde 2009 wegen häuslicher Gewalt an Rihanna verurteilt, 2017 erwirkte seine Ex-Freundin Karrueche Tran eine einstweilige Verfügung gegen Brown, weil er sie geschlagen haben soll. Eminem wurde 2000 verurteilt, weil er den neuen Freund seiner damaligen Noch-Ehefrau Kim mit einer Schusswaffe geschlagen hatte. Wenig später unternahm Kim einen Selbstmordversuch und verklagte Eminem wegen Verleumdung für dessen Song "Kim", in welchem er darüber rappt, sie umzubringen. 6ix9ine hatte sich 2017 schuldig zu den Vorwürfen bekannt, 2015 eine Minderjährige für eine sexuelle Performance angestellt zu haben. Die 13-Jährige posierte leicht bekleidet auf dem Schoß des damals 18-jährigen Rappers, er lies es filmen und stellte es später online. 2016 erhob eine Label-Mitarbeiterin Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen zwei nicht weiter benannte Mitglieder der Red Hot Chili Peppers. Der Vorfall soll sich 1991 zugetragen haben. Ein Jahr zuvor waren die Peppers bei einer TV-Show zu Gast, wo sie die Schauspielerin Cleo Rocos während der Aufzeichnung bedrängten. Nelly wurde 2017 verhaftet, nachdem eine Frau ihn der Vergewaltigung bezichtigt hatte. Er bestritt die Vorwürfe und wurde auch nicht angeklagt. 2018 warfen ihm zwei andere Frauen sexuelle Nötigung vor. Wieder stritt er ab und es gab keine weiteren rechtlichen Schritte.

Falls ihr Spotify auf Künstler hinweisen wollt, die gegen die "Hate Content & Hateful Conduct"-Policies verstoßen, könnt ihr dies hier tun.

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