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Nach beleidigendem Foto: The Weeknd hat seine Collabo mit H&M beendet

Auch Diddy, Questlove und Manuellsen haben jetzt auf das rassistische Motiv reagiert.
Fotos: imago | Future Image, H&M

Am Montag tauchte ein Bild aus einer neuen Kampagne der Modemarke H&M im Netz auf, das beworbene Kleidungsstück bekommt viel Aufmerksamkeit – und genauso viel Kritik. Darauf zu sehen: Ein kleiner Junge, der einen grünen Pulli trägt. Der Junge ist schwarz, auf den Hoodie ist die Aufschrift "Der coolste Affe im Dschungel" gedruckt. Dieses rassistisch anmutende, völlig unsensible Foto hat den kanadischen Superstar The Weeknd nun veranlasst, seine Zusammenarbeit mit dem schwedischen Mode-Giganten umgehend zu beenden.

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2017 hatte den Sänger The Weeknd die Zusammenarbeit mit dem schwedischen Modekonzern begonnen und sogar eine eigene Kollektion mit dem Namen "XO" entworfen. Doch nachdem das Foto bekannt wurde, ist die Kollaboration Geschichte. Er sei "geschockt und beschämt von diesem Anblick aufgewacht", beschreibt Abel Tesfaye in einem Tweet seine Gefühle, als er von dem Foto erfuhr. Er sei zutiefst verletzt von dieser Unsensibilität und werde nicht mehr mit H&M kooperieren.

Tesfaye ist nicht der Einzige, der das Werbemotiv mindestens taktlos findet. Im Internet zeigten sich zahlreiche Menschen, darunter einige Prominente, solidarisch mit The Weeknd. So machte eine Comiczeichnung die Runde, die den Jungen mit einem neuen Shirt-Aufdruck inszenierte. Statt dem beleidigenden Affen-Spruch prangt nun "Coolest King in the World" auf seiner Brust – inklusive einer goldenen Krone über seinem Kopf. Dieses Bild teilten unter anderem Diddy und der Roots-Drummer Questlove, auch deutsche Musiker posten das Bild, darunter der Rapper Manuellsen. Ein klares Bekenntnis gegen dieses unsensible Motiv des Mode-Unternehmens.

Das Unternehmen selbst äußerte sich am Montag direkt in einem ersten öffentlichen Statement zu dem Vorfall:

"Wir entschuldigen uns aufrichtig dafür, Menschen mit diesem Bild beleidigt zu haben. Wir glauben an Vielfalt und Inklusion bei allem, was wir tun und wir werden all unsere internen Richtlinien überprüfen, um derartige Vorkommnisse in Zukunft zu vermeiden."

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Kurz darauf versprach H&M, den Artikel weltweit aus dem Angebot zu nehmen. In einer weiteren Mitteilung heißt es, man verstehe die Aufregung um das Foto sehr gut und teile sie. Das Bild solle sofort gelöscht, der Verkauf des Hoodies gestoppt werden. Zudem wolle der Konzern untersuchen, wie es dazu kam, um sicherzugehen, dass so etwas nie wieder passieren wird.

H&M ist nicht die erste große Modekette, der ein solcher rassistischer Fehltritt unterläuft. Vor etwa vier Jahren sorgte die spanische Marke Zara für einen vergleichbaren Skandal. Damals brachte man ein blau-weiß gestreiftes Shirt auf den Markt, auf dem ein gelber Stern aufgenäht war. Eine fast identische Neu-Interpretation der KZ-Kleidung zu Holocaust-Zeiten mit eindeutiger optischer Referenz zum "Judenstern" der Nazis. Offenbar hat die Mode-Branche seither nicht überall dazugelernt.

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